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Mit 200 Sachen um die Ecke

Die Steuerung des Wagens ist fast ein Kinderspiel, denn der Bolide klebt wie ein Magnet auf dem Asphalt. Fahrerisch ist und bleibt die Need for Speed Serie auch mit Undercover, ein Arcade-Racer. Wer auf die Bremse tritt, ist auf dem Holzweg, denn nur mit Bleifuß kommt ihr als Sieger ins Ziel. Und so ist es ein Leichtes, ohne auch nur einmal die Bremse zu tätigen, ein ganzes Rennen erfolgreich zu absolvieren. Leicht vom Gas gegangen, rast ihr locker mit über 200 km/h um die Ecken, wobei die Rennen auf eingegrenzten Strecken abgehalten werden, so dass abrupte Abbiegemanöver gänzlich entfallen.

Freie Fahrt durch die Stadt gibt es nur außerhalb der Rennen. Trotzdem machen die Rennen Spaß, denn das Höllentempo und die Möglichkeit, kurzzeitig eine Alternativstrecke von einigen hundert Metern zu wählen, erzeugen eine ansprechende Atmosphäre. Rücken die Verfolger zu Nahe, bieten sich einige Baustellen an, gerammt zu werden, um den Konkurrenten ein Paar ärgerliche Hindernisse in den Weg zu legen. Auch der Timebreaker-Modus steht wieder zur Verfügung, damit ihr während besonderer Manöver kurzzeitig die Zeitlupe aktivieren könnt, um in gekonnter Art und Weise, halsbrecherische Aktionen zu meistern. Solche Aktionen erzeugen nicht nur Fun, sondern zahlen sich auch auf dem Konto aus.

Hingeguckt und nachgehorcht

Der Sound überzeugt wie bei fast jedem Titel aus dem Hause Electronic Arts. Der Soundtrack wirkt durchweg solide und erzeugt bei entsprechender Lautstärke richtige Power-Atmosphäre. Die verschiedenen Motorengeräusche kommen äußerst realistisch ans Ohr und brauchen sich vor niemandem verstecken. In Sachen Sound passt alles ganz gut zusammen und gefällt auch auf Dauer.

Auch optisch können alle Fahrzeuge glänzen und auch die Stadt selbst kann durchaus gefallen, jedoch kann die Grafikleistung insgesamt nicht gerade als Meisterleistung betitelt werden. Hier hängt das Spiel der Zeit um einiges hinterher, denn einen mittlerweile drei Jahre alten Need for Speed Most Wanted, kann man grafisch nicht abhängen. Die Fassaden der Häuser sowie die Straßenbeläge und auch die Vegetation sind zwar recht ansehnlich, setzten aber keine neuen Maßstäbe im Rennspiel-Genre. Das permanente blendende Sonnenlicht wirkt auf Dauer störend, weil man nur mit großer Mühe die Streckenumgebung erkennen kann. Eine schwächere Dosis von Überstrahl- und Unschärfeeffekten wäre eine gute Wahl gewesen, wobei die Effekte die insgesamt doch eher durchschnittliche Umgebungsgrafik, um einiges aufpeppen. So haben die Entwickler einen Mittelweg gewählt, der nicht gänzlich enttäuscht, aber auch nur wenige Fahrer aus dem Rennsitz schleudern wird.

Mitunter wird von erheblichen Rucklern berichtet, jedoch konnten wir mit unserer Xbox 360-Version des Titels, keine Beeinträchtigung durch Ruckler feststellen. Wohl aber mit der vor einigen Wochen getesteten PS3-Version von Need for Speed Undercover. Auch nach mehreren Rennstunden und Geschwindigkeiten von über 250 km/h, können wir mit der Xbox 360-Version von keinen solcher Störungen oder Fehlern berichten. Einzig kleine "Wackler" konnten ausgemacht werden, die aber eher auf den unebenen Straßenbelag zurückzuführen waren und nur bei einer Blickwinkelperspektive als etwas störend empfunden werden konnte.

That´s Live...

Die Teilnahme an Xbox-Live Fahrerduelle ist mit Need for Speed: Undercover durchaus lohnenswert. Hier könnt ihr bei Rennen mit bis zu 8 Fahrern antreten. Der Multiplayer-Bereich bietet Sprint- und Rundkursrennen an sowie einen "Cops und Räuber-Modus". Ein Team übernimmt dabei die Rolle der Gesetzeshüter und das andere Team schlüpft in die Rolle der Flüchtenden. Es werden zwei Runden gespielt, damit jeweils beide Teams einmal Verfolger bzw. Verfolgter ist. In einem abgegrenzten Stadtteilbereich nimmt der Räuber ein auf der Straße liegendes Geldpaket auf und rast damit schnellstmöglich zum Bestimmungsort. Punkte gibt es für die jeweilige Zielankunft oder aber für das erfolgreiche Verhindern durch das Team der Cops, indem sie die Kurierfahrt mit erfolgreichen Rammen der Flüchtigen, stoppen. Der Multiplayer bietet so einiges an spaßiger Abwechslung und ist immer wieder eine Reise wert.

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Fazit

Need for Speed: Undercover hat das Rad nicht neu erfunden, aber ein interessantes und durchaus spaßiges Rennspiel im Arcade-Jacket ist es allemal. Für einige Stunden Spielspaß ist gesorgt und auch der ansonsten verhaltene Verkehrsteilnehmer kommt mit Need for Speed: Undercover gut in Fahrt.

Für Spieler, die nur gelegentlich per Konsole ins Renngeschehen eingreifen, ein Titel, den man sich antun kann, jedoch werden die Rennspiel-Profis nicht viel Neues entdecken. Der Schwierigkeitsgrad ist um einiges zu tief angesetzt. Auch wenn man so Neulinge ans NFS-Ruder locken will, kann selbst der Gelegenheitsracer auf halbe Lunge, als Sieger ins Ziel kommen.

Need for Speed: Undercover erfüllt nicht jeden Rennfahrer-Traum, aber ein unspielbarer Ruckel-Kandidat wird es durch unseren Test auch nicht. Ich werde sicher noch einige Runden auf den Straßen von Tri-City Bay drehen...


Bewertung

Pro

  • Gelungene Soundkulisse
  • Leichter Einstieg
  • Frei erkundbare Großstadt
  • Großzügige Auswahl an Autos

Contra

  • Flache Story
  • Zu anspruchslose KI
  • Lebloses Stadtbild

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

57 Kommentare

stolmen Do, 22.01.2009, 10:45 Uhr

Ich habe mir das Zock jetzt gekauft:roll:

Muss leider sagen das es nicht an die Vorgänger Teile anschliessen kann. Ich habe nach 20min aufgehört weil es langweilig und mal so garnicht Abwechslungsreich ist.
Werde es wohl doch gegen Midnightclub LA eintauschen.

Bin echt enttäuscht von NFS und von EA:-#

dayX Sa, 17.01.2009, 16:40 Uhr

Ich habs mir vor ein paar Wochen jetzt doch gekauft, bei amazon uk. Hat zwar umgerechnet nur ca. 26€ gekostet, aber nichtmal soviel ist es wert. Ich finds eine Frechheit, ein so unfertiges Spiel auf den Markt zu bringen. MC LA ist in allen Bereichen haushoch überlegen.

stolmen Sa, 17.01.2009, 14:19 Uhr

Leider konnte ich mir bis jetzt nur ein kleines Bild von dem Spiel machen, dank der Comments im Vorfeld die nicht zu den Konstruktivsten gehörten;)

Die Review jedoch fand ich informativ und Objektiv genug um mir sicher zu sein das ich meine Entscheidung hinsichtlich NFS Undercover getroffen habe.
Ich werde mir das Spiel kaufen, ich zocke meistens Shooter und bin ein gelegenheitszocker wenn es um Rennspiele geht, NFS sollte daher für mich dicke reichen.

XBU Dirty Do, 15.01.2009, 12:15 Uhr

Danke für die Kommentare und Meinungen :)

XBU Razor Do, 15.01.2009, 12:05 Uhr

Das Spiel hat absolut keine Ruckler

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