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Wenn man an Hot Wheels denkt, kommen einem vermutlich orangefarbene Strecken, abgedrehte Plastikautos und dutzende Hindernisse und Gefahren in den Sinn. Ob all das auch Hot Wheels Unleashed von Milestone zu bieten hat? Wir haben es für euch herausgefunden – und hatten jede Menge Spaß dabei.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt – aber Metall auf jeden Fall

Ob man nun das Spiel wegen der Lizenz oder der Rennen kauft, die Optik fällt direkt ins Auge. Das ganze Spiel ist quietschbunt – und genau so soll es sein. Was vor allem beeindruckt: Die Liebe zum Detail. Die kleinen Spielzeugautos sehen ihren realen Vorbildern zum Verwechseln ähnlich.

Auf der Unterseite gibt es die üblichen Kennzeichnungen, nach ein paar Runden haben die Karosserien Kratzer, Schrammen und Abriebe, auf den Frontscheiben ist ein Fingerabdruck zu sehen und die Materialien sehen einfach ultrarealistisch aus. Das fällt vor allem im Editor auf, in dem man einzelne Teile des Fahrzeuges anpassen und neben glänzendem und mattem Plastik auch Metallvarianten wählen kann.

Die Autos und Strecken sind sehr detailliert und wirken wie aus Plastik

Der Detailgrad beschränkt sich aber nicht nur auf die Autos, auch die Strecken könnten genau so auch im Kinderzimmer stehen. Die Bandenaufkleber werfen Blasen, die Streckenteile sind sichtbar zusammengesteckt. Hinzu kommen sechs verschiedene Umgebungen, die uns wirklich das Gefühl geben, im Miniaturformat unterwegs zu sein.

Soundtechnisch ist das Spiel auf der anderen Seite eher unspektakulär, wenn auch nicht unpassend. Die Fahrzeuge klingen nicht ganz so wuchtig – müssen sie aber ja auch gar nicht. Der Soundtrack wiederholt sich gefühlt recht oft, ist aber wenigstens sehr dynamisch und reagiert auf die Ereignisse auf der Strecke.

Die inneren Werte zählen

Doch eine tolle Aufmachung macht ein Spiel noch nicht gut – zum Glück passt aber auch das Gameplay. Die kleinen Flitzer sehen nicht nur fantastisch aus, sie steuern sich auch spürbar anders und unterliegen einer ganz speziellen Physik.

Anfangs kann das ärgerlich sein, wenn man in eine Bande rast und umkippt oder auf Tuchfühlung mit Gegnern einfach weggeschoben wird. Aber das ist einfach stimmig und passt zum Thema.

Das Renngefühl ist dabei angenehm arcadelastig. Wir rasen permanent in Highspeed, in Kurven wird gedriftet, was ein wenig Übung benötigt, dafür aber unseren Boost auflädt, mit dem wir noch schneller fahren können. Und auch hier gibt es Unterschiede bei den teils realistischen, teils gewohnt abgedrehten Fahrzeugen – einige können dosiert Geschwindigkeit aufnehmen, andere Boliden blasen bis zu vier Ladungen in kurzen, aber heftigen Schüben raus.

In Highspeed geht es in Hot Wheels Unleasehd voran

Ich zeig dir die Welt

Das Fahrgefühl passt also, was ist mit den Strecken? Die sind zu Beginn des "Karrieremodus", der eigentlich nur eine Aneinanderreihung verschiedener Rennen und Zeitfahrevents darstellt, etwas langweilig und nicht so kreativ, wie man es sich wünschen würde.

Das ist aber vielleicht auch besser so, eben weil man sich an das Fahrgefühl gewöhnen muss. Spätestens beim ersten Bosskampf – eigentlich auch nur ein Rennen – wird es dann aber richtig schön abgedreht und es kommen immer weitere Hindernisse und Schikanen hinzu, etwa Spinnen, die uns mit Netzen verlangsamen, sich öffnende Schlangenmäuler, Vulkane, Skorpione, Windgebläse und mehr.

Eingebettet sind die unterschiedlich gestalteten Rennkurse in sechs verschiedene Umgebungen. Da geht es mal durch den Keller, durch eine Baustelle in einem Wolkenkratzer oder durch einen Skatepark. Die Umgebungen passen sich gut in das Spiel ein und bewirken verschiedene Atmosphären, lenken aber nicht vom eigentlichen Geschehen auf der Strecke ab.

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Fazit

Wer Bock auf einen Arcaderacer hat, wird an Hot Wheels Unleashed kaum vorbeikommen. Das Fahrverhalten, die Optik und auch die vielen kreativen Möglichkeiten hinterlassen nicht nur bei Fans der kleinen Spielzeugautos ein Lächeln im Gesicht.

Während der Singleplayer überzeugen und für einige Stunden vor den Bildschirm fesseln kann, fährt das Spiel im Multiplayer erst recht seine Stärken auf und macht einfach nur Spaß. Und dann gibt es da noch all die Anpassungsmöglichkeiten und den umfangreichen Streckeneditor…

Einzig die Lootboxen können etwas stören, auch wenn die wenigstens nur mit Ingame-Währung bezahlt werden können und man einige davon im Spiel geschenkt bekommt. Am Ende hätten wir uns zudem noch etwas mehr Mut gewüschnt, abgedrehte Spielmodi oder auch Items hätten dem Titel sicher gutgetan. Immerhin sollen auch zukünftig Inhalte folgen, einige davon kostenlos.


Bewertung

Pro

  • Tolle Aufmachung
  • Abwechslungsreiche und abgedrehte Strecken
  • Arcadelastige Rennen
  • Umfangreicher Editor für Strecken und Fahrzeuge

Contra

  • Lootboxen schalten neue Fahrzeuge frei (immerhin ohne Echtgeld)
  • Etwas wenig Mut bezüglich Rennmodi
  • Etwas eintöniger Sound

Grafik / Stil 9 von 10
9/10
Sound / Musik 6 von 10
6/10
Fahrphysik 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Abwechslung 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

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