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Der Weg zur WRC...

...führt euch direkt zu dem gleichnamigen Meisterschaftsmodus, der euch zwar eine ganze Reihe von Rennevents verspricht, inhaltlich aber wenig spektakulär aufgezogen wurde. Wie auch die "original Strecken" wurde hier ein wenig die Realität beschnitten. Möglicherweise um die Komplexität für die Spieler zu verringern und den Spielspaß zu erhalten. Gamer sind keine stupiden Kreaturen, die bei Tageslicht die Fenster abdunkeln! (...hmmm, wenn ich so recht darüber nachdenke...) Warum wurden also nicht wie bei der realen WRC sämtliche Wertungsprüfungen aller Austragungsorte umgesetzt? Möglicherweise, weil's keinen interessiert?! Vielleicht!

In jedem Fall kommt ihr ein wenig rum in der Welt und dürft auf den unterschiedlichsten Strecken euer fahrerisches Können unter Beweis stellen. Seit ihr bei dieser Aufgabe erfolgreich, so bekommt ihr dafür immer ein paar Credits auf eurem Konto verbucht, und dürft an neuen Events teilnehmen. Diese dürft ihr dann in neue Fahrzeuge oder in die Optik eures Boliden investieren. Ebenso habt ihr mit Voranschreiten der Meisterschaft immer bessere Sponsoren am Start und dürft selbst entscheiden, wo ihr diese auf eurem Fahrzeug verewigen wollt.

Während der Fahrt bitte nicht mit dem Fahrer sprechen!

Die Schrauber unter euch dürfen sich gerne an dem Setting des Fahrzeuges probieren. Federung, Anpressdruck, Bremsbalance, um nur einige zu nennen, dürfen euren persönlichen Bedürfnissen angepasst werden. Testen müsst ihr den Spaß dann leider live und in Farbe während der Meisterschaft. Ein Shakedown-Modus zum Testen der getätigten Einstellungen existiert leider nicht.

Wer die fahrzeugtechnischen Kenndaten optimiert hat, bekommt anschließend auch auf der Strecke soundtechnisch einen gut abgestimmten Mix aus Fahrzeug- und Umgebungsgeräuschen präsentiert. Zwar klingen die Motoren und die Geräusche der Blow-Off Ventile nicht immer realitätsnah und aggressiv genug, dafür bekommt ihr jeden falschen Gangwechsel, das defekte Getriebe, jeden Stein unter den Rädern und die unterschiedlichen Fahrbahnbeläge realistisch vermittelt. Auch die Ansagen der Beifahrer sind klar und deutlich zu verstehen.

Gelegentlich könnte die ein oder andere Ansage einen Tick früher kommen, und auch die ständigen Kommentare des Beifahrers nach Kollisionen oder schlechten Streckenabschnitten mögen zwar auf eine Art das Spielgeschehen beleben, nerven aber nach einiger Zeit. Ich weiß selbst, dass ich mit 200 Sachen nicht vor die Mauer semmeln sollte...und dann beschwert sich auch noch der Beifahrer, dass ich mich konzentrieren soll. RAUS! Gut, dass man hier im Optionsmenü für Abhilfe sorgen kann. Schade, dass es derartige Optionen nicht im realen leben gibt. ;-)

Geisterbahn

In einer Rallye-Meisterschaft ist man abgesehen von seinem Beifahrer im Rennen gegen die Zeit meist auf sich gestellt. Im online Zeitalter der Videospiele möchte man sein Interesse an einem Spiel aber durchaus mit anderen teilen. Hier bietet WRC für heutige Verhältnisse eine eher durchschnittliche Hausmannskost. Ihr könnt gemeinsam mit anderen ein klassisches Rennen starten, oder nach Online-Ranglistenspielen suchen. Nichts Innovatives. Lediglich die Tatsache, dass in einem online Rennen mit bis zu 15 weiteren Teilnehmern, alle Kontrahenten als Geister auf die Piste gesetzt werden. So vermeidet man permanente Massenkarambolagen, kann sich besser auf die Strecke konzentrieren und sieht dennoch wo man steht bzw. fährt.

Offline müssen wir auf einen Splitscreen verzichten. Dafür bietet WRC den so genannten Hot Seat Modus, in dem ihr euch abwechselnd mit bis zu vier Spielern einen Kampf um die besten Rundenzeiten liefern könnt.

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Fazit

FIA World Rally Championship versucht, den bisherigen Genre Primus Dirt vom Thron zu stoßen und bewaffnet sich zu diesem Zweck mit einer offiziellen FIA Lizenz. Kombiniert mit einem simulationslastigen Gameplay und einer entsprechenden Steuerung geht es auf das Startfeld. Der Blick geht übers Fahrzeug, ins Fahrzeug und man kommt zu dem Ergebnis...gar nicht so schlecht!

Bei den ersten Fahrversuchen und einem Blick über den Fahrbahnrand hinaus, kommt aber schnell die Frage auf, welchen geheimen Laborversuchen die Landschaft zum Opfer gefallen ist. Bäume erwecken erst beim Vorbeifahren wie auf Kommando zum Leben, und auch die sonstige Umgebung hat irgendwie ein wenig Farbe verloren und wirkt, wie die Strecke teilweise selbst, etwas matschig. Hier sollte dem Umweltamt umgehend mal ein Besuch abgestattet werden.

Wer in diesem etwas merkwürdig anmutenden Terrain nicht sofort Grip fasst, der darf in der WRC-Akademie erst einmal ein paar Trainingrunden drehen. Selbst Leute ohne Fahrschein finden hier ausreichend technische Hilfen, um erfolgreich ein Rennen abschließen zu können.

Um den knackigen Schwierigkeitsgrad und die teilweise zickig zu steuernden Boliden in den Griff zu bekommen, bedarf es schon ein wenig Übung. Danach dürft ihr euch aber an dem Weg in die WRC, der Meisterschaft des Jahres 2010, versuchen. Wer sich ohnehin schon als Herr über die KI ansieht, kann im Hot Seat Modus mit bis zu vier Kumpels nacheinander um Bestzeiten kämpfen. Alternativ könnt ihr online mit bis zu 16 Spielern im normalen oder Ranglisten-Spiel Gummi lassen.


Bewertung

Pro

  • Alle 13 Rallyes der Saison 2010 und 58 Fahrzeuge
  • Realistisches Schadensmodell
  • Gute Soundkulisse
  • Hochglanzpolierte Boliden
  • Original FIA Lizenz

Contra

  • Teils matschige Texturen
  • Hoher Schwierigkeitsgrad
  • Pop-Ups in der Landschaft
  • Mäßiger online Modus
  • Kein Splitscreen

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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