Koei Tecmo Europe hat mit Dynasty Warriors 9 Empires eine neue Veröfffentlichung der beliebten Reihe an den Start gebracht. Die Macher versprechen zugleich eine Spannung im Kampf als auch der Komplexität einer Simulation von Eroberungen gerecht zu werden. Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut und schreiben euch unsere Meinung.
Wo geht es zur Einleitung?
Dynasty Warriors-Spieler werden sich sehr schnell zurecht finden. Die Menüs sind so gestaltet wie in den Vorgängern und die Art ist sehr ähnlich umgesetzt. Anfänger sind erst einmal aufgeschmissen, denn man muss erst eine Tutorial-Reihe durchspielen, um überhaupt zu verstehen, was alles gemacht werden kann. Moderne Spiele verweben den Lernanteil stückweise in der Kampagne. Nicht so hier. Das ist schon mal eher unschön.
Aber immerhin gibt es überhaupt ein Tutorial, das den Spieler mit den wesentlichen Mechanismen vertraut macht. Dort lernt man auch zügig wie das Einnehmen einer Festung funktioniert.
Auf in den Kampf
Das Spiel wirbt mit einer komplexen Simulation, aber es erreicht das genaue Gegenteil. Woran liegt das? Will man beispielsweise eine neue Allianz schmieden, schickt man einfach den Officer mit der höchsten Prozentzahl und schwupps ist die Allianz geschmiedet. Will man ein gegnerisches Terrain sabotieren, dann erfordert das den Klick eines Knopfes und zack - Erfolg. Die Ressourcen eines Landes einsacken? Klick - fertig. Es ist alles superschnell umgesetzt und dadurch alles andere als komplex.
Dafür aber wird man mit Menüs erschlagen. Gerade auf Konsole ist das nicht so super. Ihr werdet, wenn ihr das Spiel denn spielt, sehr viel Zeit in den zentralen Menüs verbringen.
Die Kämpfe an sich laufen immer gleich ab. Der einzige Unterschied ist die Einnahme vs Verteidigung. Als Angreifer nehmt ihr generisches Basen mit Katapulten und Rammböcken ein. Und als Angreifer, macht ihr genau dasselbe! Nur mit vertauschten Basen. Sobald ihr genug davon kontrolliert bzw die Gegner-Ressourcen ausreichend dezimiert habt, erscheint der gegnerische Anführer. Macht diesen Platt und der Sieg ist euer.
Also mal ganz ehrlich, das ist so komplex, wie atmen.
Murmeltier anyone?
Man hat tatsächlich nach 5-6 Stunden der ersten Kampagne alles Relevante gesehen. Warum? Weil die exakt gleichen Cut-Scenes sich in jeder Conquest wiederholen, die Ziele in gleicher Form immer wieder erfüllt werden müssen und man sich in langweiligen Menüs bis zum Erbrechen durchfuddeln darf. Das eigentlich spannende Szenario geht somit total in belanglosen Gameplay-Mechanismen unter.
Fazit
Wer ein Hardcore-Veteran der Reihe ist, wird wahrscheinlich das ein oder andere Element finden, das gefällt. Neue Spieler werden eher erst mal erschlagen von den ganzen Menüs und Auswahlmöglichkeiten. Das Spiel leitet einen auch nicht Stück für Stück in der Kampagne an, wie man es normalerweise von solchen Spielen kennt, sondern man muss ein komplett separates Tutorial spielen, um zu lernen, was man überhaupt machen kann und soll.
Es wurden leider viele Elemente von den älteren Teilen von Dynasty Warriors 9 und 8 rüberkopiert. Das sieht man in den Kampfanimationen wie auch in den Cut-Scenes. Nach ungefähr 5-6 Spielstunden hat man die erste Eroberung durch und dann wiederholt sich alles - inkl. sämtlicher Cut-Scenes und Ziele.
Die versprochene Komplexität wird ebenfalls nicht eingehalten. Ein Klick und das generische Terrain wird sabotiert und sowohl der Angriff als auch die Verteidigung laufen exakt gleich ab. Mit dem einzigen Unterschied, dass die Basen vertauscht werden.
Von daher können wir eher die Vorgänger empfehlen und das Warten auf den nächsten richtigen Dynasty Warriors-Teil.
Bewertung
Pro
- Spannendes Szenario
- Toller Charakter-Editor
Contra
- Extrem reptititv
- Strategisch anspruchslos
- Keine sonderliche Komplexität vorhanden
- Cut-Scenes und Ziele wiederholen sich endlos
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