Page

Mit Scars Above setzt Prime Matter auf einen herausfordernden Sci-Fi-Shooter, der eine mysteriöse und komplexe Geschichte erzählen will. Auf einer fremden Welt gilt es das Rätsel um das riesige Gebilde zu lösen, das im Orbit der Erde erscheint. Ob der interessante Genre-Mix gelungen ist, finden wir für euch im Test heraus.

Wenn Wissenschaftler die Waffe in die Hand nehmen

Man beginnt seine Reise in der Rolle von Dr. Kate Ward, die als Mitglied des SCAR-Teams die Aufgabe übernimmt das Phänomen des sogen. Metaeders zu untersuchen. Dieses Gebilde bringt das gesamte Team quer durchs Weltall auf einen bislang noch unbekannten Exoplaneten.

Dort angekommen wacht man mit Kate benommen auf und muss sich zunächst einmal orientieren und feststellen, dass der Planet äußerst feindselig gegenüber Fremden eingestellt ist. Sämtliche Flora und Fauna als auch die dort lebenden Tier-Monster sind nicht gut auf Kate zu sprechen. Vielmehr soll sie eher einer genüsslichen Mahlzeit dienen. Soweit so gut.

Wenn Kämpfen nicht funktioniert

Man merkt schnell wohin das Spiel eigentlich will. Es stellt eine seltsame Mischung aus Returnal und Mystery dar. Für alle die Returnal nicht kennen: Man strandet dort ebenfalls als Pilotin und muss sich auf einem fremden Planeten seiner Haut erwehren als auch die dort vorkommenden Rätsel lösen.

Mit einem wesentlichen Unterschied: Scars Above ist kein Roguelike. Vielmehr nutzt man hier einen Souls-ähnlichen Ansatz. Das bedeutet man schaltet mit der Zeit bestimmte Spawnpunkte frei, zu denen man beim Ableben zurückteleportiert wird. Die Macher betonen, dass Kate keine Soldatin, sondern eine Astronautin und Wissenschaftlerin ist. Das ist auch gut und schön aber warum gebt ihr der armen Frau nicht vernünftige Werkzeuge mit?

Das Ausweichen ist relativ träge. Was nervig ist, denn sofort zu Anfang wird man ordentlich von dicken Viechern beharkt. Hinzu kommt, das man zwar verschiedene Waffentypen bedacht hat, die dann jeweils mit unterschiedlichen Elementen arbeiten aber bei manchen muss man den Schuss halt erst aufladen. Nicht nur das sondern man kann den Schuss auch nur wenige Sekunden in der Waffe halten. Was dann dazu führt das dieser losgeht, ohne das man es will.

Und das ist wiederum problematisch bei größeren Gegnern, die nur an bestimmten Trefferpunkten verletzlich sind, einen aber sofort im Nahkampf attackieren. Ist also eher nervig.

Hinzu kommt ein weiteres Problem...

Lass mich doch endlich mal in Ruhe erkunden. Ein wichtiger und wesentlicher Teil des Spiels ist die Erkundung der Gegend und das Lösen von Rätseln. Da hat man also eine größere Strecke hinter sich gelegt und will herausfinden wie man am besten weiterkommen kann.

Je nachdem wohin man geht, tappt man allerdings in eine weitere Falle. Dumm wenn man keinen neuen Spawnpoint gefunden hat. Man spawnt dann wieder beim alten. Weit hinter dem Gebiet, wo man sich gerade befand.

Okay, aber man hat die Viecher etc ja bereits besiegt und kann in Ruhe wieder nach vorne - nein kann man nicht. Respawn galore ist angesagt. Okay, wenn man durch die gleichen Gebiete erneut muss, dann gibt es doch bestimmt genug Abwechslung? Nö. Es spawnen die exakt gleichen Gegner an exakt der gleichen Stelle. Es kommt also sehr schnell Langeweile auf.

Übrigens auch etwas das man einem Spiel wie Returnal schlauer gehandhabt hat. Dort werden die Gebiete zufällig gewürfelt und man weiß nie welche Gegner wo und wann spawnen.

Mysteriöse Geschichte

Die Story an sich ist zwar nicht ungewöhnlich aber solide Kost. Das bedeutet man bekommt es gleich zu Anfang mit verschiedenen Mysterien zu tun, denen man auch gerne auf den Grund gehen will. Warum ist dieses seltsame Artefakt im Orbit der Erde? Was hat es mit dem neuen Exoplaneten auf sich und was ist unsere Rolle in dem ganzen Geschehen?

Das Spiel wirft also durchaus interessante Fragen auf.

Fazit

Mit dem Spiel Scars Above hat man offensichtlich eine Kreuzung zwischen Returnal und Dark Souls versucht. Wenn man Returnal bei Wish bestellt hätte, wäre genau das dabei herausgekommen. Es ist weder Fisch noch Fleisch.

Es handelt sich dabei um ein actionreiches Abenteuer, das viel Wert auf Erkundung und auf die Kämpfe legt. Jedoch hindert einen das eigenwillige Spawnsystem und das schwache Kampfsystem daran, das Spiel zu genießen.

Leider werden auch nicht wie bei anderen Genrevertretern die Gebiete neu aufgesetzt, sondern man muss größere Strecken erneut durch exakt den gleichen Sumpf an Gegnern erneut zurücklegen. Dadurch wird es schnell dröge und langweilig.

Die Waffen selbst sind auch nicht das Gelbe vom Ei, da die träge Dynamik (langes Aufladen und ungewolltes Auslösen) bei einigen nicht zum schnellen Geschehen auf dem Bildschirm passt.

Die Story geht an sich in Ordnung aber diese wird wohl vielen Spielern aufgrund der Mängel verschlossen bleiben.


Bewertung

Pro

  • Interessantes Setting
  • Story ist passabel

Contra

  • Träge Steuerung
  • Waffen sind nicht schlau konzipiert
  • Viel Backtracking
  • Wenig Abwechslung
  • Exakt gleiche Gegner respawnen immer wieder

Gafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Story / Kampagne 7 von 10
7/10
6

0 Kommentare