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Die Jungs von Ubisoft haben passend zum Konsolenlaunch der Xbox Series X einen brandneuen Titel an den Start gebracht. Die Rede ist von Assassin's Creed Valhalla, dem neuesten Ableger der langen Creed-Tradition. Wir haben uns den Kriegshammer umgeschnallt und stürzen uns für euch in die Schlacht.

Packender Auftakt

Assassin's Creed Valhalla ist um einiges rauer als seine Vorgänger. Der Vikinger-Name ist hier Programm und somit wird der Bösewicht auch direkt mal in Szene gesetzt, wie er auf üble Weise den König der gegnerischen Fraktion hinterlistig fällt. Zeuge davon ist der Hauptcharakter Eivor, der natürlich alles andere als begeistert davon ist, da sich hierbei um seine Familie handelt. Zu diesem Zeitpunkt ist man in der Rolle noch ein kleines Kind, aber das ändert sich schnell. Aus dem kleinen Kind wird schnell ein furchtloser Krieger bzw. eine Kriegerin.

Man hat wie zuvor in Odyssey hier ebenfalls wieder die Möglichkeit zu wählen. Allerdings legt man sich hier nicht permanent auf ein Geschlecht fest, sondern kann munter hin und her wechseln. Was irgendwo auch etwas seltsam ist. Es zeigt aber leider auch die generische Eigenschaft. Hier hat Ubisoft eindeutig Potential verschenkt. Wie spannend wäre es doch gewesen, zwei unterschiedliche Origin-Stories zu haben? Oder hier und da etwas verschiedene Quests oder auch Relationen / Verbündete? Doch scheinbar traut man sich hier noch nicht den Schritt zum richtigen RPG zu gehen. Stichwort: Wiederspielbarkeit.

Sei es drum. Es ist auch mit einem wechselbaren Charakter eine packende Story um das Vikinger-Tum, da sich die Geschichte weniger um den eigenen Protagonisten als vielmehr um die Landung der Vikinger in England dreht und die ist mit viel Action solide ausgeschmückt. Man wird zudem direkt am Anfang auch schon ordentlich gefordert...

Schärfe deine Axt

Schnell wird klar, dass sich Ubisoft nicht wie beim Wechsel von Origins zu Odyssey mehr oder weniger beim gleichen Kampfsystem bedient hat. Es hat zwar immer noch Ähnlichkeiten, aber beim Kämpfen merkt man sehr fix einen erheblichen Unterschied. Man verfügt nämlich wie im echten Leben über eine begrenzte Menge an Ausdauer. Wie wesentlich dieser Faktor im Kampf ist, merkt man spätestens dann, wenn Eivor die Puste ausgeht. Dann wird nämlich erst mal verschnauft. Und das mitten im Kampf! Richtig, Hammer trifft den Nagel bzw. unseren Kopf. Das Resultat können wir uns in einer blutigen Endsequenz unseres virtuellen Ablebens anschauen.

Das ist in so fern spannender, weil man nun wirklich seine Aktionen taktieren muss und nicht wie bekloppt "Ausweichen, ausweichen, ausweichen" drücken oder Button Mashing wie im Vorgänger betreiben kann. Schnell wird somit ein einfacher Gegner zur tödlichen Falle. Die Gegner selber sind auch härter. Vor allem die Brutes oder die Kopfgeldjäger. Diese sind sogar so knackig, dass man sich anfangs die Zähne daran ausbeißt.

Zudem gibt es auch eine drastische Änderung bei den Fertigkeiten. Vorher hat man sich diese einfach via XP freigeschaltet und gut war. Jetzt kann man nur noch einen Teil auf diese Weise freischalten. Die anderen coolen Skills wie "stampfen" (hierbei benutzt man den Kopf des Gegners wie eine reife Melone am Boden), müssen erst gefunden werden.

Das Spiel hilft einem zwar dabei diese zu finden, in dem es wertschöpfende Punkte hervorhebt, aber man weiß bis kurz vor Schluss nicht, ob sich dahinter eine Rüstung oder wichtige Materialien verbergen. Es macht also deutlich mehr Spaß als vorher, die Gegend zu erkunden.

Eisige Schönheit

Man beginnt seine Pfad des Heldentums in Norwegen. Die Landschaften empfangen einen mit eisiger Kälte und jeder Menge Schnee. Auch hier hat sich Ubisoft einiges einfallen lassen. Beispielsweise gibt es hier ein Feature, dass ich vorher kürzlich erst in Gears nochmal gespielt habe. Man kann Gegnern das Eis unter den Füßen wegschießen, wodurch diese einbrechen und Frostschaden nehmen.

Das gilt übrigens auch umgekehrt. Zudem sind manche Stellen deutlich riskanter unter Wasser zu erforschen. Man erfriert zügig in dem Eiswasser. Sehr cool, das Ubisoft hier unterschiedliche Geo-Begebenheiten berücksichtigt. Das gibt es so zum ersten Mal.

Man sieht auch hier einen gewissen stilistischen Unterschied zum Vorgänger. Valhalla präsentiert sich ebenso in grafischer Pracht wie Odyssey. Aber es ist weniger weichgezeichnet. Es ist wie schon erwähnt etwas rauer. Auch vom Look her. Auf der Xbox One X macht der Titel schon eine echt schöne und solide Figur. 4K und HDR Effekte lassen wie schon zuvor den Charakter und die Landschaft erstrahlen.

So richtig die Muskeln lässt das Spiel dann aber auf der Series X spielen. Hier sind die Texturen noch detailreicher und dadurch wirkt alles schärfer. Hinzu kommt ein Novum auf den Konsolen. Kaum bewegt man Eivor auf der Xbox Series X, hat man butterweiche 60 fps. Das spielt hält diese zwar nicht absolut konstant, aber man kann nahezu durchgängig auf dieser Framerate spielen. Dadurch sind natürlich die Kämpfe erheblich flüssiger und überhaupt das ganze Bewegen ist ein Genuss auf der neuen Konsole.

Hinzu kommt, dass Valhalla auf der Series X rattenschnell lädt und ebenfalls Quick Resume unterstützt. Bei unserem Test hat es 8 Sekunden gebraucht, um von Gears 5 in-Game nach Valhalla in-Game zu wechseln. Das ist beeindruckend.

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Fazit

Assassin's Creed Valhalla ist eine würdige Weiterentwicklung zu Odyssey / Origins und schafft es zwar der Linie treu zu bleiben, aber dennoch seinen ganz eigenen Spielstil zu kreieren. Die Welt ist rauer und härter als bei den Vorgängern. Gerade die Änderungen im Kampfsystem und das zusätzliche Einführen der Ausdauer bringen frischen Wind in das Spiel. Gerade die Kämpfe gegen mittlere und höhere Gegner sind deutlich packender als vorher und verlangen deutlich mehr taktieren. Somit machen diese auch eine ganze Ecke mehr Spaß.

Die Grafik macht auf den Konsolen eine wirklich gute Figur. Auf der Xbox One X als auch auf der Xbox Series X ist das Spiel eine Augenweide. Wobei hier die Series X die Nase durch die butterweiche Framerate bei hohen Details eindeutig vorne hat. Unterstreicht wird dies durch einen wirklich toll inszenierter Soundtrack sowie eine reife Vertonung der Figuren.

Hinzu kommt eine wahrhaft massive Spielewelt. Man beginnt erst im schneeweißen Norwegen, arbeitet sich aber dann ins farbenfrohe England hervor, dass dann erst die riesige Welt eröffnet. Der Titel braucht ein wenig Anlauf, um seine volle Immersion zu entfalten, aber dann ist es ein fantastisches Spiel, das einen mit jedem Atemzug mehr packt.

XBoxUser Special Award:
Dadurch, das Ubisoft viele Makel der Vorgänger ausgebessert und das Kampfsystem neu erfunden hat, macht Valhalla auf Dauer noch eine ganze Ecke mehr Spaß als die Vorgänger und stellt somit von der Erkundung bis zur Schlacht ein besonderes Gesamterlebnis dar, dass einen über viele Stunden fesselt. 


Bewertung

Pro

  • Massive Spielewelt
  • Spannende Kämpfe
  • Neues Level / Waffensystem
  • Schöne Grafik
  • Spaßige Aktitäten
  • Erkundung macht deutlich mehr Spaß als in den Vorgängern

Contra

  • Etwas langsamer Start
  • Geschlecht des Hauptcharakters spielt keine Rolle
  • Einfachere Gegner könnten sich schlauer verhalten

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Atmosphäre / Immersion 8 von 10
8/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

1 Kommentar

XBU Philippe Mo, 28.12.2020, 19:53 Uhr

Ich hab jetzt schon wieder die drei letzten AC-Teile nicht gespielt. Es kommen mir einfach zu viele raus. Ich mein, sie sind allesamt irgendwie immer gut. Mal schauen, ob ich mir das hier mal kaufe. Scheint ja besonders gut zu sein, wenn man das Kampfsystem hier verbessert hat :)