Review zu FIFA 11

Wir sind diesmal elf. So jedenfalls lautet der ungefähre Slogan des diesjährigen Fifa Spiels. Zwar wirbt Fifa 11 nicht mit bahnbrechenden Neuerungen, doch die kleinen neuen Features, wie unter anderem die Möglichkeit, den Torhüter aktiv zu spielen, oder das ominöse ,,Personality +" versprechen Auflockerung. Wir haben das ,,Update" der Fifa Serie getestet und können euch nun berichten, ob der Gesamteindruck stimmt und elf Mann vom Platz als Sieger hervorgehen.

Anstoß!

Bereits ein herber Rückschlag für alle Fifa-10-Besitzer direkt am Anfang: Der ,,Virtual Pro" aus Fifa 10 kann nicht importiert werden und ihr müsst mit eurer Karriere als Fußballprofi wieder von vorne anfangen. Um dies aber für zukünftige Spiele zu vermeiden, hat man in Fifa 11 eine spieleübergreifende Speicherfunktion eingebaut, die von Anfang an alle eure Einstellungen und Favoriten speichert (und dies auch für zukünftige Spiele). Ob dies allerdings auch mit dem Virtual Pro geht, ist eine andere Frage.

Das erste, worauf ihr jedenfalls stoßt, ist das schöne Wort ,,Karrieremodus". Freut euch nun aber nicht zu früh - dies ist weitaus unspektakulärer als ihr denkt. Denn hier warten nur altbekannte Features auf euch, die in einem neuen Gewand stecken. Eure Karriere könnt ihr auf drei verschiedene Arten bestreiten: Als Spieler, als Manager oder als Spielertrainer. Als Spieler spielt ihr in diversen Ligen, Pokalen und kontinentalen Wettbewerben - es geht darum seinen Spieler (ob selbst kreiert oder real verfügbar spielt hier keine Rolle) vom Ergänzungsspieler zur Vereinslegende zu bringen.

Als Manager greift ihr nicht aktiv ins Spielgeschehen ein, sondern sorgt für die richtige Taktik. Hier habt ihr praktisch eine komplette Managersimulation innerhalb von Fifa 11. Das Suchen von passenden Spielern für euren Kader, die richtige Aufstellung und die Verwaltung des Vereinsbudgets sorgen dafür, dass ihr stets beschäftigt seid.

Der Spielertrainer ist eine Kombination aus Spieler und Manager. Hier nehmt ihr aktiv an den Spielen teil, könnt aber auch einige taktische Elemente selbst mitbestimmen und sorgt für den nötigen Rückhalt in eurem Team. Theoretisch sind diese 3 Einteilungen ganz gut, praktisch aber eher etwas mau umgesetzt. So spielt es keine Rolle, welche dieser drei Positionen ihr annehmt - optisch und faktisch bietet sich immer das gleiche Menü, der gleiche Kalender und die gleichen Ansichten an. Ihr könnt nur als bestimmte Person bestimmte Sachen nicht beeinflussen. Wir hätten uns allerdings gewünscht, dass diese drei unterschiedlichen Stränge sich noch größer voneinander abheben und wie drei verschiedene Spielmodi aussehen - so sieht es zu ähnlich aus.

Be a Pro: Torwart

Darauf haben einige gewartet und es ist die größte Neuerung in Fifa 11: Hier könnt ihr zum ersten Mal als Torwart spielen und spüren, wie es ist, wenn man als letzter Mann mit hungrigen Stürmern konfrontiert wird. Der Be-a-Pro-Modus ist bereits aus dem Vorgänger bekannt: Man übernimmt die Kontrolle über einen einzigen Spieler auf dem Spielfeld und versucht, sich möglichst gut ins Spiel zu integrieren.

Jetzt mögen einige aufschreien und meinen, dass es langweilig ist, einen Torwart über das gesamte Spiel hinüber zu steuern. Dies stimmt aber nicht ganz. EA hat hier alles richtig gemacht und den Spielmodus sehr packend und interessant rüber gebracht. Seid ihr Torwart und es kommen euch Gegner entgegen, so erscheint auf dem Rasen ein kleiner Kreis, der die ideale Position darstellt, um den besten Winkel zum Ball zu haben (sprich: um einen möglichen Schuss am besten zu halten). Schießt ein Spieler aufs Tor, seht ihr zusätzlich die Spur des Balls und die zukünftige Flugbahn. Anhand dieser Linien könnt ihr sehen, wo der Ball herkommt und wo er wahrscheinlich landen wird. Diese Optionen können bei Belieben aber auch ausgeschaltet werden.

Allerdings gibt es nichts zufriedenstellenderes, als den Ball erfolgreich wegefaustet oder gar gehalten zu haben. Wenn allerdings mal vor eurem Tor Flaute herrscht und eure eigenen Angreifer das Spiel dominieren, so könnt ihr mit der BACK-Taste die Kameraperspektive ändern und das Spielgeschehen näher betrachten, also aus der Ferne eines Torhüters. Hier könnt ihr dann sogar bedingt in den Ablauf eingreifen. Ihr könnt nämlich euren Vordermännern durch Zurufe (bzw. durch Drücken von X, A und Y) gute Anspielstationen zeigen. So habt ihr z.B. indirekt Einfluss auf das Passverhalten eurer Mitspieler. Sicherlich ist das Spielen als Torwart nicht so faszinierend, dass man Stunden und Tage daran hängen wird - dafür ist der Spielmodus zu passiv - allerdings stellt er ein erfrischende Neuerung besonders im Multiplayer dar (dazu aber später mehr).