
Virtueller Knockout
Mixed Martial Arts ist ein blutiges Spektakel und das macht sich auch im Spiel bemerkbar. Alle Treffer hinterlassen bei den Kämpfern sichtbare Spuren. Nach einer Serie von Jabs zum Beispiel werden Wunden im Gesicht oder gar Cuts bemerkbar. Gut gelungen ist die Spieldynamik von UFC 2. Das Zusammenspiel von Gesundheit und Ausdauer wirkt sehr authentisch, sodass man bei einem Kampf, der auch mehr als drei Runden geht, mal auf den Clinch oder Bodenkampf übergehen muss, da die kraftraubenden Schläge stark auf die Ausdauer gehen. Man sollte sich deshalb nicht zu sehr auf Schlag Kombinationen konzentrieren und aufpassen, dass man bei schwacher Ausdauer nicht durch einen Aufgabegriff durch den Gegner festgehalten wird.
Das Gameplay im Bodenkampf wurde zum Vorgänger ebenfalls optimiert. Den Positionswechsel führt man mit dem rechten Analogstick durch. Es ist beim Bodenkampf nun auch möglich, per Schultertaste fortgeschrittene Aktionen auszuführen. Armhebel und Würgegriffe sind nun in einem etwas unübersichtlichen Minispiel möglich. Der Bodenkampf wirkt leider insgesamt zu hektisch im Vergleich zur Realität. Die Positionswechsel sind viel zu einfach, sodass ein taktischer Bodenkampf nahezu ausgeschlossen ist.
Macht der Onlinemodus auch Spaß?
Neben dem Offline Spiel in der Karriere und den Live-Events und anderen Spielmodi ist es wichtig, dass der Online Modus natürlich genauso viel Spaß macht. Der Netzcode überzeugt nicht nur im Ultimate Team Modus, sondern auch im normalen Online Modus. In den diversen Online Matches kam es sehr selten zu nervigen Lags oder Slowdowns. Bevor man den ersten Kampf im Online Modus bestreitet, sollte man vorher einige Stunden gegen den KI trainieren. Denn ein Teilwissen über das MMA Prinzip reicht nicht aus. Man sollte nicht nur wissen, wie man Schläge, Tritte austeilt oder einen Angriff abblockt, sondern auch wie der wichtige Clinch funktioniert oder wie man im Bodenkampf von den klammernden Gegner entkommt. Sobald man sich mit dem gesamten Gameplay vertraut gemacht hat, bietet der Online Modus nicht nur einen großartigen Spielspaß, da man auf ebenbürtige Gegner auftritt, sondern auch eine großartige Langzeitmotivation.
Grafik & Sound
Die fantastische Grafik im Spiel wird durch die sehr realistisch und detaillierten Kämpfer sehr zur Geltung gebracht. Die Mimik der Kämpfer und der Schlagabtausch sehen einfach klasse aus. Eine Platzwunde hat wie bereits im Vorgänger keine Auswirkungen auf das Kampfgeschehen. Im neuen Teil wurde nun die vermissten "Touch Gloves" zu Beginn eines Kampfes hinzugefügt. Der Kampf sieht nun nahezu real aus, wie eine UFC-Übertragung im Fernseher.
Neben der Grafik spielt natürlich auch der Sound in dem Fall die Kommentatorstimme eine große Rolle. An den deutschen Kommentator hat sich leider kaum etwas verändert. Sie kommentieren die Kämpfe immer noch halbherzig und gelangweilt wie beim Vorgänger. Doch zum Glück gibt uns EA die Möglichkeit, auf die englischen Kommentatoren Joe Rogan und Mike Goldberg zu wechseln, welche immer noch einen großartigen Job abliefern. Wenn einer vom beiden plötzlich ins Mikrofon brüllt, entsteht eine authentische UFC-Atmosphäre.
Fazit
Ist EA Sports UFC 2 bloß ein kosmetisches Update wie all die anderen EA-Titel? Diese Frage müssen wir mit einem klaren "Nein" beantworten. Das Spiel ist seinem Vorgänger in fast jeder Hinsicht überlegen. Mit über 250 detaillreichen, realistischen Kämpfern und der authentischen Physik-Auswirkung der Schläge und Tritte überzeugt uns UFC 2 grafisch voll und ganz.
Am Spielinhalt hat man dieses Jahr nicht gespart, sodass man nun dank der Knockout- und Ultimate-Team-Modi neue Möglichkeiten hat, welche einem lange an die Konsole binden. Die Kampfmeachnik wurde ebenfalls verfeinert und sorgt für ein dynamisches Kampferlebnis bei allen MMA Mechanismen vom Boxen bis hin zum Bodenkampf.
Neulinge haben in UFC 2 anfangs große Schwierigkeiten, sich an das Spiel zu gewöhnen. Die komplexe Steuerung wird einem nicht in einem ausführlichen Tutorial erklärt, sodass man sich nur durch viel Üben mit dem Gameplay vertraut machen kann.
Fans von Kampfsportspielen können bei EA Sports UFC 2 beruhigt zugreifen, es sei denn man ist geduldig, um sich mit der komplexen Steuerung vertraut zu machen. Es empfiehlt sich daher, über EA Access die 10-stündige Demo zu spielen, bevor man sich zum Kauf entscheidet.
Bewertung
Pro
- großartige Kämpferauswahl
- sehr umfangreich
- umfangreicher Charaktereditor
- eigene Events erstellbar
- sehr guter Netzcode
- fantastische Präsentation
- Ultimate Team Modus bietet Langzeitmotivation
Contra
- keine eigene Musik importierbar
- zu wenig Coins im Ultimate Team Offline Modus
- deutsche Kommentatoren mit Aussprachefehlern
- manchmal zweifelhafte Ringrichterentscheidungen

1 Kommentar
XBU Philippe So, 20.03.2016, 22:49 Uhr
Zum "Coverfluch":
Die sollen sich mal gefälligst was Neues überlegen anstatt einfach Fotos von Promis auf die Cover zu klatschen. Das ist so langweilig und verbraucht. Interessiert keinen - echt. Mal richtig geile Artworks, die etwas über das Spiel und dessen Style aussagen, das wäre an der Zeit! Bei Fifa, UFC, Madden, NBA Live und sowieso allen anderen Sportspielen. So "Coverstars" finde ich derart langweilig. Das sagt genau das aus, was ich drüber denke: Jedes Jahr der gleiche Mist! Nicht mal das Cover ist erfrischend.