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Massive Welten

Wo Gearbox sehr viel Arbeit reingesteckt hat, ist das Leveldesign. Im Gegensatz zu all den anderen Teilen, skalieren die Maps auch vertikal. Das bedeutet man hat mehrere Ebenen, die man erkunden kann. Und gerade die Erkundung ist in Borderlands eines der größten Stärken des Spiels.

Schon vorher konnte man Questlogs und NPCs finden, die brandneue Aufgaben angestoßen haben. In Borderlands 3 kommen noch eine ganze Reihe weiterer Motiviationsfaktoren hinzu. Da wären beispielsweise die Typhoon-Logs, die in jeder Map verstreut sind. Insgesamt müssen davon 3 gefunden werden, um dann anschließen den Tresor zu öffnen, der wiederum hochwertiges Loot beinhaltet. Wenn man sich nicht gerade aus dem Internet Lösungen hierzu anschaut, erforscht man dadurch die verschiedensten Ecken der jeweiligen Karte.

Darüber hinaus gibt es noch weitere coole Sachen zu finden, die einem wiederum Eridium bringen. Das ist eine weitere Ingame-Währung neben den Dollars, die den Kauf hochwertiger Gegenstände im Spiel erlaubt. Und dazu gibt es natürlich noch die Proven Grounds und die Slaughter Houses, die ebenfalls entdeckt werden müssen und den Spieler vor eine Herausforderung stellen.

Die Welten unterscheiden sich deutlich voneinander. Es gibt nicht nur unterschiedliche Gegner, sondern auch das Terrain hat immer wieder einen neuen Look zu bieten. Ob das jetzt sumpfiges Grün oder karge Sandwüsten sind, die Gebiete sind sehr divers und bieten deshalb viel Abwechslung.

Dadurch dass die Welten so umfangreich und auch die Questreihen alles andere als kurz sind, kann man sehr viel Zeit in dem Spiel verbringen. Für einen ersten Durchlauf mit Erkundung der Maps und bei ungefähr 60% aller Quests sind bei mir mal eben über 100 Stunden ins Land gegangen. Wer nur darauf aus ist, die Hauptquest durchziehen und ein Minimum an Nebenaufgaben erledigt, wird dennoch ungefähr 60 Stunden brauchen. Spieler die diesen Weg wählen, verpassen allerdings das was Borderlands ausmacht und damit einen Großteil des Spiels.

Wer zudem auf Erkundungstour geht, wird solche kleinen Wunder wie die Achterbahn entdecken, die übrigens voll funktionstüchtig ist.

Sattes Endgame

Doch wenn man nach rund 100 Spielstunden das Ende des Spiels erreicht hat, ist man mit dem Charakter noch lange nicht durch. Man kann den True Vault Hunter Modus aktivieren und damit das Spiel erneut mit härteren Gegnern spielen. Das so eine Art New Game Plus.

Obendrein gibt es die Option im Normalen Modus schon den Mayhem Modus zu aktivieren. Dieser bietet zwei Vorteile: 1) Das Spiel wird knackiger und man erhält besseren Loot 2) Alle bisherigen Quests und sei es auch eine kleine Level 4 Quest, werden auf das aktuelle Spielerlevel skaliert. Dadurch ist natürlich der Loot konstant auf dem Level, den man tatsächlich braucht. Der Mayhem Modus steht sofort nach dem erstmaligen Durchspielen zur Verfügung.

Der neue Modus verändert die Gegner durch mehr Leben, mehr Schild, schnellere Schussraten usw. Allerdings gibt es davon 3 Stufen. Je höher die Stufe, umso härter die Gegner und umso besseres Loot lassen sie fallen. Das ist übrigens schon auf Stufe eins sehr gut bemerkbar, denn man erhält sofort um 100% besseres Loot. Dazu gibt es noch Random-Modifkationen, die das Spiel bestimmen. Zum einen unterscheiden sich die Gegner und zum anderen hat man einen Malus bswp. -20% Schaden auf alle SMGs aber auch einen Bonus bswp. +20% Schaden auf alle Sniper und Sturmgewehre. Das macht es dann nochmal zusätzlich spannend, die Missionen mit diesen Änderungen zu spielen. Zumal man im Gegensatz zum normalen Spiel nicht das Problem hat, dass man sofort überlevelt ist, sobald man ein paar Nebenmissionen spielt.

Wer sich zudem beweisen möchte, kann sein Glück in den Schlacht-Arenen versuchen oder in die Proven Grounds gehen. Beide bieten Gegnerwellen, die sich gewaschen haben. Je nach eingestellter Modifkation, kann man dann auch mal schnell ins Gras beißen. Tipp für die Arenen: Nehmt euch einen Freund hinzu oder nutzt das Multiplayer-Feature. Man kann sich nämlich wiederbeleben und das ist ein wichtiger Vorteil wenn die Gegner sowohl an Menge als auch an Härte zunehmen.

Wer alle diese Möglichkeiten nutzt, wir noch viele Spielstunden Spaß mit dem Titel haben. Im Grunde genommen ist Borderlands 3 damit ein Endlosspiel auf der Jagd nach der perfekten Ausrüstung.

Hinzu kommt, dass man durch ein deutlich umfangreicheres Skillsystem mehr verschiedene Builds der gleichen Klasse nutzen kann als je zuvor. Dies kommt vor allem in Endgame zu tragen, da man erst dann genug Skillpoints hat, um sich einen solchen zusammenzuschrauben.

Und hat man all das geschafft, gibt es ja noch die anderen Klassen...

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Fazit

Wie in dem letzten Abschnitt der Technik abzulesen ist, gibt es noch einige Probleme, die Gearbox noch zu beseitigen hat. Dennoch ist dieser Titel einer der besten Borderlands-Spiele. Wenn nicht gar der beste Teil. Wenn die Fehler nicht wären, hätte das Spiel einen satten Punkt mehr verdient.

Woran liegt das? Die Levelabschnitte spielen sich allesamt sehr unterschiedlich und bieten eine Menge Varianz. Die großen Gebiete laden zudem stark zum Erkunden ein und man hat mehr als je zuvor Grund dazu, alles bis ins letzte Detail zu ergründen.

Der Titel bietet eine Unmenge an Umfang. Ich habe selbst rund 100 Stunden für den ersten Durchlauf gespielt und hatte noch rund 40% der Quests offen. Klar, kann man schneller durchwetzen aber dann verpasst man viel von dem Spiel. Die Story an sich ist leider nicht so gelungen, aber das macht der Titel durch viele Gags und Nebenquests wett.

Sowohl alleine als mit anderen wird einem sehr viel Spaß geboten. Durch die zusätzlichen Modifkationen wie den Mayhem Modus, die Proving Grounds und die sehr unterschiedlichen Charaktere, hat man viel an Wiederspielwert. Wer also grundsätzlich Spaß an Loot-Shootern hat, die sich sich selbst nicht so ernst nehmen, kommt an Borderlands 3 nicht vorbei.

Wir vergeben für die ernorme Abwechslung und den riesigen Umfang einen XBoxUser Special Award!


Bewertung

Pro

  • Spaßiges Gun Play
  • Gazillionen an verschiedenen Waffen
  • Vielseitige Umgebungen
  • Umfangreiches Klassensystem
  • Hoher Wiederspielwert
  • Packende Bosse
  • Schwarzer Humor

Contra

  • Technische Bugs
  • Umständliches Inventar-System
  • Fehler im Mayhem Mode
  • Kein vertikaler Splitscreen (nur horinzontal)
  • Schnellreise ungeschickt umgesetzt

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Story / Humor 7 von 10
7/10
Umfang 10 von 10
10/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award

4 Kommentare

XBU ringdrossel Di, 29.10.2019, 12:59 Uhr

Three Sixty schrieb:

Gibt es für die dedicated drops nun ein finales Datum?

Das kostenlose Haloween-Update ist etwas dünn gewesen( dafür aber immerhin kostenlos ^^). Leider waren auch hier schon wieder Bugs vorhanden :/.

Leider noch kein Datum aber ich denke das es mit dem nächsten Patch erfolgt.

Das Halloween-Event macht bei den Annointed Waffen ein Problem. Du kriegst überall nur noch Terror-Effekt-Waffen. Das ist relativ doof weil das Event nach 6 Wochen vorbei ist :/

Einfacher Workaround: Offline zocken. Dann haste auf Mayhem 3 auch 900% XP, anstatt 50% ;)

Three Sixty Di, 29.10.2019, 11:16 Uhr

Ich gebe Dir absolut recht, was das balancing angeht. Zum Glück hat es Moze bisher nicht so sehr erwischt wie andere Charakter, aber es wurde ziemlich wild generft und gebufft.

Gibt es für die dedicated drops nun ein finales Datum?

Das kostenlose Haloween-Update ist etwas dünn gewesen( dafür aber immerhin kostenlos ^^). Leider waren auch hier schon wieder Bugs vorhanden :/.

Ich bin auf die Zukunft des Spiels gespannt. :D

XBU ringdrossel Di, 29.10.2019, 08:02 Uhr

Danke für dein Feedback :)!

Du hast recht, dass ich da nicht alle Punkte verwurstet habe. Das Review ist auch so schon sehr umfangreich ausgefallen. Hätte ich aber tatsächlich alles nur denkbar für jeden Spieler Relevante reingepackt, dann wäre ich bei einer Länge gelandet, die jenseits von gut und böse gewesen wäre. Wem was wichtiger ist, ist aber natürlich Geschmackssache.

Im Bezug auf die Story von BL2 muss ich allerdings widersprechen. Meiner Meinung nach war Handsome Jack ein genial aufgebauter Bösewicht, der, sofern man sich die Audios/Cut-Scenes wirklich angehört hat, wirklich cool war. Die Calypsos rocken mit Fäkal-Humor und sind einfach schlecht geschrieben. Und von Ava fange ich gar nicht erst an zu reden :D

Das Spiel ist auch nach über einem Monat nach dem Release leider tatsächlich immer noch ziemlich verbuggt. Bin jetzt bei rund 300 Spielstunden.

Allerdings werden bald dedizierte Drops eingefügt, die das Legendary-Problem beheben sollen. Schlimmer wiegt meiner Meinung nach das derzeit etwas unfähige Balance-Team, die Waffen / Class-Builds massiv generft haben.

Das wirkt sich im normalen Playthrough nicht so dramatisch aus aber dafür massiv in Mayhem 3. Ich hoffe aber, da die Entwickler inzwischen geschrieben haben, dass sie Mayhem komplett überarbeiten, dass sich das in Zukunft ändert :).

Three Sixty Fr, 25.10.2019, 16:05 Uhr

XBU ringdrossel schrieb:
Borderlands 3 | XBoxUser.de

Ich hätte Vier Wochen nach Release etwas mehr erwartet( :) nicht böse gemeint). Mit Bezug auf die Gesamtlänge des Reviews wird sich zu lange mit eigenen Steuerungsvorlieben und subjektiven Eindrücken beschäftigt ( :) immer noch nicht böse gemeint).

Die Ruckler sind auch über 4 Wochen nach Release auf der One X zu verzeichnen (Spiel ist nur im Performance-Modus angenehm spielbar) und für die unzähligen Hotfixes und Updates die bereits kamen, sind einfach noch viel zu viele Fehler im Spiel. Es sind alles keine schwerwiegenden Fehler, jedoch kann es einem echt den letzten Nerv rauben, wenn man Quests nicht abgegeben kann, oder Erfolge nicht freigeschaltet werden, obwohl die Anforderungen erfüllt wurden. Im Gearbox-Forum gibt es dutzende User, die den letzten Erfolg ( Alle anderen Erfolge freischalten) nicht erhalten. Das ganze Thema Bugs und Fehler ist für einen Premiumtitel wie Borderlands echt enttäuschend.

Zum Glück konnte ich alle 1000/1000 :gs holen. Ich habe einen Galaxy- Fortschritt von 102 % ( xD ) und musste für den Erfolg der Eridianischen Schriften 40/30 Schrifte freischalten. Das zeigt auf, dass auch Erfolge und Statistiken verbuggt sind.

Es ist doch recht subjektiv, die Story als Wermutstropfen zu bezeichnen. Die Story von BL 2 und TPS waren ebenfalls kein Blockbuster. Daher kann ich der Aussage nicht ganz zustimmen, da es sich hierbei um eine eigene Meinung handelt. In mir hat die Story weder viel gute noch schlechte Gefühle ausgelöst.

Das Menü ist meiner Meinung nach nicht wesentlich unübersichtlich als früher geworden. Wenn man den Vorgänger gespielt hat, ist einem die Menüführung auch nicht fremd. Hier wurde z.B. der Gearscore nicht erwähnt, der eine wesentliche Neuerung im Spiel darstellt.

Das Endgame wurde erwähnt, aber die wesentlichen Punkte vergessen. Ich denke hier wäre etwas mehr Inhalt gut gewesen, da dieser Themenbereich für die Leser doch interessant ist, da man daran erkennen kann, ob es einen langfristigen Grund gibt, das Spiel zu spielen.
Die Wächterpunkte wurden ausgelassen. Dabei sind sie doch entscheident, da Sie viele Vorteile bieten.
Des weiteren wurde nicht erwähnt, dass der Großteil der legendären Gegenstände nicht mehr gefarmt werden kann. Es gibt aktuell nur circa 14 Legendary Items die farmbar sind. Der Rest dropt random. Diese Info wäre in einem Review gut aufgehoben. Das ist z.B. mein größter Minuspunkt, da es damit so gut wie unmöglich wird, beziehungsweise ein vielfaches an Zeit kostet, den perfekten Build abschließend zu formen. Zwar sind dedicated Drops geplant, aber viel Infos gibt es hierzu noch nicht.

Das Reise-System mit einem anderen Spiel zu vergleichen, hat mich echt sprachlos zurückgelassen. Gemessen an den Möglichkeiten in BL2/ TPS ist in BL3 ein riesiger Sprung passiert. Ich spawne beim Wiedereintritt aus dem Menü nicht mehr am Anfang einer Map, sondern am letzen Spawnpunkt, somit ist farmen wesentlich schneller und einfacher. Des weiteren kann ich jederzeit zurück in mein Fahrzeug "schnellreisen" was ebenfalls eine große Zeitersparnis ist.

Bei einem von uns beiden war der Mayhem-Modus anscheinend verbuggt. Ich konnte ihn ebenfalls im ersten Durchlauf nach Beendigung der Story aktivieren. Im WKJM ließ er sich jedoch erst am Ende der Story aktivieren.

Der Benotung in Höhe von 8/10 kann ich grundsätzlich zustimmen. Im Detail gehen unsere Ansichten da allerdings auseinander.

Nach knapp über 150 Spielstunden macht das Spiel immernoch Spaß und ich hoffe, dass das auch noch lange so bleibt. :)