
Wer Need for Speed: Shift des Ruckelns oder der Lagbelästigung beschuldigt, der sitzt vermutlich auf einer bedenklichen Stelle der Kontinentalplatte und durchlebt aktuell eine Erdplattenverschiebung. Need for Speed: Shift läuft sauber und rund wie ein Spiel nur sein kann. Egal ob im Zweifahrer-Duell oder Multiplayer mit weiteren sieben Teilnehmern, das Rennspiel läuft perfekt, ohne eine Spur von Lags oder Rucklern aufzuzeigen. Dies war nicht immer so, klagten beim Vorgänger doch einige Käufer über erhebliche Störungen.
Die Entwickler von den Slightly Mad Studios haben eine perfekte Mischung von realistischem Fahrverhalten und hervorragender Spielbarkeit gefunden, so dass es sich bei Need for Speed: Shift weder um eine reine Simulation, noch um ein waschechtes Arcade-Rennspektakel handelt. Von allem eine gut dosierte Prise ins Spiel gepackt, lässt sich ein Rennfeeling erleben, welches seines Gleichen sucht. Fahrspaß und fahrerische Herausforderung bildet hier eine Mischung, die Spielspaß und Wiederspielwert auf hohem Niveau setzt.
Wer dann noch in der besonders empfehlenswerten Cockpit-Perspektive spielt, erlebt Dynamik und Fahrfeeling pur. Die präsentierte Grafik ist zwar nicht mit einer Neuerfindung des Rads vergleichbar, aber zu meckern oder nörgeln gibt es kaum einen Ansatz, sieht man von den fehlenden Wettereinflüssen, Wetterwechseln und Nachtfahrten gänzlich ab. Auch das Schadensmodell fällt im Vergleich zu anderen Titeln des Genres etwas weniger spektakulär aus, wird aber durch kurzzeitige schwarz/weiß Optik und Atemgeräusche des Piloten geschickt ausgeglichen, prallt ihr mit eurem Boliden gegen im Weg stehende Hindernisse oder Kontrahenten. Zudem runden zeitlich begrenzte Manövrierbeeinträchtigungen den Crashvorgang gekonnt ab.
Der Dolby Surround Sound schenkt euren Ohren einen sagenhaften Motorensound der Extraklasse. Vom aufpeitschenden Turbolader, satten Achtzylinder, durchdrehenden Reifen bis hin zum lebendig klingenden Abgasgeblubber hört sich alles einzigartig grandios an. Da wundert sich sicher der eine oder andere, wenn er am nächsten Morgen seinen eigenen Wagen anschmeißt, um zur Arbeit zu fahren, wie wenig doch das eigene Gefährt herzugeben vermag.
Der musikalische Soundtrack, der fast ausschließlich in den Menüs beheimatet ist, rundet das technische Gesamtpaket ordentlich ab, wobei es an den unübertrefflichen Motorensound kaum herankommt.
Gegen den Rest der Welt
Gegen bis zu sieben Wettstreitern könnt ihr in Mehrspieler-Veranstaltungen auf Xbox LIVE um die Wette rasen. Leider hat man auf einen Offline-Multiplayer gänzlich verzichtet, was wir als größten Kritikpunkt nennen müssen. Ohne Internetverbindung oder Xbox LIVE Mitgliedschaft schaut ihr in die Röhre und müsst euch gänzlich mit den vorhandenen KI-Gegnern anfreunden.
Neben Versus-Veranstaltungen, die ihr im Ranglisten-Bereich oder auch abseits davon abhalten könnt, habt ihr die Möglichkeit, reine Fahrerduelle zu absolvieren. Hier nehmt ihr an einer Meisterschaft mit Vorrunden, Viertel-, Halb-, und abschließendem Finale teil. Dabei kommen ausschließlich Fahrzeuge gleichen Herstellers zum Einsatz, so dass der Sieger nicht im besten Auto sitzt, sondern der Sieg eher seinem fahrerischen Können gutzuschreiben ist.
Ihr habt aber auch bei den Renn-Modis "normale Rennen", "Zeitfahren" und "Drift" die Möglichkeit, reine Herstellerrennen zu fahren, anstatt auf die gesamte Fahrzeug-Palette zuzugreifen.
Der eine oder andere Rennwagen-Pilot wird vielleicht den Wunsch verspüren, einen noch umfangreicheren Multiplayer geboten zu bekommen, aber auf Grund dessen, dass der vorhandene Umfang puren Rennspaß bis zum Abwinken erleben lässt, wollen wir den Multiplayer nicht zum echten Kritikpunkt titulieren.
Fazit
Wer sich mit der Kehrtwende, von Fahrerflucht-, und Underground-Rennen hin zu sauberen Renn-Events, erst einmal angefreundet hat, der wird mit Need for Speed: Shift ein richtig gutes Rennspiel erleben. Zwar ohne Qualifying und Boxenstops, aber dafür mit Rennaction und unaufhörlichem Fahrspaß vom Start weg bis ins Ziel.
Hier kommt jeder Rennspiel-Fan auf seine Kosten. Ein gelungenes Racing-Feeling, bemerkenswertes Motivationspotenzial, perfekter Motorensound, beeindruckende Präsentation und vieles mehr, bringen die Need for Speed Reihe wieder einen gewaltigen Sprung nach vorn. Wer hier aber eine reine Simulation erwartet, wird nicht unbedingt ins unbändige Jubeln kommen, denn Need for Speed: Shift muss als gesundes Mischfutter verstanden werden, um auf den wahren Geschmack zu kommen.
Man kann nur hoffen, dass man weiterhin auf den neuen Entwickler baut und bei einem weiteren Nachfolger hier und da noch etwas Feinschliff tätigt. Denn spätestens dann wird sich die gesamte Konkurrenz sehr warm anziehen müssen. So, und nun schnell wieder ins Cockpit, denn das nächste Renn-Event steht an...
Wir vergeben zudem einen XBoxUser Special Award für den bombastischen Motoren- und Rennsound!
Bewertung
Pro
- Langanhaltender Spielspaß
- Gut dosierte Schwierigkeitsgrade
- Fantastische Cockpitperspektive
- Gelungene Mischung aus Simulation und Arcade
- Motivierendes Levelsystem
- Umfangreiche Fahrhilfen verfügbar
- Mega Renn-Sound
Contra
- Kein Offline-Multiplayer
- Wenige Fahzeuggestaltungs-Möglichkeiten
- Teilweise unvorteilhafte Fahrphysik
- Ladezeiten
- Tastenbelegung nicht veränderbar


9 Kommentare
Stift Deluxe Mi, 03.02.2010, 07:56 Uhr
Ja ok, wie hast du denn dein Punktestand mit in die signatur bekommen ???
Greetz Stift Deluxe
msvfreak02 Di, 02.02.2010, 19:50 Uhr
Klasse Spiel, mein lieblings NFS Teil:smt023
Setz doch mal Satzzeichen o.OEdit: Sry, dein erster Beitrag... , dann kanns ja mal passieren ;)
Stift Deluxe Di, 02.02.2010, 15:02 Uhr
Ich habe mir das Spiel am 30.12.09 gekauft und finde auch mal das das was anderes ist macht auf jeden Fall Fun ich bin ein großer Fan von NFS ob es füher Underground 1/2 oder Undercover und jetzt SHIFT....
XBU Dirty Mi, 30.09.2009, 14:13 Uhr
Naja...angenommen ich wäre bisher immer von Platz 2 oder 3 gestartet, würde ich das Game mittlerweile wohl nicht mehr spielen, da keine Überhol-Duelle stattfinden würden. Im ganzen Spiel wurde ich bisher wohl 6x überholt (abgesehen von vorbeifahrenden Wagen, wenn ich die Fahrbahn verlassen habe) und habe 90 Wagen selbst überholen müssen.
Und das macht wohl auch die Spannung aus, diese Überholmanöver, die sonst nicht da wären...denn wenn ich erstmal auf der ersten Position bin, wurde ich noch nie überholt, da ich mindestens 800m Vorsprung habe, sobald ich mal vorne bin...und das kenne ich auch von anderen Renngames.
Wenn ich real über 200 km/h fahre, bleibt mein Wagen auch nicht perfekt in der Spur. Mit einem Bike schon mal gar nicht...und wenn ich mir vorstelle, dass ich über 300 km/h fahre, ist der Wagen nicht perfekt in der Spur zu halten.:)
Keeper_2 Mi, 30.09.2009, 13:57 Uhr
Mir gefällt der neuste Race Driver äh Need For Speed Teil auch zienlich gut, außer folgendes:
- warum starte ich immer fast als Letzter und muß mich durchs Feld kämpfen, für mich ist das nur eine Art das Spiel schwer zu machen, denn man prallt an den meisten Gegner ab wie an Gummibäumen und sie selber verlassen die Ideallinie nicht, anders wenn sie in einen rein fahren, da geht man selber auch ab wie ein Flummi, die Gegner bleiben aber stabil.
Komischerweise ist das nicht immer zu beobachten.
- die Steuerung geht ohne entsprechendes Feintuning auch nicht so richtig gut finde ich (Schlangenlienien auf einer Geraden), die Kurvenkontrolle ist allerdings super.
- Ladezeiten viel zu lang (auch von Festplatte)
Positiv:
- die Grafik ist der Hammer (vor allem in der Cockpit Perspektive)
- der Sound wummert mächtig
- die "Stene" + Abzeichen motivieren
- keine dumm Story drumrum
- kein ewiges, ellenlanges Tuning
Ich habe viel mehr Kritikpunkte als z.B. bei Dirt2, spiele Dirt aber seit Shift gar nicht mehr, muß wohl daran liegen dass ich lieber auf befestigten Straßen fahre :D