
Völlig losgelöst
Neben einem für Survival-Horror-Games frischem Setting kann Dead Space auch mit einer weiteren Innovation begeistern. Es gibt Bereiche, in denen herrscht Schwerelosigkeit. Ihr schwebt hier nicht frei herum, sondern könnt an allen vier Wänden laufen. Der Wechsel zwischen den Wänden geschieht mit einem gezielten Sprung, ihr solltet also schwindelfrei sein. In vielen solcher Arealen gibt es keinen Sauerstoff, weswegen auch Soundeffekte sehr stark zurückgenommen wurden, es wirkt authentisch erdrückend. Die Kämpfe und Wegfindung in der Schwerelosigkeit sind allerdings oft etwas verwirrend.
Neben diesen Neuerungen gibt es leider zum Thema Gameplay wenig neues. Ihr lauft, ballert und sammelt. Die Story ist in Kapitel aufgeteilt, die meist durch eine Fahrt auf der Monorail-Bahn verbunden sind. Das Setting ist wie gesagt gut, bietet aber leider nur geringe Abwechslung, auch wenn stark versucht wurde, durch Bereiche wie ein Treibhaus dagegen vorzugehen.
Das Spiel ist sehr linear aufgebaut, ihr könnt durch Drücken des rechten Sticks eine Linie anzeigen lassen, die euch den Weg zeigt. Abweichungen von dieser Linie gibt es kaum, was den Begriff linear wohl buchstäblich trifft. Nachteil der Verknüpfung durch Monorail-Fahrten ist, dass ihr so durch viele Gebiete mehr als einmal gehen müsst. Häufig ist das Schema: Aussteigen, töten, Gegenstand holen, zurück und einsteigen. Solche Abschnitte nehmen dem Spiel ein wenig vom Tempo und verlängern das Game unnötig. Schade eigentlich, da dieser Titel eine sinnvolle Verlängerung gebrauchen könnte, denn die vorraussehbahren Schock-Momente haben bereits nach 12 Stunden ihr Ende erreicht.
Schaurig schön
Die große Stärke von Dead Space liegt in der Präsentation. Die Grafik ist sehr gut gelungen, Lichteffekte in von Nebel gehüllten Räumen und wirklich ekelige Monster bringen euch immer wieder zum Staunen. Der Verzicht auf ein HUD wurde selten so gut umgesetzt: Ihr habt eine Anzeige auf der Wirbelsäule eures Anzuges, welche die Lebensenergie anzeigt. Jede Waffe verfügt über eine digitale Munitionsanzeige und kleine Videos von Funksprüchen werden vor dem Kopf der Spielfigur als Hologramme dargestellt, was euch ermöglicht, der Story zu folgen, aber trotzdem noch umher zu laufen.
Diese Features kombiniert machen einfach eine unglaublich starke und düstere Atmosphäre aus. Auch der Sound kann überzeugen, er ist fast sogar noch stärker als die visuellen Effekte. Ständig hört ihr verängstigende Geräusche aus dem Off und wenn die Action losgeht, wird dies von einer impulsanten Soundkulisse begleitet. Leicht wird der Sound von der deutschen Synchro runter gezogen, die leider das Niveau des Sound im Gesamten nicht halten kann, jedoch für eine deutsche Sprachausgabe noch recht gut gelungen ist. Es fallen während des Spieles keine Grafik-Bugs auf, was bei so einer Optik erfreulich ist, jedoch erleben wir besonders nach dem Ableben teilweise zu lange Wartezeiten, was die Atmosphäre leicht bröckeln lässt.
Fazit
Dead Space macht einiges richtig. Die Stärken liegen in der wahnsinnig atmosphärischen Präsentation und einer frischen Story für ein bekanntes Genre. Selten wurde der Verzicht auf ein HUD so gut umgesetzt und auch der Sound kann überzeugen. Zu lange Ladezeiten und wiederkehrende Areale dürften jedoch auch Horror-Fans nervig erscheinen.
Da der Titel keinen Mutliplayer-Part bietet wäre eine Spieldauer von mehr als 12 Stunden doch wünschenswert gewesen. Das Gameplay bietet wenig neues, was schade ist, aber dafür funktioniert es auch einwandfrei.
Dieser Titel ist eine düstere Odyssee in einer äußerst brutalen Story in den Tiefen des Weltalls. Volljährige Spieler werden ihre Freude mit einem der besten Survival-Horror-Titel auf der Xbox 360 haben.
XBoxUser Special Award für ein optimales HUD!
Bewertung
Pro
- Frisches Setting im Horror-Genre
- Präsentation auf hohem Niveau
- Unglaubliche Atmosphäre
Contra
- Immer wieder die gleichen Areale
- Spieldauer leider zu kurz


79 Kommentare
Nebulah So, 26.07.2009, 21:32 Uhr
Anscheinend war das Spiel nicht erfolgreich genug für EA. Kann ich nicht verstehen warum es sich nicht so gut verkauft hat^^
lestad So, 26.07.2009, 07:47 Uhr
auf jeden fall !
für mich eins der wenigen die ich mehrere male durchspielen musste !!!
Nebulah Sa, 25.07.2009, 09:00 Uhr
Ok habs selbst rausgefunden und weiss nun alles ^^ übelst derbes Game. Warum ich es erst jetzt spielte ist mir unbegreiflich:smt023
thehamburger Sa, 25.07.2009, 00:26 Uhr
Fettes Spiel, mit "Schreckenfaktor" auf der PS3 angespielt (beim kollegen) und auch für die Xbox360 gleich geholt :D
Nebulah Do, 23.07.2009, 21:57 Uhr
Spiele das Game in der UK Fassung leider ohne Deutsche Tonspur und Untertitel. Musste mit erschrecken feststellen das mein Englisch leicht eingerostet ist.
[SPOILER="look"]Komm zwar der Story nach aber hab trotzdem paar Lücken. Z.B. warum dort geforscht wurde und wie sich alles ausgebreitet hat.
Kann mir wer per PN sagen woher z.B. das Artefakt stammt und gab es zuerst den Hive Mind oder erst das Artefakt?[/SPOILER]