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Alte Freunde

Nachdem ihr dem Schulleiter erzählt habt, was vorgefallen ist (oder eben auch nicht), könnt ihr das Gebäude verlassen und euch auf den Weg zu eurem Zimmer machen. Neben einigen unschönen Zwischenfällen mit Victoria und ihren Freundinnen, kommt ihr endlich in eurem Zimmer an um euch eine Verschnaufpause zu gönnen und das eben Erlebte zu verarbeiten. Max kann immer noch nicht glauben, dass sie gerade die Zeit zurückgedreht hat und somit jemandes Tod verhindern konnte.

Tief in Gedanken versunken, bekommt ihr eine SMS von Max' Kumpel Warren. Er fragt nach einem Treffen, welches ihr im schon seit Längerem schuldet. Also verabredet ihr euch mit Warren auf dem Parkplatz der Schule und fangt an über Wissenschaft, Science-Fiction Filme und anderes Geek-Zeug zu philosophieren. Es ist unverkennbar, dass Warren eine Zuneigung zu Max hat und ihr bei allem den Rücken stärkt. Nach einem unbeschwerten Plausch mit Warren lauert euch Nathan auf dem Parkplatz auf und versucht euch anzugreifen. Als Rache für das Einmischen am Vormittag auf der Schultoilette. Er wirft euch vor, dem Schulleiter erzählt zu haben, was vorgefallen sei. Kaum hat Nathan euch angegriffen, geht auch schon Warren dazwischen und heimst sich den ein und anderen blauen Fleck von Nathan ein. Just in dem Moment brettert ein Auto über den Parkplatz und ihr stellt fest, dass es das Mädchen von vorhin ist. Nachdem sie euch zum Einsteigen auffordert, fällt es Max wie Schuppen von den Augen. Das Mädchen, dem ihr vor einigen Stunden noch das Leben gerettet habt, ist Max' beste Freundin von damals, Chloe Price. Chloe hatte eigentlich langes, hellbraunes Haar bevor sie es kurz schnitt und blau färbte, weshalb Max sie zuerst nicht erkannt hatte

Ihr unterhaltet euch während der Autofahrt über früher und über euer gemeinsames, freundschaftliches Verhältnis. Chloe ist verärgert, weil ihr einfach weggezogen seid, ohne einen richtigen Abschied. Chloe bringt euch zu sich nach Hause, wo ihr euch wieder versöhnt. Im selben Zusammenhang erzählt Chloe euch, dass der Hausmeister der Schule, David Madsen, der zweite Ehemann von Cloes Mutter, Joyce Price, ist. Chloes richtiger Vater ist bei einem Autounfall gestorben, als die Mädchen noch klein waren. Seitdem hat sich Chloe extrem verändert. David ist aufbrausend, sehr konservativ und scheinbar recht paranoid. Verständlicherweise geraten Chloe und David deshalb oft aneinander.

Generell habt ihr im ganzen Spiel die Option euch über jeden einzelnen Charakter ausgiebig zu informieren. Mittels Tagebuch und Tablet könnt ihr außerdem zahlreiche Informationen über die Spielwelt sammeln. Sogar die Nachrichtenverläufe innerhalb eines Messengers lassen sich nachlesen, sodass jeder Charakter mehr Tiefe spendiert bekommt.

Kleines Meisterwerk

Allein die erste Episode von Life is Strange hat uns in ihren Bann gezogen. Um so unerträglicher wurde es, auf die nachfolgenden Teile zu warten. Jede Episode endet mit einem Cliffhanger und hat unendlich viele Wendemöglichkeiten, so dass ihr kaum abschätzen könnt, was als nächstes passieren wird.

Grafisch ist das Spiel auf Arcade-Titel Niveau, was dem Charme keineswegs schadet. Die Geschichte fesselt so sehr, dass der ein oder andere Grafikpatzer schnell vergessen ist. Außerdem wird das Spiel von vielen Künstlern musikalisch begleitet. Immer wieder hört ihr stimmungsvolle Melodien und Songs, die das Geschehen untermalen und dem Spiel schon das Flair eines typischen Teenie-Movies geben.

Unter anderem von Syd Matters mit To All of You, was im Spielverlauf ein ziemlicher Ohrwurm wird. Das Gameplay erinnert - abgesehen von der Zeitreise-Funktion - sehr an die Telltale-Adventures. Ihr durchstreift abgezäunte Gebiete, interagiert mit der KI, löst kleinere, aber meist leicht durchschaubare Kombinations- und Schalterrätsel oder sucht nach bestimmten Gegenständen. Bei Life is Strange steht ganz klar die Story im Fokus, weshalb ihr hier nicht auf Herausforderungen hoffen braucht.

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Fazit

Life is Strange ist eine Mystery-Geschichte mit gewissen Horror-Elementen, samt Zeitreisen und alternativen Realitäten. Hauptsächlich geht es aber um Max, ihr Studium an der Blackwell Academy und den Geschehenissen, die dort stattfinden.

Es ist schwierig etwas zum Inhalt des Spiels zu sagen, ohne euch direkt zu spoilern. Im Review habe ich deshalb versucht, die erste Episode, so gut es geht, zusammenzufassen, um euch die Story näher zu bringen. Life is Strange zieht euch von der ersten Sekunde an in den Bann und wühlt mit jeder Entscheidung, die ihr getroffen habt (oder eben nicht) eure Gefühle auf. 

Es gibt schier unendlich viele Optionen in dem Spiel, den Spielverlauf zu beeinflussen. Und selbst wenn ihr glaubt, jede Möglichkeit in Erwähnung gezogen zu haben, stellt sich am Ende heraus, dass es noch mehr Auswahloptionen gab. Manchmal scheint es sogar relevant, wie oft Max ihre Zimmerpflanze gießt oder wie sie sich zu ihren Mitschülern verhält.

Ihr glaubt, ihr habt den Dreh raus und könnt ahnen, was in der nächsten Episode passieren wird? Falsch. Es kommt alles ganz anders. Das sorgt dafür, dass ihr immer weiter spielen wollt, um zu sehen, was Max und Chloe auf ihrem Weg alles zustoßen wird und wo sie ihr Schicksal hintragen wird.

Mit einem Season-Pass zu diesem Spiel könnt ihr nichts falsch machen, wenn ihr auf Mystery-Rätsel-Spiele steht. Wir finden, Life is Strange ist jeden Cent wert und hoffen auf eine Fortsetzung. 


Bewertung

Pro

  • unendlich viele Entscheidungsmöglichkeiten während des Spielverlaufs
  • Zeitreise-Funktion
  • Sympathische Protagonistin

Contra

  • wenig Gameplay
  • keine deutsche Sprache

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 10 von 10
10/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9