Review zu FIFA 11

Das Runde muss immer noch ins Eckige

Wer hätte es geglaubt, das Spielziel ist seit Jahren das Gleiche! Aber mal Scherz beiseite; das Gameplay ist gut wie eh und je. Dies ist nämlich der Kern des Spiels und hier kann man eigentlich nur von einer durchweg positiven Spielerfahrung sprechen. Der Spielfluss ist besonders das, was Fifa 11 so gut macht. Sehen wir uns das Ganze genauer an, merkt man zwar, dass es keine Quantensprünge vom Vorgänger Fifa 10 auf den aktuellen Titel sind, aber kleine, gute Verbesserungen tragen zu zusätzlichem Spielspaß bei.

So könnt ihr nun nicht nur Flanken und Schüsse mit einer bestimmten Härte spielen, sondern auch bei Pässen lässt sich die eingesetzte Kraft kontrollieren. Somit könnt ihr, durch einen härteren Pass, auch auf Spieler passen, die etwas weiter weg stehen. Steilpässe sind dadurch noch effizienter, können aber auch vom Gegner leichter abgefangen werden. Das Spiel mit Risiko gehört zu einem erfolgreichen Angriff dazu. Auch die Schusstechnik der einzelnen Spieler und die Möglichkeiten, Flanken und Schüsse genau zu dirigieren sind sehr präzise. Dies macht es möglich, auch mal mit schwächeren Teams erfolgreich spielen zu können, da das meiste von euch, dem Kontrollierenden, abhängt.

Es gibt aber bei so viel Realismus auch Nachteile (für euch im Spiel): Der Schiedsrichter kann angeschossen werden, es gibt Handspiel, auf das ihr nur indirekt Einfluss habt und gegen Fouls eurer KI-Mitspieler könnt ihr auch nichts machen. Die Steuerung im ,,Be a Pro"-Modus ist dafür ebenfalls so gut wie noch nie zu vor. Besonders der Torwart, den wir bereits näher erläutert hatten, begeistert durch die einfache, aber akkurate Steuerung. Man hat tatsächlich das Gefühl, am Fangen des Balles beteiligt zu sein.

Die technische Seite

Die Spieler bewegen sich so realistisch auf dem Rasen, wie noch nie zuvor: Besonders die Laufanimationen ohne Ball scheinen hier enorm verbessert worden zu sein. Die Spielgeschwindigkeit wirkt ebenfalls sehr realistisch. Abgesehen von den Animationen sehen die Spieler aber auch sonst ihren realen Vorbildern enorm ähnlich.

Damit sich aber nicht nur Aussehen, sondern auch Verhalten in den digitalen Kopien widerspiegeln, hat man etwas eingeführt, was man ,,Personality+" nennt. Es geht darum, den Spielern eine Persönlichkeit zu geben, die so für noch mehr Atmosphäre sorgt. Und es stimmt; wer sich im Fußball auskennt, wird das verschmitzte Lächeln von Ribéry, die besonderen, fast tanzartigen Bewegungen Ronaldos und die Jubelrufe von Thomas Müller wiedererkennen. Für alle anderen ist dies allerdings eher unspektakulär, insgesamt sorgt Personality+ aber dafür, dass wir noch mehr Abwechslung und einzelne Spieler (keine Roboter) auf dem Platz haben.

Neben den guten grafischen Eindrücken (zu denen auch die ansprechende Menügestaltung zählt), ist auch der Sound ein sehr positiver Eindruck. Sehr gut sind die einzelnen Fangesänge, die man im Hintergrund hört (so singen die Franzosen tatsächlich ,,Allez les bleus!") und jeder ist erleichtert, keine Vuvuzelas hören zu müssen. Die Musik, die in den Menüs erklingt, ist gut, allerdings sehr speziell - die Auswahl ist schon einmal besser gewesen.

Ein wichtiger Aspekt beim Spielen ist dann der Kommentator, oder das Kommentatoren-Paar. Allerdings hat sich der Kommentar auch dieses Jahr nicht sonderlich verbessert. Die beiden Kommentatoren sind zwar nicht schlecht, allerdings fehlt es beileibe an Abwechslung. Es gibt einfach nicht genügend Sprachsamples, so dass man schnell alles gehört hat. Wir z.B. konnten bereits nach zehn Spielen den Satz ,,Dieser Ball landet irgendwo im nirgendwo." einfach nicht mehr hören... Am besten, ihr schaltet den Kommentator aus und genießt die reine Fußballaction.