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Am 20.10.2015 ist die letzte Episode des Fünfteilers Life is Strange erschienen. Wir haben absichtlich bis zum Schluss gewartet, um euch ein abschließendes Review präsentieren zu können. Mit Life is Strange hat das Entwicklerstudio "DONTNOD Entertainment" einen neue Messlatte für episodenbasierte Spiele gesetzt. Wir möchten euch zeigen, warum es für uns womöglich das Arcade Spiel des Jahres 2015 wird.

Hi, ich bin Max.

In Life is Strange übernehmt ihr die Rolle einer weiblichen Protagonistin im Teenageralter. Max hat ihre Familie und Freunde in Seattle zurückgelassen und ist in ihre Heimatstadt gezogen, um dort an einer Universität Fotografie zu studieren. Seit sie denken kann, hat sie die Welt schon immer durch ihre eigene "Linse" gesehen und sich von dem wohl weltbesten Fotografen, Mark Jefferson, inspirieren lassen.

Wie der Zufall so will, begann Mr. Jefferson als Dozent in Max' alten Heimatstadt in Oregon, Arcadia Bay zu unterrichten. Daraufhin hat Max, deren richtiger Name Maxine Caulfield ist, beschlossen zurück in die Heimat zu ziehen, um an der Blackwell Academy von ihrem Idol unterrichtet zu werden. 

Say Cheese!

Ihr startet im Unterricht von Max' Idol und Dozent, Mr. Jefferson. Dieser hält gerade einen Vortrag über Fotografie. Vor euch auf dem Schreibtisch liegt euer Tagebuch und eure analoge Kamera. Nachdem ihr euch ein wenig den Vortrag angehört habt, kann Max mit ihrer Kamera ein Selfie schießen. Damit lenkt ihr die Aufmerksamkeit von Victoria Chase auf euch. Mr. Jefferson stellt eine Frage zum Thema "Selfies" und fordert euch auf, ihm diese zu beantworten. Victoria ruft dazwischen und beantwortet sie für euch. Schnell wird klar, dass Victoria Mr. Jefferson ebenso vergöttert und permanent um die Aufmerksamkeit des Dozenten buhlt. Es ist kaum zu übersehen, dass Victoria aus einer reichen Familie stammt und euch nicht leiden kann. Im späteren Spielverlauf entwickelt sie sich rasch zu einer Rivalin, die euch das Leben schwer macht. Im Anschluss gibt euch Mr. Jefferson noch einige Tipps zum Wettbewerb, welcher gerade landesweit stattfindet, der "Everyday Heroes"-Contest. Jeder Schüler darf mitmachen und ein Bild einreichen. Der Gewinner wird dann im DeYoung Museum of Art ausgestellt.

Nachdem der Unterricht beendet wurde und Mr. Jefferson euch dazu aufgefordert hat, die Deadline für den Wettbewerb einzuhalten, könnt ihr das Klassenzimmer verlassen. Sobald ihr das Klassenzimmer verlassen habt, stöpselt sich Max ihre Kopfhörer in die Ohren und schlendert mit euch durch die Korridore der Schule, auf der Suche nach einem passenden Motiv für den Wettbewerb.

Habt ihr die Schule mit Max ein wenig erkundet, landet ihr früher oder später auf der Toilette und jagt einem Schmetterling nach, der eure Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. An dieser Stelle könnt ihr ein Bild des Schmetterlings machen, der sich in der hintersten Ecke des Raumes versteckt. Im selben Moment platzt jemand durch die Tür der Toilette. An der Stimme erkennt ihr, dass es Nathan Prescott ist. Er ist psychisch etwas instabil und versucht sich auf der Toilette der Mädchen ungestört abzuregen. Seine Familie gehört zu den reichsten von Arcadia Bay und dementsprechend verhält er sich offensichtlich hochnäsig.

Nach einem misslungenen Versuch sich zu beruhigen, kommt durch die Tür auch noch eine Mitschülerin, welche ihn wohl gesucht hat. Es kommt zwischen den beiden zu einem Streit und Nathan zückt eine Waffe und richtet sie auf das Mädel. Danach fällt ein Schuss. Ihr springt mit Max aus eurem Versteck, seht das Mädchen in Zeitlupe fallen und plötzlich wird alles verschwommen.

Ihr wacht wieder im Klassenraum auf. Völlig verwirrt, aber noch genau im Gedächtnis, was gerade passiert ist. Nachdem ihr euch ein wenig orientiert habt, merkt ihr, dass ihr in der Zeit zurückgesprungen seid. Ihr schießt wieder ein Selfie von euch. Mr. Jefferson stellt euch wieder dieselbe Frage. Jedoch merkt ihr jetzt, dass ihr die Zeit zurückdrehen könnt. Victoria ruft wieder dazwischen und beantwortet die Frage, die Mr. Jefferson euch gestellt hat. Das könnt ihr euch in diesem Fall zu eurem Vorteil drehen. Ihr merkt euch die Antwort, dreht die Zeit zurück und beantwortet die Frage korrekt, bevor Victoria antworten kann.

Nach der ganzen Szene dürft ihr wieder das Klassenzimmer verlassen. Natürlich wird sofort klar, dass eure erste Mission es ist, ins Badezimmer zu laufen und Nathan davon abzuhalten, auf das Mädchen zu schießen. Und genau das solltet ihr jetzt auch tun. Habt ihr das Badezimmer erreicht, könnt ihr mit eurer neuen Fähigkeit etwas experimentieren und schauen, wie sich das Zurückspulen auswirken wird. Vor allem in Rätseln und Dialogen sind Max' Fähigkeiten unerlässlich, um beispielsweise Fettnäpfchen während Gesprächen mit anderen Charakteren zu umgehen und um zu sehen, wie diese auf bestimmte Antworten reagieren.

Ihr seht Nathan, und das Mädchen. Nach einigen missglückten Versuchen gelingt es euch, Nathan davon abzubringen zu schießen und verhindert so den Tod der Mitschülerin. Noch völlig aufgelöst von den Geschehenissen verlasst ihr den Raum und stolpert über den Hausmeister, der euch genervt anfährt. Im selben Moment schreitet der Schulleiter ein und nimmt euch zur Seite. Ihm ist aufgefallen, dass ihr aufgelöst seid und er fragt nach dem Grund dafür.

Auch, wenn man glaubt alle Optionen zu kennen und die kurzfristigen Auswirkungen davon sieht, so gibt es in den meisten Fällen keine "richtige" Entscheidung. Alle Seiten haben Vor- und Nachteile, zwischen denen man abwägen muss.

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Fazit

Life is Strange ist eine Mystery-Geschichte mit gewissen Horror-Elementen, samt Zeitreisen und alternativen Realitäten. Hauptsächlich geht es aber um Max, ihr Studium an der Blackwell Academy und den Geschehenissen, die dort stattfinden.

Es ist schwierig etwas zum Inhalt des Spiels zu sagen, ohne euch direkt zu spoilern. Im Review habe ich deshalb versucht, die erste Episode, so gut es geht, zusammenzufassen, um euch die Story näher zu bringen. Life is Strange zieht euch von der ersten Sekunde an in den Bann und wühlt mit jeder Entscheidung, die ihr getroffen habt (oder eben nicht) eure Gefühle auf. 

Es gibt schier unendlich viele Optionen in dem Spiel, den Spielverlauf zu beeinflussen. Und selbst wenn ihr glaubt, jede Möglichkeit in Erwähnung gezogen zu haben, stellt sich am Ende heraus, dass es noch mehr Auswahloptionen gab. Manchmal scheint es sogar relevant, wie oft Max ihre Zimmerpflanze gießt oder wie sie sich zu ihren Mitschülern verhält.

Ihr glaubt, ihr habt den Dreh raus und könnt ahnen, was in der nächsten Episode passieren wird? Falsch. Es kommt alles ganz anders. Das sorgt dafür, dass ihr immer weiter spielen wollt, um zu sehen, was Max und Chloe auf ihrem Weg alles zustoßen wird und wo sie ihr Schicksal hintragen wird.

Mit einem Season-Pass zu diesem Spiel könnt ihr nichts falsch machen, wenn ihr auf Mystery-Rätsel-Spiele steht. Wir finden, Life is Strange ist jeden Cent wert und hoffen auf eine Fortsetzung. 


Bewertung

Pro

  • unendlich viele Entscheidungsmöglichkeiten während des Spielverlaufs
  • Zeitreise-Funktion
  • Sympathische Protagonistin

Contra

  • wenig Gameplay
  • keine deutsche Sprache

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 10 von 10
10/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9