Page

Die bunte Welt des Spiels

Man erhält in Disciples Liberation seine eigene Stadt. Dabei sollte man hier das Wort "Stadt" durchaus in Anführungszeichen setzen. Besser wäre hier der Begriff "Fort" gewesen. Ist aber auch gar nicht schlimm, aber das Wort "Stadt" lässt dann andere Vorstellungen im Kopf entstehen.

Wie dem auch sei - man kann dort eine Menge für das Spiel anstellen. Man kann nach dem Bau von Barracken und Tempel, die man durch die gefundenen Ressourcen in der Spielewelt findet, seine eigenen Einheiten bauen und trainieren. Das ist deswegen so schick, da man sich so, ganz nach der eigenen Spielweise, seine Kampfeinheit perfekt zusammenstellen kann. Man zieht man dann mit seine persönlichen Streitkraft durch die Lande und bestreitet alle Kämpfe.

Im Fort kann man auch Gespräche mit seinen Kumpanen führen und Waffen sowie Rüstungen in der Schmiede ausbauen. Ein besonders schicker Aspekt: Man wechselt auf Knopfdruck fließend zwischen seiner Festung und der Spielewelt hin und her. Damit kann man gesammelte Ressourcen abbauen und mal eben schnell die Rüstungen optimieren.

Die verschiedenen Welten, die man besuchen kann, sind schön unterschiedlich gestaltet. Während bei der einen die florierende Fauna die Landschaft auszeichnet, sind bei der nächsten blutige Höllenklüfte am Start, die einem eine schön schaurige Atmosphäre vermitteln. Es lohnt sich jede Welt ausgiebig zu erkunden, da nicht nur Loot und Erfahrung winken, sondern man dort auch wichtige Sidequests und Mitstreiter finden kann.

Nicht ganz so komfortabel

Da man in einem Review auch die negativen Aspekte ansprechen muss, dürfen diese hier auch nicht fehlen. Wir gehen hier nur nicht ganz so hart ins Gericht, da es sich nicht um einen Vollpreistitel handelt und man dafür eine gewaltige Menge an Spiel bekommt.

Der erste doofe Aspekt ist die recht kleine Schrift. Ich sitze vor einem 75 Zoll TV in 4-5m Sitzdistanz und die Schriften lassen sich so gerade lesen. Das bedeutet, das viele Spieler auf den Konsolen Schwierigkeiten haben werden, diese zu entziffern. Hier hätte man bei der Gestaltung die Konsolenversion mit berücksichtigen sollen. Man sitzt schließlich selten in 0,5-1m Abstand vor seinem Fernseher um an der Xbox zu zocken.

Dann wird man über viele Dinge nicht ausreichend informiert. Man muss sich selbst also viel zu Fuß zusammensuchen. Dass die Tutorials, die hin und wieder im Spiel kurz auftauchen, im Nachhinein nicht mehr aufrufbar sind, macht es auch nicht besser. Dadurch wird das Spiel vielen nicht zugänglich sein, die keine Lust haben, sich aufwendig hinein zu fuchsen.

Was auch schade ist, ist, dass es im Spiel keine Cut-Scenes gibt. Wo Spiele a la Dragon Age sowohl in Dialogen als auch in Zwischensequenzen ordentlich auffahren, hat man hier nur zwei Icons, die miteinander palavern. Das ist echt schade, denn die Story und die Welt an sich haben viel zu bieten. Aber da kann man zumindest verstehen, dass es ein Budget-Thema ist.

Seite

 

Fazit

Das Spiel Disciples Liberation ist etwas Besonderes. Zum einen trauen sich nicht viele, ein Dark Fantasy-Szenario anzugehen, und zum anderen gibt es hier eine ungewöhnliche Mischung aus Taktik und tiefreichendem Rollenspiel.

Die Taktikkämpfe sind fordernd, aber nie unfair, dennoch sollte man dafür ausreichend Zeit einplanen. Diese ist auch zur Einarbeitung erforderlich. Man wird nicht wie anderen Titeln viel an die Hand genommen, sondern muss sich viele Funktionen selbst erschließen.

Dafür aber wartet eine fantastische Welt mit vielen spannenden Story-Quests auf den geneigten Spieler. Entscheidungen fallen nicht für den Verlauf der Story ins Gewicht, sondern wirken sich auf die Mitstreiter aus. Dadurch ergibt sich auch ein hoher Wiederspielwert.

Wer Lust auf eine aufregende Mischung von Rollenspiel und Taktik hat, findet hier ein seltenes Juwel vor, das darauf wartet, entdeckt zu werden.


Bewertung

Pro

  • Satter Umfang
  • Spannende Taktik-Fights
  • Coole Mitstreiter
  • Tiefgreifende Rollenspiel-Elemente
  • Entscheidungen wirken sich auf die Story aus
  • Erwachsenes Dark Fantasy-Setting

Contra

  • Schriften sind etwas klein
  • Zu wenig Tutorials
  • Keine Cut-Scenes
  • Nicht alle Dialogue sind vertont

Grafik 7 von 10
7/10
Sound / Synchronisation 7 von 10
7/10
Story / Kampagne 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Spielumfang 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

0 Kommentare