Review zu Call of Duty 4: Modern Warfare

Was bedeutet der Schritt in die neue Zeit?
 
Am Grundprinzip der Call of Duty-Reihe ändert sich nichts, die erste halbe Stunde denkt ihr es ist ein anderes Franchise, doch sobald ihr die Steuerung wiedererkennt, wisst ihr als COD Fan, ihr seid hier zu hause. Im Klartext: Steuerung und Gameplay bleiben gleich, bis auf kleine Veränderungen. So müsst ihr in diesem Teil überlegen, wo ihr euch Deckung sucht, denn im 21. Jahrhundert haben die Kugeln genug Durchschlagskraft, um das ein oder andere Material locker zu durchdringen. Also Deckung nehmen ist ganz wichtig, ansonsten heisst es wieder die Waffe schultern und die Gegner einen nach dem anderen abgreifen, wobei die Anzahl der Gegner noch einmal zugenommen zu haben scheint.

Natürlich sind eure Gadgets und Waffen komplett anders. Ihr habt erstmal eine viel größere Wahl an Waffen, welche ihr im Spiel finden werdet. Es gibt hier wieder Maschinengewehre bzw. Pistolen, Schrotflinten, Handfeuerwaffen, diverse Raketenwerfer für Luft- und Bodenabwehr und natürlich eine Palette an Scharfschützengewehren. Kleine Spielzeuge, wie der Granatwerfer an der M16, machen euch immer wieder klar, dass es jetzt um modernen Krieg geht. Claymore und C4 sind nicht wirklich anders, als im bekannten WWII Szenario, dafür gibt es jetzt aber neben Hand- und Rauchgranaten endlich Blendgranaten, welche schnell zu einem eurer Lieblingsspielzeuge werden dürften. Diese sind besonders in Mutliplayergefechten nicht zu vernachlässigen.

Als SAS Team, was bei Nacht und Nebel zuschlägt, ist das Nachtsichtgerät, welches natürlich neu ist, der beste Freund des Soldaten. In diversen Situationen kann der wirkliche schön animierte Nachtsichtmodus doch einen entscheidenden Vorteil bieten. Besonders geändert hat sich die Stärke der Melee-Attacken. Früher habt ihr mit dem Gewehr zugeschlagen, jetzt tragt ihr ein Messer bei euch, welches unglaublich viel Schaden anrichtet. Wenn ihr also einem Gegner auflauern könnt und schnell das Messer mit dem Druck auf den rechten Stick schwingt, ist dieser schon bald Geschichte. Natürlich ist das komplette Szenario einfach anders, was Niemanden überraschen dürfte. Es kommen riesige Bomber, haufenweise Helikopter und viele Explosionen zum Einsatz. Der Nahe Osten, russische Dörfer und auch Tschernobyl sind einfach ein tolles Szenario für einen Kriegsshooter im 21. Jahrhundert. 
 
Modern Warfare = Modern Technique

Call of Duty 4 gehört definitiv zu den Titeln, die der Xbox 360 alle Ehre machen und das Wort Next Gen-Titel einfach verdienen. Fangen wir bei der Grafik an: Es gibt in diesem Spiel eine Menge WOW-Effekte. Wenn am Ende des Horizonts die Atomraketen gestartet werden, sieht es einfach (abgesehen von der eigentlich Situation) richtig schön aus, jede Explosion sieht gut aus. Wenn ihr Nachts durch Gebäude schleicht und hier und da ein Lichtstrahl eindringt, sieht auch das sehr schön aus. Die Figuren sehen authentisch aus und die Stimmung wird immer durch aktuelles Wetter und Lichteinfall unterstrichen.

Die wirkliche Stärke eines Call of Duty ist aber wie immer der Sound. Wenn man die Dolby Anlage voll aufdreht, sollte nicht nur der Nachbar klingeln, nein man wird sich auch vorstellen können, warum man nicht Teil eines Krieges sein möchte. Ihr könnt quasi jede einzelne Kugel um eure Ohren fliegen oder in Beton eindringen hören. Die Explosionen und Abstürze von Helikoptern krachen richtig schön durch die Boxen und vermitteln einfach ein Gefühl von Action.

Die musikalische Untermalung passt auch, typische Siegeshymnen zum Ende einer Mission oder eher dramatische bis traurige Klänge, wenn eine Situation auswegslos erscheint. Call of Duty 4 ist endlich mal ein Titel, bei dem ich sagen kann: Ja, die Synchronisation ist gut! Klar ist wie immer das englische Original besser, aber hier wurde sich viel Mühe mit der deutschen Fassung gegeben und das merkt man den Dialogen auch an. Die Kombination aus schöner bis teils unglaublich realer Grafik und dem Sound eines Kinofilms machen Call of Duty 4 einfach zu dem amtosphärisch dichtestem Kriegs-Shooter, der mir bisher untergekommen ist.