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Der Titel hat lange auf sich warten lassen aber nach einer Zeit und dem eingeschobenen Pre-Sequel, hat Gearbox endlich den Nachfolger zu Borderlands 2 entwickelt. Der dritte Teil verspricht noch größer zu sein und mehr Möglichkeiten zu beinhalten. Vor allem das Endgame soll sich deutlich zu den anderen Titeln der Reihe unterscheiden. Wir haben das Spiel einem umfangreichen Test von 100 Stunden unterzogen und schreiben euch unsere Meinung dazu.

Zurück nach Pandora

Nachdem der letzte Titel auf dem Mond gespielt hat, kehrt man mit Borderlands 3 nach Pandora zurück. Wer den letzten DLC zu Borderlands 2 gespielt hat, weiß dass Lilith auf der Suche nach der berühmten Karte der Kammern ist, die im Universum miteinander verbunden sind. Inzwischen führt sie die Truppe der Crimson Raiders an. Das sind die Vault-Jäger – unter denen auch wir uns befinden.

Genau wie im ersten Teil, wird man nach Pandora gebeamt und muss sich dort zunächst einmal einen Überblick über die Lage verschaffen. Borderlands-Spieler werden sich wie gewohnt orientieren können, bis sie das Menü aufklappen oder mal die Waffe wechseln wollen. Man hat am Anfang schon im Tutorial zwei Waffen am Start und normalerweise wechselt man diese flux mit Hilfe des Steuerkreuzes. Doch hier passiert scheinbar nichts. Scheinbar, denn es passiert etwas sehr Wesentliches wenn man per Steuerkreuz nach unten drückt. Man wechselt den Modus der jeweiligen Waffe. In unserem Fall wechseln wir den normalen Pistolen-Modus auf einen Mini-Raketenwerfer.

Das ist auch schon eine Besonderheit des dritten Teils: Manche Waffen bieten einem einen zusätzlichen Feuermodus. Man wechselt die Waffen dann alternativ mit der Y-Taste. Das mag zwar bei zwei Waffen noch easy funktionieren, führt aber bei 4 Waffen meistens zum schnellen Ableben. Pro-Tipp: Es gibt in den Einstellungen zum Glück noch die Option auf "klassisch" zu stellen. Somit kann man per Steuerkreuz wie gewohnt alle Waffen anwählen und per Y-Taste dann den Feuermodus wählen.

Doch zurück zum Anfang. Bevor wir überhaupt loslegen können, steht man zunächst einmal vor der Qual der Wahl: Welche Klasse nehme ich? Zur Auswahl steht die schlagfertige Siren, der Doppelgänger Zane, der Tierhüter Fl4k und Moze der Tank. Für unseren Durchlauf haben wir uns für Moze entschieden, da es sich einfach geil anfühlt, mal eben zur alles vernichtenden Superwaffe werden zu können.

Die Steuerung funktioniert flink wie zuvor und das Gun Play ist wieder vom Feinsten. Wer noch nicht mit der Serie vertraut ist, wird behutsam an all die Skillmöglichkeiten herangeführt und man erhält erst nach und nach alle Optionen bis zum Klassmod. Das Spiel gestaltet sich also durchaus anfängerfreundlich. Von der Story her, ist der dritte Part eine logische Fortführung der vorangegangen Teile aber man muss diese nicht zwangsläufig gespielt haben, um den Plot zu verstehen.

Mach mir den Calypso

Die Story ist auch leider schon der erste Wermutstropfen des Spiels. Im Gegensatz zu Borderlands 2, wo man mit Handsome Jack, einen hervorragenden Bösewicht geschrieben hat, sind die beiden Calypso-Geschwister diesmal die Obermacker, die einem kräftig in die Suppe spucken.

Der Punkt ist allerdings, dass diese eher flach und sehr simpel rüberkommen. Es wird viel mit krudem und Fäkalhumor gespielt, anstatt wie bei Jack einen illustren Fiesling zu zeichnen. Dadurch sind die Zwischensequenzen mit beiden eher nervig als bereichernd.

Natürlich wollen diese mal wieder die Macht des Universums an sich reißen und dabei alle vernichten. Um diese beiden aufzuhalten, beginnt ein Katz und Maus-Spiel, das sich über die Planeten erstreckt.

Als Basis hierzu dient ein Raumschiff mit dem passenden Namen "Sanctuary". Wer den zweiten Teil gespielt hat, erkennt den Namen der Stadt, die man vorher als Hub genutzt hat, um Quests zu sammeln und mit verschiedenen Händlern zu interagieren.

Sehr ähnlich funktioniert diesmal das Raumschiff. Man hat an Bord so ziemlich alles was man braucht. Es gibt Waffenläden, Munition, Eridiumläden und natürlich Moxxis Bar, die einen zum Zocken nach Waffen im Casino verleitet.

Eine wesentliche Neuerung stellt die Schnellreise-Funktion dar. Man kann mehr oder weniger von jeder Stelle aus zurück nach Sanctuary teleportieren, um dort Waffen und Items zu verkaufen oder seine Munition wieder aufzufüllen. Allerdings kommt danach auch schon das Problem. Wenn man wieder zurück an Ort und Stelle will, kann man sich nur an den dort verfügbaren Anfangspunkt porten. Das hat dann leider zur Folge, dass man je nach Punkt, sich wieder komplett durch die ganze Map arbeiten muss, um zurück zu kommen. Schlimmer noch, alle Gegner spawnen wieder. Damit wird also diese tolle Funktion leider zwischendurch ziemlich nutzlos.

Man merkt, dass die Macher stark von Diablo 3 Ros kopiert haben, was die Mechanik angeht. Dort kann man sich auch jederzeit zurück in die City porten aber mit dem wesentlichen Unterschied, dass man genau an dem Punkt wieder zurückkommt, an dem man das Geschehen verlassen hat. So macht die Funktion dann auch tatsächlich Sinn.

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Fazit

Wie in dem letzten Abschnitt der Technik abzulesen ist, gibt es noch einige Probleme, die Gearbox noch zu beseitigen hat. Dennoch ist dieser Titel einer der besten Borderlands-Spiele. Wenn nicht gar der beste Teil. Wenn die Fehler nicht wären, hätte das Spiel einen satten Punkt mehr verdient.

Woran liegt das? Die Levelabschnitte spielen sich allesamt sehr unterschiedlich und bieten eine Menge Varianz. Die großen Gebiete laden zudem stark zum Erkunden ein und man hat mehr als je zuvor Grund dazu, alles bis ins letzte Detail zu ergründen.

Der Titel bietet eine Unmenge an Umfang. Ich habe selbst rund 100 Stunden für den ersten Durchlauf gespielt und hatte noch rund 40% der Quests offen. Klar, kann man schneller durchwetzen aber dann verpasst man viel von dem Spiel. Die Story an sich ist leider nicht so gelungen, aber das macht der Titel durch viele Gags und Nebenquests wett.

Sowohl alleine als mit anderen wird einem sehr viel Spaß geboten. Durch die zusätzlichen Modifkationen wie den Mayhem Modus, die Proving Grounds und die sehr unterschiedlichen Charaktere, hat man viel an Wiederspielwert. Wer also grundsätzlich Spaß an Loot-Shootern hat, die sich sich selbst nicht so ernst nehmen, kommt an Borderlands 3 nicht vorbei.

Wir vergeben für die ernorme Abwechslung und den riesigen Umfang einen XBoxUser Special Award!


Bewertung

Pro

  • Spaßiges Gun Play
  • Gazillionen an verschiedenen Waffen
  • Vielseitige Umgebungen
  • Umfangreiches Klassensystem
  • Hoher Wiederspielwert
  • Packende Bosse
  • Schwarzer Humor

Contra

  • Technische Bugs
  • Umständliches Inventar-System
  • Fehler im Mayhem Mode
  • Kein vertikaler Splitscreen (nur horinzontal)
  • Schnellreise ungeschickt umgesetzt

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Story / Humor 7 von 10
7/10
Umfang 10 von 10
10/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award

4 Kommentare

XBU ringdrossel Di, 29.10.2019, 12:59 Uhr

Three Sixty schrieb:

Gibt es für die dedicated drops nun ein finales Datum?

Das kostenlose Haloween-Update ist etwas dünn gewesen( dafür aber immerhin kostenlos ^^). Leider waren auch hier schon wieder Bugs vorhanden :/.

Leider noch kein Datum aber ich denke das es mit dem nächsten Patch erfolgt.

Das Halloween-Event macht bei den Annointed Waffen ein Problem. Du kriegst überall nur noch Terror-Effekt-Waffen. Das ist relativ doof weil das Event nach 6 Wochen vorbei ist :/

Einfacher Workaround: Offline zocken. Dann haste auf Mayhem 3 auch 900% XP, anstatt 50% ;)

Three Sixty Di, 29.10.2019, 11:16 Uhr

Ich gebe Dir absolut recht, was das balancing angeht. Zum Glück hat es Moze bisher nicht so sehr erwischt wie andere Charakter, aber es wurde ziemlich wild generft und gebufft.

Gibt es für die dedicated drops nun ein finales Datum?

Das kostenlose Haloween-Update ist etwas dünn gewesen( dafür aber immerhin kostenlos ^^). Leider waren auch hier schon wieder Bugs vorhanden :/.

Ich bin auf die Zukunft des Spiels gespannt. :D

XBU ringdrossel Di, 29.10.2019, 08:02 Uhr

Danke für dein Feedback :)!

Du hast recht, dass ich da nicht alle Punkte verwurstet habe. Das Review ist auch so schon sehr umfangreich ausgefallen. Hätte ich aber tatsächlich alles nur denkbar für jeden Spieler Relevante reingepackt, dann wäre ich bei einer Länge gelandet, die jenseits von gut und böse gewesen wäre. Wem was wichtiger ist, ist aber natürlich Geschmackssache.

Im Bezug auf die Story von BL2 muss ich allerdings widersprechen. Meiner Meinung nach war Handsome Jack ein genial aufgebauter Bösewicht, der, sofern man sich die Audios/Cut-Scenes wirklich angehört hat, wirklich cool war. Die Calypsos rocken mit Fäkal-Humor und sind einfach schlecht geschrieben. Und von Ava fange ich gar nicht erst an zu reden :D

Das Spiel ist auch nach über einem Monat nach dem Release leider tatsächlich immer noch ziemlich verbuggt. Bin jetzt bei rund 300 Spielstunden.

Allerdings werden bald dedizierte Drops eingefügt, die das Legendary-Problem beheben sollen. Schlimmer wiegt meiner Meinung nach das derzeit etwas unfähige Balance-Team, die Waffen / Class-Builds massiv generft haben.

Das wirkt sich im normalen Playthrough nicht so dramatisch aus aber dafür massiv in Mayhem 3. Ich hoffe aber, da die Entwickler inzwischen geschrieben haben, dass sie Mayhem komplett überarbeiten, dass sich das in Zukunft ändert :).

Three Sixty Fr, 25.10.2019, 16:05 Uhr

XBU ringdrossel schrieb:
Borderlands 3 | XBoxUser.de

Ich hätte Vier Wochen nach Release etwas mehr erwartet( :) nicht böse gemeint). Mit Bezug auf die Gesamtlänge des Reviews wird sich zu lange mit eigenen Steuerungsvorlieben und subjektiven Eindrücken beschäftigt ( :) immer noch nicht böse gemeint).

Die Ruckler sind auch über 4 Wochen nach Release auf der One X zu verzeichnen (Spiel ist nur im Performance-Modus angenehm spielbar) und für die unzähligen Hotfixes und Updates die bereits kamen, sind einfach noch viel zu viele Fehler im Spiel. Es sind alles keine schwerwiegenden Fehler, jedoch kann es einem echt den letzten Nerv rauben, wenn man Quests nicht abgegeben kann, oder Erfolge nicht freigeschaltet werden, obwohl die Anforderungen erfüllt wurden. Im Gearbox-Forum gibt es dutzende User, die den letzten Erfolg ( Alle anderen Erfolge freischalten) nicht erhalten. Das ganze Thema Bugs und Fehler ist für einen Premiumtitel wie Borderlands echt enttäuschend.

Zum Glück konnte ich alle 1000/1000 :gs holen. Ich habe einen Galaxy- Fortschritt von 102 % ( xD ) und musste für den Erfolg der Eridianischen Schriften 40/30 Schrifte freischalten. Das zeigt auf, dass auch Erfolge und Statistiken verbuggt sind.

Es ist doch recht subjektiv, die Story als Wermutstropfen zu bezeichnen. Die Story von BL 2 und TPS waren ebenfalls kein Blockbuster. Daher kann ich der Aussage nicht ganz zustimmen, da es sich hierbei um eine eigene Meinung handelt. In mir hat die Story weder viel gute noch schlechte Gefühle ausgelöst.

Das Menü ist meiner Meinung nach nicht wesentlich unübersichtlich als früher geworden. Wenn man den Vorgänger gespielt hat, ist einem die Menüführung auch nicht fremd. Hier wurde z.B. der Gearscore nicht erwähnt, der eine wesentliche Neuerung im Spiel darstellt.

Das Endgame wurde erwähnt, aber die wesentlichen Punkte vergessen. Ich denke hier wäre etwas mehr Inhalt gut gewesen, da dieser Themenbereich für die Leser doch interessant ist, da man daran erkennen kann, ob es einen langfristigen Grund gibt, das Spiel zu spielen.
Die Wächterpunkte wurden ausgelassen. Dabei sind sie doch entscheident, da Sie viele Vorteile bieten.
Des weiteren wurde nicht erwähnt, dass der Großteil der legendären Gegenstände nicht mehr gefarmt werden kann. Es gibt aktuell nur circa 14 Legendary Items die farmbar sind. Der Rest dropt random. Diese Info wäre in einem Review gut aufgehoben. Das ist z.B. mein größter Minuspunkt, da es damit so gut wie unmöglich wird, beziehungsweise ein vielfaches an Zeit kostet, den perfekten Build abschließend zu formen. Zwar sind dedicated Drops geplant, aber viel Infos gibt es hierzu noch nicht.

Das Reise-System mit einem anderen Spiel zu vergleichen, hat mich echt sprachlos zurückgelassen. Gemessen an den Möglichkeiten in BL2/ TPS ist in BL3 ein riesiger Sprung passiert. Ich spawne beim Wiedereintritt aus dem Menü nicht mehr am Anfang einer Map, sondern am letzen Spawnpunkt, somit ist farmen wesentlich schneller und einfacher. Des weiteren kann ich jederzeit zurück in mein Fahrzeug "schnellreisen" was ebenfalls eine große Zeitersparnis ist.

Bei einem von uns beiden war der Mayhem-Modus anscheinend verbuggt. Ich konnte ihn ebenfalls im ersten Durchlauf nach Beendigung der Story aktivieren. Im WKJM ließ er sich jedoch erst am Ende der Story aktivieren.

Der Benotung in Höhe von 8/10 kann ich grundsätzlich zustimmen. Im Detail gehen unsere Ansichten da allerdings auseinander.

Nach knapp über 150 Spielstunden macht das Spiel immernoch Spaß und ich hoffe, dass das auch noch lange so bleibt. :)