
Durchdachte Welt und spaßiges Crafting
Das Craften versaut einem in manchen Spielen den Spaß am Looten. Die Waffen, die man sich selber bauen kann, sind einfach in diesen Fällen um ein Vielfaches besser als die, die man finden kann. Resultat: Man gähnt jedes Mal, wenn man eine neue Waffe findet. Dieses Problem löst Tales of Arise auf eine schlaue Weise.
Ihr findet einfach gar keine Waffen und gar keine Rüstung. Anstelle dessen findet ihr jede Menge Ressourcen. Darunter auch einige seltene, die man nur durch das Erlegen besonders starker Gegner erhält. Diese könnt ihr dann zusammen mit den anderen beim nächsten Schmied oder Händler gegen eine bessere Waffe oder eine bessere Rüstung eintauschen.
Das löst nicht nur das ursprüngliche Problem, sondern sorgt auch dafür, dass das Erkunden der Welt umso mehr Spaß macht.
Die Welt an sich ist sehr abwechslungsreich gestaltet. Die verschiedenen Gebiete, durch die man während seiner umfangreichen Quest gelangt, sehen nicht nur bildhübsch aus, sie sind auch schlau umgesetzt. Will heißen: Das Leveldesign macht richtig Spaß. Ein Gebiet ist dann eher verschachtelt, während die nächste Umgebung eher vertikal angeordnet ist usw.
Hinzu gibt es auch viele Sidquests und Aktivitäten. Man kann, wie es sich für ein JRPG gehört, fischen und kochen. Was man fängt, kann dann in einem schmackhaften Mahl zubereitet werden. Die Rezepte, die man im Laufe des Spiels findet oder durch Side-Quests erhält, haben unterschiedliche Auswirkungen. Das eine Rezept, gibt einem mehr Schutz vor Angriffen, während das nächste für mehr Ressourcen beim Looten sorgt.
Achso und farmen kann man auch. Man erhält durch eine kleine Sidequest den Zugang auf eine eigene Farm, die einem ermöglicht, seine eigenen Tiere zu züchten. Mir fehlt hierbei eigentlich nur, dass man die Kühe noch massieren kann, damit das Fleisch zarter wird.
Also, wohin man auch schaut: Die Welt wurde mit viel Liebe umgesetzt. Es macht sehr viel Spaß, sich damit und den interessanten Charakteren zu beschäftigen. Jeder hat was zu erzählen und jeder hat seine unterschiedlichen Ecken und Kanten, die Spaß machen, sie im Laufe der Kampagne kennenzulernen. Es lohnt sich also, sich am Lagerfeuer oder auch unterwegs mit seinen Kumpanen zu unterhalten. Übrigens werden hierdurch auch Boni wie besondere Fähigkeiten freigeschaltet.
Das Video zeigt einen sehr kurzen einzelnen Abschnitt der großen weiten Welt.
ringdrossel/video/144089381/embed" width="640" height="365" frameborder="0" allowfullscreen="">
Untermalt wird das übrigens mit einem sehr schön komponierten Soundtrack, der sich auch vor Genregrößen wie Final Fantasy nicht zu verstecken braucht.
Fazit
Tales of Arise ist eine Odyssee an die Fantasie. Mit absolut liebevoll gestalteten Charakteren, in einer blumigen und auch gefährlichen Welt gibt es viel für das Auge zu sehen. Untermalt wird das Geschehen durch eine sehr schöne Musikkomposition, die in sich sehr stimmig ist.
Die Story des Spiels scheint mit der typischen Dystopie und Schere zwischen Ausbeuter und Ausgebeuteten zunächst nicht besonders aufzufallen. Durch verschiedene Plottwists und vor allem durch die unterschiedlichen Charaktere zieht einen die Geschichte langsam aber sicher in seinen Bann, sodass man immer neugieriger auf das nächste Kapitel wird.
Die Kämpfe gehen wesentlich fluffiger von der Hand als es in den Vorgängern der Fall war. Sie sehen dazu auch noch deutlich besser aus und laden ein, verschiedene Kombinationen mit diversen Figuren auszuprobieren. Abgerundet wird das durch ein effektives Craftingsystem, das den Jäger und Sammler beim Spieler erweckt.
Der Umfang ist gewaltig und man kann locker über 100 Stunden mit diesem Spiel verbringen. Eine absolute Empfehlung für alle Fans von JRPGs und solchen, die es noch werden wollen. Die sehr gute Zugänglichkeit macht es auch Neulingen leicht, sich in die spannende Welt von Tales of Arise einzufinden.
Bewertung
Pro
- Schillernde Welt
- Spannende Story
- Spaßiges Kampfsystem
- Durchdachtes Crafting
- Viele Nebenaktivitäten
- Tolle Charaktere
- Einsteigerfreundlich
Contra
- Hin und wieder gibt es einfachere Sidequests

3 Kommentare
XBU Philippe Di, 28.09.2021, 09:51 Uhr
Ohja, das hatte ich auch bei den Tales Spielen öfter. Da denkst du: Wow, krasser ultimativer Bosskampf. Und dann war das erst so 50-60% der Story und es gab noch so viel zu entdecken :D Geile Dinger.
XBU ringdrossel Di, 28.09.2021, 09:36 Uhr
Ich bin damals noch nicht dabei gewesen und war bislang skeptisch, was die Serie anging. Ich hatte zuletzt vor 1-2 Jahren mal Tales of Besaria ausprobiert und war enttäuscht. Die Kämpfe waren nicht so packend, die Optik eher Mäh und der Rest des Gameplays hatte mich ebenfalls nicht überzeugt. Alle Kritikpunkte, die ich vorher hatte, wurden mit Tales of Arise radikal weggewischt.
In Tales of Arise klickt alles optimal zusammen. Ich hatte zwischendurch zudem einen wahrhaft epischen Story-Moment & Bosskampf und dachte, dass es jetzt wohl das Finale gewesen sein musste. Ich lag komplett falsch - das Spiel krempelte dann nochmal die Ärmel hoch und öffnete weitere Gebiete.
XBU Philippe Mo, 27.09.2021, 13:48 Uhr
Sieht schon hammermäßig aus. Habe eigentlich nichts anderes erwartet, da die Serie bisher immer geniale Games geliefert hat. Das erste, das ich je gespielt hatte, war Tales of Symphonia auf dem Gamecube. Die Dinger sind schon super J-RPGs, das muss man neidlos zugeben.