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PC und Xbox vereint

Wir haben im Multiplayer jederzeit die Wahl, ob wir uns in kompetitiven Modi hochleveln und einen Rang verbessern oder in gemütlicheren Runden lieber beliebte Modi wie Team Slayer oder Fiesta spielen möchten. Die Ranked Modi lassen als einzige die Option zu, entweder im Crossplay gegen Konsolen- sowie PC-Spieler oder in separaten Spiellisten nur gegen Controller- oder nur gegen Maus-Tastatur-Freizeitspartans anzutreten. Leider wird man bei mehr als zwei Freunden im eigenen Feuerteam zu der Crossplayplaylist gezwungen, in den üblichen Spielmodi ist übrigens ebenfalls jederzeit Crossplay aktiviert.

Auch das ist ein Punkt, der uns nicht ganz so gut gefällt. Denn die Anti-Cheat-Maßnahmen von Halo Infinite scheinen nicht sehr wirksam, gerade in den Ranked Modi finden sich viele Cheater, die üblicherweise vom PC kommen. Wir hätten gerne eine Option, Crossplay gesamtheitlich auszustellen, sofern wir das wünschen.

Fairerweise muss man sagen, dass man auch mit dem Controller gegen Maus und Tastatur bestehen kann – das Balancing scheint gut zu funktionieren. Klar, die PCler haben Vorteile bei der Geschwindigkeit des Aimings und Movements, während Controller-Spieler dank Bulletmagnestismus und leichtem Aim Assist gut mithalten können und eine recht hohe Präzision erreichen können. Und wer will, kann natürlich auf dem PC mit Controller und auf der Xbox mit Maus und Tastatur zocken – jeder wie er mag.

Die Kartenauswahl ist bis auf eine Ausnahme wirklich sehr gelungen

Auf in die Schlacht

Haben wir uns für einen Modus entschieden, treten wir auf einer der zum Start des Multiplayers erhältlichen Karten an – insgesamt 10 Maps sind enthalten, wobei drei davon für den Spielmodus Big Team Battle gedacht sind. Insgesamt gefallen uns die Karten außerordentlich gut – außer Launch Site, die ist einfach Mist. Meist sind die Karten nicht allzu groß, es gibt einen guten Mix aus symmetrischen und asymmetrischen Arenen und viele der Maps funktionieren in sämtlichen Spielmodi.

Etwas mehr Auswahl hätte dem Spiel aber gut getan. Schnell hat man alle Maps gesehen und wünscht sich neue Karten. Da auch der beliebte Forge Modus oder ein Custom Game Browser fehlen und zu einem späteren Zeitpunkt folgen, kann man nur hoffen, dass Season 2, die Anfang Mai an den Start geht, neue Kampfumgebungen mit sich bringt.

Der perfekte Einstieg?

Da Halo Infinite bereits das sechste Spiel der Hauptreihe ist, wie sieht es da mit Neueinsteigern aus? Wir können euch ermutigen: Werft einen Blick in das Spiel. Wir behaupten sogar, dass es das einsteigerfreundlichste Halo aller Zeiten ist. Warum? Das liegt zum einen an einem kleinen Tutorial, das euch einige Fähigkeiten, das Movement und die Waffen beibringt. Zum anderen liegt es aber auch an den Schießständen, die euch sämtliche Waffen in Ruhe ausprobieren lassen.

Dank Training und Bots kann jeder in den Multiplayer von Halo Infinite einsteigen

Die größte und wohl auch beste Neuerung stellen aber die Bots dar. Endlich können wir auch in Halo gegen KI-gesteuerte Widersacher antreten und unsere ganz eigenen Gefechte austragen. Im Brainstormings haben wir sogar freie Handhabe darüber, mit welchen Waffen wir starten, welche Ausrüstung wir tragen, wie gut die Bots sein sollen und ob wir überhaupt sterben können.

So wird Frust vermieden und jeder kann sich ganz behutsam an den oft sehr „schwitzigen“ Multiplayer heranwagen. Warum schwitzig? Weil Halo Infinite über ein Skill Based Matchmakting verfügt. Bedeutet? Im Klartext werdet ihr immer, egal in welchem Modus, mit Leuten zusammengesteckt, die in etwa auf eurem Level spielen. Das ist toll, weil man so selten wirklich vom Gegnerteam zerlegt wird, sorgt aber eben auch dafür, dass um jeden Sieg hart gekämpft werden muss.

Augen auf das Schlachtfeld, Spartan

Zur Grafik und dem Sound wollen wir gar nicht zu viel sagen, denn vieles, was wir im Singleplayer-Part gesagt haben, gilt auch hier. Der Grafikstil ist einfach passend. Vielleicht nicht zu detailliert, dafür mit viel Liebe und Sorgfalt gemacht. Die Rüstungen sehen endlich wieder richtig gut aus und die Karten können sich durchaus sehen lassen.

Wichtiger als die Optik ist aber die Performance, und die ist auf der Xbox Series X perfekt. Jederzeit ruckelfrei können wir uns standardmäßig auf bis zu 4K und 60 FPS freuen, auf Wunsch sind auch 120 FPS drin – vorausgesetzt euer Fernseher unterstützt das.

Egal welche Map oder welcher Modus, zumindest auf der Xbox Series X läuft das Spiel jederzeit performant

Der Sound ist ebenfalls bombastisch und wird durch den beleibten Sprecher der Reihe, Jeff Steitzer, komplettiert. Neu sind persönliche KIs, die uns im Gefecht mal mehr, mal weniger nützliche Hinweise geben. Einige Stimmen stehen zur Auswahl, die allesamt gefallen.

Größter Vorteil des Sounds ist aber die Ortbarkeit. Die Schritte unserer Feinde können wir genau orten, was gerade in Modi ohne Radar von Vorteil ist. Auch die Waffen haben allesamt einzigartige Designs, sodass wir schon von Weitem hören können, womit der Feind um sich schießt.

Seite

 

Fazit

Der Multiplayer von Halo Infinite ist derzeit ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite steht das großartige und umfängliche Gameplay, die tollen Sandbox-Arena-Gefechte und der ungemeine Spielspaß. Zudem ist das Grundgerüst sehr ausgereift – anders als viele Spiele der letzten Zeit.

Auf der anderen Seite steht die Monetarisierung, die uns jederzeit begleitet und die Anpassungsmöglichkeiten stark einschränkt. Hinzu kommen Aufgaben, die uns einen Spielstil vorgeben, nur damit wir am Ende der Woche eine Belohnung verdienen können.

Machen wir von dieser Problematik aber frei, haben wir richtig viel Spaß mit dem Mehrspielerpart des neuesten Halo-Ablegers. Bei all dem Spaß darf man aber auch nicht vergessen, dass es noch grundlegende Probleme gibt, die kurzfristig gelöst werden müssen: die Menge an Cheatern, der Zwang zu Crossplay oder auch schlechte Serververbindungen mit hohen Pings.

Langfristig wird dann ebenfalls spannend, wie häufig und regelmäßig Neuerungen wie Karten, Modi oder Features wie Forge sowie ein Custom Browser hinzukommen. Wir hoffen jedenfalls, dass spätestens mit Season 2 einige neue Inhalte hinzukommen und langfristiger Support gewährleistet wird.


Bewertung

Pro

  • Gut designte Maps
  • Tolles Sandbox-Gameplay
  • Befriedigendes Trefferfeedback
  • Tolles Audioerlebnis
  • Flüssige Performance
  • Viele Anpassungsmöglichkeiten (Steuerung, Farbgebung etc.)

Contra

  • Monetarisierungsmodell
  • Wöchentliche Herausforderungen
  • Zwang zu Crossplay
  • Fehlende Features
  • Teilweise schlechte Serververbindungen und Cheater

Gameplay 10 von 10
10/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Grafik / Stil 7 von 10
7/10
Performance (Current-Gen) 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Umfang 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

3 Kommentare

XBU TNT2808 Do, 12.05.2022, 08:53 Uhr

Hey Mattcher77, erst einmal vielen Dank für deinen Kommentar. Ich spiele Halo Infinite immer noch sehr gerne, aber gegen Ende von Season 1 ging ein wenig die Luft raus.

Die neuen Inhalte machen aber Spaß, die beiden Maps finde ich sehr gelungen, optisch wie auch spielerisch.

Und Last Spartan Standing ist ein schöner Vorgeschmack auf der gemunkelte Battle Royale, dass sich in Entwicklung befinden soll.

Zu deiner Frage: Ich habe den Fortschritt auch nach Verlassen des Matches erhalten, allerdings mit Verzögerung, da das Spiel ja noch nicht zu Ende war. In der Regel dauerte es eine weitere Partie, bis die Fortschritte übernommen waren. Aber seitdem gab es auch wieder einen Patch, also vielleicht geht es jetzt auch schneller.

Mattcher77 Mi, 04.05.2022, 15:24 Uhr

Ich habe keinen eigenen Thread zum Spiel gefunden, daher schreibe ich meine Frage mal hier hinein.
Mit dem neuen Update (Juhu, Erfolge schalten sich noch immer nicht frei...) gibt es ja den Modus "Letzter Überlebender Spartan". Wenn die Leben aufgebraucht sind, erscheint die Meldung, dass man das Spiel verlassen kann und der Herausforderungsfortschritt NICHT verloren geht. Nun ist es so, dass er aber verloren geht und man das Spiel bis zum Ende anschauen muss, um den Fortschritt zu erhalten. Mache ich irgendwas falsch beim Verlassen des Spiels oder ist es im Moment einfach noch verbuggt?

Mattcher77 Fr, 04.02.2022, 16:33 Uhr

Sehr guter Testbericht, der den Nagel auf den Kopf trifft. Das Gameplay ist gut und greift die Stärken von Halo absolut auf. Daher unterscheidet sich Halo auch weiterhin angenehm von anderen Shootern. Insgesamt lässt es sich gut spielen. Negativ in Sachen Gameplay fallen mir nur der viel zu geringe Radius des Radars auf und teilweise grottenschlechte Spawnpunkte.

Richtig schlecht ist für mich das ganze Drumherum. Den Battlepass hat man schon in Teilen verbessert, was positiv ist (aber warum keine Extra-Ep für einen Sieg?!). Allerdings nervt es, wie es auch im Testbericht geschrieben steht, dass der Fortschritt an Modi und Spielweisen gebunden ist. Wenn man wenigstens dann auch den nötigen Modus auswählen könnte...
Nächster Punkt ist das Matchmaking. Da habe ich den Eindruck, dass es zu Beginn besser war. Sehr häufig wirkt die Spielerzusammenstellung unbalanced. Entweder man gewinnt haushoch oder man hat im Team keine Chance. Vielleicht hängt es auch mit Crossplay zusammen, was man nicht ausschalten kann...
Richtig nervig finde ich jedoch, dass man während der Spielersuche keinerlei Änderungen an der Ausrüstung vornehmen kann (zudem wird die Spielersuche häufig abgebrochen, wenn man im Menü rumschleicht, ohne dass man es merkt). Das ist komplett unkomfortabel. Wobei es bei manchen Items, die im Shop angeboten werden, besser ist, wenn man sie nicht ausrüsten könnte. Sorry, aber die Katzenohren passen besser zu Hello Kitty als Halo und machen das ganze irgendwie lächerlich (erinnert mich stark an Gears, wo das eigene Flair durch bunte Farben und irgendwelche Quatschskins komplett verschwindet).
Abschließend wäre es noch toll, wenn Quick Resume ordentlich funktionieren würde und man nicht ständig neu laden muss, weil die Server nicht gefunden werden.

Für mich stimmt bei Halo ein Großteil vom Gameplay, aber in Sachen Komfort (Anpassungen, Modiwahl, Quick Resume) und Ausrichtung der Items gibt es noch einiges zu verbessern. Ich hoffe, dass bald neue Karten erscheinen und man vielleicht doch noch ein Levelsystem implementiert, was auf Dauer motivieren könnte.