Page

Es darf wieder gestorben werden! Entzündet euer Leuchtfeuer, rüstet die beste Waffe oder den besten Schild aus und macht euch bereit die tiefsten Abgründe der Videospielwelt zu entdecken: Euer Gemüt! Denn das wird sicher leiden, wenn ihr euch erst mit Dark Souls III angelegt habt. Wir haben uns, mutig wie wir sind, für euch in den Kampf mit allerlei Monsterei geworfen und berichten von unseren Erfahrungen.

Wenn man versucht cool zu sein…

…kann das nur in die Hose gehen. Um völlig frei entscheiden zu können, in welche Richtung ich meinen Charakter entwickeln wollte, wählte ich zu Beginn den Bettler. Ohne Rüstung, nur mit einfachem Schwert und Planke als Schild. Aber eben die komplette Freiheit die ersten Level in die Zweige zu stecken, die für meinen Spielstil in Frage kommen.

Tja, leider wurde aus anfänglicher Freude schnell bitterer Ernst und ich gab verzweifelt auf – schließlich soll ein Tester ja auch von fortgeschrittenen Arealen erzählen können. So dachte ich mir jedenfalls: Dark Souls III ist viel schwieriger als der Vorgänger.

Kommt Zeit kommt Macht

Tatsächlich kann ich diese Aussage nach etlichen weiteren Spielstunden revidieren. Für mich persönlich ist der Einstieg aber weiterhin brutaler als beispielsweise im direkten Vorgänger. Denn wo man in Dark Souls II noch Ewigkeiten in der Pampa herumlief und erst nach einigen Stunden und etlichen Toden den ersten Boss zu Gesicht bekam, geht es in Dark Souls III direkt zur Sache. Keine 30 Minuten vergehen und man steht schon vor der ersten großen Herausforderung!

Was den Rest des Spieles betrifft, ist es schwer eine Aussage zu treffen. Dark Souls III ist bockschwer, klar, aber mit der Spielzeit kommt auch Erfahrung. Und eben jene trägt dazu bei, dass man Passagen als gar nicht so schwer wahrnimmt, wie sie vielleicht für Neueinsteiger sind. Einfach weil man weiß, wie man sich zu bewegen hat, wann ein Block kommen sollte und wie viele Schläge man verteilen kann, bis entweder die Ausdauer ausgeht oder der Feind zum Gegenschlag ausholt.

Dennoch, wer denkt er könnte durch die Welt von Lothric spazieren wie in anderen Rollenspielen, die es so auf dem Markt gibt, täuscht sich gewaltig. Und genau hier kommt wieder die altbekannte Stärke zum Vorschein: Man weiß nie, an welcher Ecke der Tod wartet und wird überrascht sein, wie und wann man einer Falle zum Opfer fällt – oder zu aller Überraschung auch nicht!

Selbst solche Gefahren laden zum Verweilen ein

Der erste Boss: Tänzer der ruckelnden Bilder

Ein weiterer Punkt, der begeistern kann, ist das wundervolle Artdesign. Selbst kleine Gegner will man zu Klump hauen, weil sie einfach bizarr oder ekelhaft aussehen. Von den Bossen, die teilweise den ganzen Bildschirm ausfüllen, braucht man da gar nicht erst anfangen. Da stört es nicht einmal, dass Charaktere oder auch der ein oder andere Gegner aus den Vorgängern entliehen wurden. Im Gegenteil, es fühlt sich eher wie Heimkehren an, das Gefühl der Geborgenheit – welches spätestens an der nächsten Ecke wieder in sich zusammenfällt.

Gerade auch das Leveldesign kann überzeugen. Gruselige Kerker, enge Burgmauern, offene Wälder und Sümpfe oder Dörfer voller Untoter, alles wirkt wie aus einem Guss und es gibt nur gelegentlich seltsame Sprünge zwischen zwei nicht so ganz passenden Umgebungen – anders als es in Dark Souls II noch der Fall war!

Die größte Kritik zum Thema Technik kann man nur an die Bildwiederholungsrate richten. Schon gleich zu Beginn merkt man, dass es der Titel nicht immer schafft ein ruckelfreies Bild zu erzeugen. Zwar ist hierfür wohl eher die Frame-Time als die Frame-Rate schuld an der Misere, dem Käufer dürfte das aber ziemlich egal sein. Allerdings läuft das Spiel zu meisten Teilen mit einer flüssigen Wiederholungsrate, unschön sind die vorkommenden Abschnitte aber dennoch. Ein Grund, neben der Power der Xbox One, ist wohl die Engine, die auch in Bloodborne Verwendung fand und für gleiche Probleme sorgte.

Seite

 

Fazit

Dark Souls III ist ein Monster von einem Spiel. Ein riesiger Umfang, kreative Arten mit anderen Spielern in Kontakt zu treten und das weiterhin knackige, aber auch taktische Gameplay sorgen für etliche Stunden Spielspaß – wenn ein wenig Frustresistenz vorhanden ist.

Natürlich werden Gegner der Reihe auch mit Dark Souls III nicht glücklich werden, Fans der ersten Stunde können sich aber wieder auf all das freuen, was sie so an der Serie lieben (plus ein paar Neuerungen). Jeder allerdings, der mit der Reihe noch keinen Kontakt hatte, sollte spätestens jetzt hellhörig werden.

Wir können schließlich den Titel jedem empfehlen, der am Wochenende an Burgen vorbeiläuft und sich wünscht, darin gegen riesige Bosse zu kämpfen. Aber auch alle anderen sollten einen Blick wagen, denn der Titel sieht nicht nur schön aus, er bietet auch einen einzigartigen Mix aus Spielelementen, der am Ende dazu führt, dass man den Controller gar nicht mehr aus der Hand legen will.

Für die bedrückende Atmosphäre und das wunderbare Gefühl der Hilfslosigkeit vergeben wir unseren XBoxUser Special Award.


Bewertung

Pro

  • Noch immer knallhart
  • Wunderschönes und abwechslungsreiches Artdesign
  • Perfekte Untermalung durch die Soundkulisse
  • Jeder noch so kleine besiegte Gegner fühlt sich wie ein großer Erfolg an

Contra

  • In einigen Gegenden kommt es zu Abbrüchen in der Framerate
  • Für manchen Fan vielleicht zu wenige Neuerungen

Grafik und Technik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Umfang 10 von 10
10/10
Herausforderung 10 von 10
10/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

6 Kommentare

XBU TNT2808 So, 03.07.2016, 18:21 Uhr

Nachdem ich Dark Souls 3 nun schon seit ein paar Wochen beendet habe und kurze Zeit später noch nem Kumpel bei seinem Durchlauf geholfen habe, lag das Spiel erst einmal rum. Ich hab zwar noch ein wenig gegrindet, alle Vorbereitungen für NG+ getroffen, aber angefangen habe ich noch nicht. Und irgendwie habe ich es auch nicht vor, was wirklich schade ist.

Dennoch lässt mich Dark Souls 3 seitdem nicht mehr los. Das Spiel ist eine Offenbarung für mich gewesen. Klar, die hätte auch früher kommen können, aber ich bin ja erst mit Teil 2 im Zuge meines Testberichtes hier eingestiegen. Der war zwar auch cool und hat mir Spaß gemacht, hat mich aber nie so ganz gepackt und ich habe es bis heute nicht beendet. Die Level waren einfach irgendwie uninspiriert und die Bosse fast schon lahm.

Das ist bei Dark Souls 3 einfach anders und es hat mich einfach so richtig reingezogen. Ich habe seit Jahren keinen Titel mehr gespielt, der mich so packen konnte, auf den ich mich jeden Tag freute und eigentlich gar kein Ende erreichen wollte. Auch wenn Halo 3 für mich ebenfalls so ein Titel war, ist DS3 das zweite Spiel das ich mitbekommen habe, dass ein Genre definiert. Das ar zum einen früher Metal Gear Solid, das mich als Kind umgehauen hat und nun eben Dark Souls.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich gar keinen zweiten Durchgang starten will. Einfach weil ich mir dieses Gefühl - vorerst - nicht kaputt machen möchte. Aber ich bin mir sicher: Ich kehre zurück und ich werde einen weiteren Durchgang starten, egal ob NG+ oder ganz von vorne.

Und bereits jetzt sehne ich mich nach dem ersten DLC und kann es eigentlich kaum erwarten! Wenn mich also jemand fragen würde, auf was ich mich am meisten freue Ende des Jahres, so neben CoD, BF und Co. dann wäre es wohl der Dark Souls 3 DLC.
Das wollte ich einfach nochmal mitteilen, vielleicht hat ja jemand hier ebenfalls erst mit diesem Teil so richtig zu der Serie gefunden und ist genauso geflasht wie ich. Oder auch nicht, was ich auch verstehen kann ;)

XBU Zwobby Di, 26.04.2016, 10:33 Uhr

Amani HT schrieb:
eine Frage: da man ja sprichwörtlich 1000 Tode stirbt, wie sieht das mit dem neu laden aus, verbringt man da Stunden im Ladebildschirm wie in anderen Spielen ?

Kann Soulcatcha da zustimmen, die Ladezeiten nach dem Sterben sind nicht lang, sie reichen in der Regel nicht um ein Youtube Tutorial zu suchen, damit es leichter wird ;)

Soulcatcha Di, 26.04.2016, 08:58 Uhr

Lädt eigentlich ziemlich schnell wieder am Startpunkt, würde sagen 5 - 10 Sekunden :)

Amani HT Di, 26.04.2016, 08:15 Uhr

eine Frage: da man ja sprichwörtlich 1000 Tode stirbt, wie sieht das mit dem neu laden aus, verbringt man da Stunden im Ladebildschirm wie in anderen Spielen ?

Soulcatcha Mo, 25.04.2016, 18:10 Uhr

Dark Souls 3 ist der erste Teil der Reihe den ich spiele, ich muss sagen der erste Boss war für mich schon extrem schwer (bin 1000 Tode gestorben bis ich diesen endlich besiegt hatte) muss aber sagen für mich als Anfänger macht das Spiel richtig Spaß (auch wenn man 100 Mal stirbt bis man weiterkommt).

Kann Dark Souls 3 jedem empfehlen, der mal etwas anderes als ein plumpes Hack n Slay spielen will :)

Sehr netter Testbericht, diesem stimme ich definitiv zu :)

Alle Kommentare anzeigen