Das muss ich widersprechen. Viele Spiele reiben dir ihre Story nicht wie in so vielen anderen Spielen unter die Nase.
Metroid Prime kommt zum Beispiel mit einem Minimum an Cut-Scenes aus und erzählt trotzdem eine extrem gute Geschichte die sich einem durch diverse Scans erschließt.
Resident Evil 1 erzählt die Hintergrundgeschichte auch nur über diverse Dokumente und baut somit mehr Atmosphäre auf als es eine Cut-Scene tun könnte.
Und wer sich einmal auch nur kurz in die Lore von Dark Souls einliest dem platzt der Kopf.
Es gibt viele Arten des Storytellings die weit über Zwischensequenzen hinausgehen und vor allem das Spielgeschehen selbst nicht unterbrechen.
Wohl dosiert sind sicherlich auch Zwischensequenzen und Scriptsequenzen geeignet, diese werden aber in vielen Spielen so inflationär eingesetzt, dass sie immer mehr in die Belanglosigkeit abdriften. Sei es der obligatorische Zeitlupen-Sprung in einen Helikopter oder der "dramatische" (beinahe)Absturz der Spielfigur in einen Abgrund... alles Dinge die nicht sein müssen und nur noch lächerlich wirken, da sie so unglaublich ausgelutscht sind.
Es gibt so viele Möglichkeiten eine gute Geschichte zu erzählen, nur leider beschränken sich relativ viele Spiele eben auf Scripts und Cut-Scenes und unterbrechen im schlimmsten Fall den Spielfluss und vergessen, dass es sich nach wie vor um ein Spiel handelt und keinen semi-interaktiven Film. Als absolutes Negativbeispiel sei hier Resident Evil 6 angeführt was weder eine gute Geschichte erzählt, noch Spielfluss aufkommen lässt oder sonst irgend eine Art Tiefgang bietet.
Und ja sicherlich gibt es gute und schlechte Spiele so wie es gute und schlechte Filme gibt. Aber trotzdem kann ein Spiel mit schlechter oder belangloser Story noch ein gutes Spiel sein, Solange der Fokus auf dem Gameplay liegt. Siehe Fallout 3 und New Vegas (gemeint ist die Story der Hauptquests), Skyrim, diverse Mario Teile... Tetris und so weiter.
Umgekehrt sieht das in meinen Augen schon wieder anders aus.
Aber das will ich jetzt hier nicht thematisieren.
Meine These lautet nach wie vor, dass viele Entwickler beim Versuch einen Hauch von Hollywood in ihre Spiele zu pressen das eigentliche Gameplay aus den Augen verlieren und am Ende dabei nur anspruchsloser Mist mit mehr Explosionen heraus kommt als Michael Bay es ertragen würde.
Ergebnis 11 bis 13 von 13
Thema: Spiele immer weniger Spiel?
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16.12.2014, 15:19 #11
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16.12.2014, 18:52 #12
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Früher hat man eben Text für die Story eingeblendet und jetzt sind es eben Cutscenes. Sehe da keinen Unterschied. RPGs wie du sie z.B. aufführst erzählen ihre Story eben über den Dialog. Mario und Tetris brauchen keine Cutscenes, weil ihre Story in einem Satz erzählt ist.
Sagt ja auch keiner dass jedes Spiel Sequenzen braucht, aber z.B. ein GTA ohne Cutscenes ist seelenlos. Charkteraufbau , Ablauf und eine gewisse Motivation gehen dabei gänzlich flöten. Von The last of us will ich gar nicht erst reden.
Das einzige Spiel das ganz gut ohne Cutscenes ausgekommen ist, war Bioshock, aber da haben sie eben die Story über die Aufnahmebänder erzählt.
Das einige Entwickler das nicht gebacken bekommen, ist ärgerlich aber kein Grund eine gewisse Erzählweise völlig auszuschließen. Sehe nicht wie das ein Spiel besser macht. Man muss es ja nicht mit Sequenzen vollpacken. Im besten Fall stimmt das Konzept, das Gameplay und der Anteil an Story.
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16.12.2014, 19:29 #13
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Das sage ich ja die ganze Zeit
Und ich schließe auch keine Erzählweise aus. Sie haben alle ihre Daseinsberechtigung. Ich sage nur, dass stellenweise nicht die optimalen Mittel angewandt werden und eher den Spielfluss stören als dem Spiel zu nutzen.
GTA V ist meiner Meinung nach nicht nur eines der besten Spiele der letzten Jahre sondern auch ein Spiel was den Spagat Zwischen Gameplay und Storytelling perfekt gemeistert hat. Auf der Gameplay Seite haben wir eine riesige Welt, vielfältige Möglichkeiten, die steuerung ist eingängig und darüber hinaus gibt es unterhaltsame Sequenzen an Stellen an denen sie angebracht sind, während nicht all zu relevante (aber trotzdem unterhaltsame) Dialoge im eigentlichen Spielgeschehen (wie den Fahrten zu Missionen) untergebracht wurden.
Bei GTA gibt es zudem auch abseits der Story noch so einiges zu entdecken wodurch man die Zeit bis zur nächstens Sequenz strecken kann wie man möchte.
Rockstar weiß nunmal wie es richtig geht... nur leider ist nicht jeder Entwickler Rockstar.
Meine Kritik richtet sich mehr in Richtung Activision, EA, Capcom und Co. bei denen es eher um Gewinnmaximierung durch Massenkompatibilität (vereinfachung des Spielprinzips, möchtegern Hollywood Bombast, Scripts, Action, Action, Action) geht als den Spielern eine anständige Spielerfahrung zu bereiten.