Review zu Dead Rising 4

In einer Welt, in der nicht nur die Anzahl an Zombies unbegrenzt ist, sondern es auch die Möglichkeiten sind

Dead Rising 4 vereint den Spaß eines Beat 'em Up Spiels mit der Möglichkeit, gegen eine Horde Zombies zu kämpfen und verbindet diese beiden wunderbaren Dinge mit Rollenspiel Elementen. In insgesamt vier verschiedenen Talentbäumen, kann der Spieler die Fähigkeiten von Fotojournalist Frank West ausbauen. Über den erhöhten Schaden mit verschiedenen Waffentypen, dem Erweitern der verfügbaren Waffenslots bis hin zur Gesundheitsregeneration können allerlei Skills ausgewählt werden. Insgesamt 107 Fertigkeiten können im Verlauf des Spiels freigeschaltet werden. Hierbei kommt es ganz auf den Spielstil des einzelnen Spielers an, welche Fähigkeiten sich besonders anbieten. Wer zum Beispiel kaum mit Schusswaffen in Willamette hantiert, sollte eher davon absehen, seine Fertigkeitspunkte in einen entsprechenden Skilltree zu investieren. Das Aufsteigen in den Leveln geht recht fix, sodass der Spieler innerhalb kürzester Zeit auf Level 30-40 kommt. Insgesamt vermittelt das im Spiel dargestellte Talentsystem aber nicht den Eindruck, man müsse sich auf eine bestimmte „Skillung“ festlegen. Vielmehr animiert es den Spieler Erfahrungspunkte zu sammeln, um mit der Zeit alle Fähigkeiten freizuschalten.

So vielseitig wie die Fertigkeiten sind auch die Waffen in Dead Rising 4. Unterteilt werden die Werkzeuge zur Zombie Bekämpfung in drei Oberkategorien. Zunächst gibt es die Nahkampfwaffen. Von Baseballschlägern, über das klassische Brecheisen bis hin zur Computer Tastatur und sogar dem Bürostuhl hebt Frank West einfach alles auf, um es dem nächsten Zombie über den morschen Schädel zu ziehen. Es fällt einem schwer, das Spiel zu spielen ohne regelmäßig neue, mitunter tierisch lustige, Nahkampfwaffen zu entdecken. Unterteilt werden die Nahkampfwaffen dann nochmal in verschiedene Unterkategorien. Diese lassen sich auch nochmal durch gewisse Fertigkeiten verstärken.

Nebst den Nahkampfwaffen gibt es dann natürlich auch Schusswaffen. Diese setzen sich aber nicht nur aus den herkömmlichen Schusswaffen zusammen, sondern werden auch durch teils kunterbunt lustige Flinten erweitert. Ein Plattenspieler ist ruckzuck zu einer „Hit-Kanone“ umgebaut. Aber auch dem weihnachtlich angehauchten Thema gerecht werdend, gibt es einen sogenannten Firearm, der mit explosiven Weihnachtskugeln um sich schießt. Die dritte Waffenkategorie wird durch die sogenannten Wurfgeschosse gebildet. Hier gibt es allerhand Waffen die der Spieler wilden Zombies entgegen werfen kann. Granaten, Tomahawks oder Bowlingkugeln bilden hier nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten. Was in Dead Rising 4 leider nicht möglich ist, die Vorgänger aber beinhalteten, ist das Werfen jeder Waffe. So konnte man auch mal einen Stuhl oder einen Computerbildschirm werfen. Dies bleibt dem Spieler im vierten Teil der Spieleserie verwehrt.

Eine ähnliche Vielfalt bieten auch die Outfits, in die Frank West sich in Willamette zwängen kann. An jeder Ecke liegen einzelne Kleidungsstücke aber auch komplette Outfits. Gewechselt werden können die Kleider vor jedem Spiegel. Dieses Feature bietet Abwechslung, hat aber bis auf die Optik keinerlei Effekte. Frank hält also durch das Anziehen einer Ritterrüstung nicht mehr aus als lediglich mit einer Jeans und einem tätowiertem nacktem Oberkörper. Trotzdem ein lustiges Feature.

Die Möglichkeit aus Gegenständen Kombi-Waffen oder Fahrzeuge zu bauen ist nicht neu. Bereits in den Vorgängern war es möglich, zwei Items zu einem stärkeren zu verbinden. Das Sammeln von Bauplänen und Erschaffen von coolen Waffen und Fahrzeugen macht aber mächtig Spaß und das Leben von Frank West um einiges einfacher.

It’s not a bug, it’s a feature

Im Prinzip ist Dead Rising ein Sandbox Game wie viele weitere. Deshalb lässt es sich auch hervorragend mit anderen Spielen aus dem Genre vergleichen. Eins was direkt auffällt ist die Steuerung. Nicht dass dies in Dead Rising 4 neu wäre, es zieht sich viel mehr durch die komplette Serie. Für Fans und Veteranen der Dead Rising Serie wird dies eventuell kein berechtigter Kritikpunkt sein, jedoch ist er auch nicht ganz unberechtigt. In meinen Augen ist die Steuerung in der Dead Rising Serie, und somit auch in Dead Rising 4, ziemlich gewöhnungsbedürftig. Während die Belegung der Tasten natürlich ein Stück weit auch Geschmackssache ist, ist die Steuerung In-Game ziemlich hakelig. Gerade wenn mehrere Items nebeneinander liegen, springt der Fokus wie eine Flipperkugel hin und her. Nicht selten führt dies dazu, dass Frank ein ganz anderes Item aufhebt, als eigentlich beabsichtigt. Das Zielen beim Abfeuern von Schusswaffen ist ebenfalls keine tolle Sache. Wobei hier erwähnt sein sollte, dass wir natürlich von keinem Ego-Shooter sprechen. Dennoch erwähnenswert.