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Die Steuerung und der HUD: überladen

Werfen wir mal einen genaueren Blick auf die Steuerung. Den Flieger steuert ihr mit Hilfe des linken Analogsticks. Dies funktioniert eigentlich ganz gut; die Bewegungen sind nicht zu hektisch, aber auch nicht zu lahm. Man kann relativ gut Hindernissen ausweichen. Ihr beschleunigt mit dem rechten Schalter. Bremsen könnt ihr mit dem linken. Allerdings sei gesagt, dass ihr nie zum totalen Stillstand kommt. Ihr bewegt euch immer mit einer gewissen Geschwindigkeit nach vorne. Drückt ihr zweimal RT hintereinander, so werdet ihr mit voller Kraft nach vorne getrieben, tut ihr das gleiche mit LT, so kommt ihr zu einem abrupten Stopp. Diese schnellen Starts und Abbremsungen sind oft wichtig, um einem Gegner hinterher zu fliegen, oder schnell abbremsen zu können, wenn sich plötzlich ein Hindernis vor euch aufbaut. Jedoch ist der Umgang damit leicht gewöhnungsbedürftig und es braucht schon einige Versuche, bis ihr das alles korrekt ausführen könnt.

Eure Bugwaffe feuert ihr mit RB ab, die Hauptwaffe mit LB. Ihr seht also sofort, alle Knöpfe sind reichlich belegt, und ihr werdet alle 10 Finger am Controller brauchen, um euren Flieger richtig zu steuern. Hier eine kleine Übersicht der Tastenbelegungen:

Dies ist die Einstellung ,,Einfach- und Normalsteuerung". Es gibt auch eine ,,Profi-Steuerung", wo die Tasten anders belegt sind, aber beides ist schwer zu handeln. Wer sich nicht ordentlich da rein beißt, und sein Handbuch mit der Steuerung daneben liegen hat, wird verzweifeln. Man kann Funkbefehle erteilen, die Radarkarte anzeigen lassen, die Waffen wechseln, die Sicht verändern, Auftanken, rechts oder links gieren, und, und, und... Alleine die Anzahl der Flug-Manöver ist phänomenal.

Der HUD (Heads-Up-Display) ist ebenfalls total überladen. Es sind hunderte von winzigen Zielmarkierungen zu sehen, die Gegner, Hauptbasis, Tanker, feindliche Tanker, usw. anzeigen. Als wäre das nicht genug, zieht jedes Raumschiff einen leuchtenden Schweif hinter sich, so dass man nun endgültig ,,lost in space" ist. Wer keinen HD Fernseher hat, ist bei den winzigen Schriftzügen einfach verloren.

Zusätzlich zu den Zielmarkierungen gibt es aber noch zahlreicher anderer Informationen auf dem HUD. Haltet euch gut an, denn es werden: Motorleistung, den Status verbündeter Raumschiffe (bei Beschützungsaktionen), die Schild- und Panzerungspegel, der Radar, der Waffenstatus, die aktuelle Hauptwaffe, der Entfernungsmesser, die Radarkarte, die Munition und die Abgelaufene Missionszeit angezeigt. Und das alles auf einem einzigen Bildschirm! Wahnsinn, und total überladen! Da hätte man sich einiges ersparen können.

Grafik und Sound sind annehmbar!
Werfen wir mal einen genaueren Blick auf die Grafik. Wenn man sich die Screenshots ansieht, muss man zugeben, dass Project Sylpheed nicht so schlecht aussieht. Im Spiel fehlt zwar oft das so genannte ,,Effektgewitter", doch die farbige Atmosphäre lockert alles ein wenig auf.
Was wiederum nicht so gefällt, sind die klobig modellierten Raumschiffe, und die eher detailarmen Explosionen und Zersprengungen. Wird man z.B. selbst abgeschossen, erinnert der Effekt an die alten Spiele mit Fox McCloud und Falco Lombardi aus Starwing. Das Raumschiff explodiert und es fliegen einzelne Teile durch die Luft.

Was von wirklich guter Qualität zeugt, sind die Zwischensequenzen. Sie sind natürlich nachgerendert, und wirken sehr realistisch, trotz des Anime-Stils. Aber eigentlich hätte man gehofft, die Spielemacher würden mehr Wert auf das eigentliche Spiel als auf die Sequenzen dazwischen legen.

Was den Sound angeht ist Project Sylpheed eigentlich auf einem recht guten Niveau. Die Klänge die einen die ganze Zeit durch das Spiel begleiten, wie z.B. das Surren des Raumschiff, das Dröhnen des Boosts, das Feuern des Lasers, das Zerstören eines Raumschiffs, oder die gewaltige Explosion bei einem Crash, wirekn sehr gut. Man fühlt sich in eine ganz andere Welt versetzt. Auch die englische Sprachausgabe ist ganz okay. Zwar zerstört sie ein wenig den japanischen Charme des fernöstlichen Kriegsspiels, aber dies ist wohl auch etwas beabsichtigt. Der einzige negative Punkt der Sound-Ausgabe ist der Fakt, dass das Spiel an verschiedenen Passagen etwas ,,lautlos" zu sein scheint. Es ist nicht dramatisch, aber manchmal hätte man sich noch etwas mehr Action gewünscht.

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Fazit

Project Sylpheed im Überblick: Man bietet eine typisch japanische Story, die durch das auf Missionen aufgebaute Kampfsystem relativ überflüssig ist. Die Grafik ist teils recht ordentlich und der Sound ist sehr gut. Doch das täuscht nicht über den mangelnden Spielspaß, die Frustrationsmomente, die Sprachbarriere und die Kompliziertheit der Rollenspiel-Elemente weg.

Project Sylpheed ist und bleibt ein Spiel, das eher den asiatischen Markt anstrebt. Versuche, es für Europäer empfänglicher zu machen, scheitern.

Wer sich aber dennoch an Weltraum-Shootern erfreuen kann, und auch vor japanischen Rollenspiel-Elementen keine Angst hat, der sollte sich das Spiel trotzdem mal anschauen. Unsere Empfehlung: Erst einmal auszuleihen, denn mehr als einen Einzelspieler bietet Project Sylpheed nicht.


Bewertung

Pro

  • Guter Sound

Contra

  • Kein Multiplayer
  • Geringer Umfang

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 6 von 10
6/10
7

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