Review zu Call of Duty 3

Gute Innovationen
 
Ein Nachfolger einer Spielserie muss immer mit neuen Features begeistern, man will ja keine Kopie des Vorgängers kaufen. So hat man nun auch in Call of Duty 3 einige Änderungen vorgenommen.

Der erste Einstieg ins Spiel verrät: Die Grafik hat sich verbessert. Obwohl man schon in Call of Duty 2 von einer relativ guten Grafik sprechen konnte, so hat CoD3 noch einen Sprung nach vorne getan. Viele Texturen wirken realistischer, die Umgebung ist detaillierter, viele unschöne Kanten sind verschwunden, viele Waffen wurden verbessert indem man sie realistischer dargestellt hat, und die Zwischensequenzen zeigen sich von ihrer Schokoladenseite. Es sei aber gesagt: CoD3 ist noch kein Dead Rising oder Gears of War. Besonders die Mitmenschen wirken bei Gesprächen relativ bewegungs- und animationslos, und auch einige Wasseranimationen wirken recht flach. Die Grafik ist besser als CoD2, erschlägt einen aber nicht wie bei anderen Top Sellern.

Der Sound hingegen zeigt sich von einer noch formidableren Seite, als man es bereits bei CoD2 wahrnehmen konnte. Man hat sich die Mühe gemacht und alle Kugelschüsse der einzelnen Waffen frisch aufgenommen. Ebenfalls viele Nebengeräusche wurden verbessert (so hören sich Explosionen noch realistischer an und Flugzeuge die über einen fliegen, können einen sogar vom Hauptgeschehen ablenken). Zur Sprachausgabe müssen wir die englische und die deutsche Version des Spieles unterscheiden: Die englische Version zeigt sich von einer noch nie da gewesenen Genialität: Da man sich die Mühe gemacht und Hauptcharaktere kreiert hat, die alle unterschiedliche Akzente haben, hat man das Gefühl mitten im zweiten Weltkrieg zu sein. So sieht man auf der Seite der Briten auch einen sehr lustig sprechenden Schotten, einige Franzosen welche unter sich französisch sprechen, Polen die auf ihre sarkastische Art Witze machen und Deutsche die dazwischen aufgeregt: ,,Wir brauchen Verstärkung!" rufen.

Durch die unterschiedlichen Sprachen bekommt das Spiel einen zusätzlichen Touch. Die deutsche Version des Spiels hat jedoch alles synchronisieren lassen. Schade ist es nur, wenn man genügend Englisch spricht, aber ich denke, dass die ,,verlorene" Atmosphäre, nicht sehr hoch ist. Das einzige was nerven könnte, ist die Kommunikation unter Team-Kollegen. Man merkt eindeutig, dass Treyarch sich nicht bemüht hat, neue Sprachausgaben aufzunehmen. So kommen viele der Gespräche einem bereits aus Call of Duty 2 bekannt vor. 
 
Neuerungen, die den Realismus steigern 

Neben den deutlichen Grafik- und Sound-Verbesserungen sollten auch die kleinen Änderungen erwähnt werden, welche den Spielverlauf deutlich ändern. Eine kleine Änderung ist die Waffenauswahl. Abgesehen davon, dass man beim Start einer Mission normalerweise 2 verschiedene Waffen hat, so fällt einem auf, dass es deutlich mehr verschiedene Waffen zur Auswahl gibt. Unterwegs kann man immer mal deutsche Waffen aufnehmen, zu welchen ebenfalls neue hinzugekommen sind. Aber auch die Waffen der Allierten wurden um einiges erweitert und man findet des öfteren im Spiel die ,,Trenchgun". Diese Waffe ist zwar im Multiplayer verpönt, aber verhilft einem im Einzelspieler enorm. Durch die Trenchgun kann man Gegner im Nahkampf (z.B. in Häusern) einfacher aus dem Weg schießen.

Ferner werden CoD2-Cracks anfangs mit der ,,Bewegungsunschärfe" zu kämpfen haben. Diese bewirkt, dass man beim Zielen mit der Waffe mit einer gewissen Unschärfe bei allzu starker Bewegung leben muss. Dies lässt das Spiel jedoch um einiges realistischer wirken und ist trotz der Gewöhnungsphase eine gute Änderung!

Wie bereits erwähnt, gibt es auch neue Zwischenaufgaben. Das Platzieren einer Bombe an einem feindlichen Geschütz kann man z.B. durch Drücken der A-Taste starten. Das Drehen des rechten Sticks bewirkt das Drehen des Zünders. Das anschließende Drücken von Y veranlasst das Ziehen des Zünders. Danach heißt es: Nichts wie weg und in Deckung bleiben! Die kleinen Nahkämpfe, die einen durch das Spiel immer wieder überraschen, lassen die Atmosphäre noch erdrückender wirken, und können einem sogar richtig Angst einflößen! Durch abwechselndes Drücken von LB und RB wehrt man den gegnerischen Gegner mithilfe des Gewehrkolbens ab, und durch Drücken der finalen Taste gibt man dem Feind den Rest.

Ein weiteres Feature, welches so hoch angepriesen wurde, ist die ,,zerstörbare Umgebung". Trotzdem ist diese Feature sehr begrenzt. Es stimmt schon, dass man Fenster kaputt schlagen/schießen kann, dass eine Bombe auf dem zweiten Stock das Zersprengen der halben Treppe mit sich trägt, doch größtenteils bleibt die Umgebung bei noch so starkem Beschuss erhalten. Viel mehr noch hindern manchmal Objekte wie kaputte Türen, und versperren einem den Weg. Man hätte dieses Feature vielleicht doch etwas besser ausarbeiten können...

Eine ebenfalls praktische Neuerung, welche ihren Weg ins Spiel gefunden hat, ist die Möglichkeit gegnerische Granaten zurückzuwerfen. Wo man im zweiten Teil nur neidisch den Kameraden beim Zurückwerfen von Granaten zuschauen konnte, so kann man nun auch selbst Granaten zurückwerfen. Dies ermöglicht es, eine Gefahr in einen eigenen Vorteil zu wenden. Damit dieses Feature aber das Spiel nicht zu einfach macht, hat man auch das Granatenwerfen verändert. Man wirft die Granate mit LB, und je länger man die Taste anhält, desto kürzer wird die Zeit zur Explosion. Will man also vermeiden, dass die Gegner die eigenen Granaten zurückwerfen, muss man versuchen die Granate so lange wie möglich in der Hand zu halten.