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Cause I wanna be Anarchy

Habt ihr euch alleine ausgetobt, wartet der Anarchie-Modus im online Multiplayer über Xbox LIVE auf euch. Ganz so wie der Titel der Sex Pistols den Anschein geben mag, ist es allerdings nicht, denn ihr kämpft nicht allein. Ihr spielt zu maximal viert in einem Hordenmodus zusammen und nicht allein gegen alle oder generell gegeneinander. Zusammen müsst ihr eine Horde von Gegnern in einer bestimmten Zeit erledigen und vor allem dabei so viele Skill-Punkte wie möglich holen.

Sorgt mit euren Gefährten dafür, dass die Bösewichte auf besonders coole Art und Weise von der Bildfläche verschwinden, denn nur, wenn ihr eine bestimmte Anzahl Punkte erreicht, wartet die nächste Welle auf euch. Zwischen den Wellen könnt ihr neue Waffen, die ihr aus dem Singleplayer schon kennt, kaufen oder aufladen. Dazu müsst ihr wieder selbst entsprechende Skill-Punkte ergattert haben, um damit einkaufen gehen zu können. Zusätzlich dazu gibt es noch ein Rankingsystem, bei dem ihr Stufenweise nach oben klettert, und Vergleiche mit euren Freunden sind ebenfalls automatisch im Spielsystem integriert. Zudem schaltet ihr so noch neue Helme oder farbliche Kleidung frei.

Die Verbindungen laufen zumeist flüssig ab, schlechte Verbindungen werden euch schon während des Spiels angezeigt. Diese resultieren dann zum Beispiel darin, dass ihr gegen einen Fass oder gar einen Gegner tretet, dieser sich dann aber erst eine Sekunde später auf dem Weg durch die Luft macht. Man sollte daher unbedingt auf gute Verbindungen achten, da es sonst den Spielspaß trüben kann. Etwas trübe ist auch, dass es das schon mit dem Multiplayer gewesen ist, weitere Modi warten nicht auf euch. So wäre sicherlich das Spielen der Kampagne im CoOp-Modus eine lohnenswerte Alternative gewesen, denn das Spiel ist ja so aufgebaut, dass man immer in Begleitung ist.

Schmerzhafte Cuts

Wenn man sich in den Finger schneidet, kann so ein Cut schon mal weh tun. In Bulletstorm schmerzen Cuts in der USK-Version allerdings so sehr, dass man aus dem Schreien nicht mehr herauskommt. Oder wie würde unser Held Grayson Hunt es wohl formulieren: "Wer hat sich denn diese verf&%§te Sche$%&e einfallen lassen?" In der USK-Version gibt es keine Ragdoll-Effekte, keine Zerstückelung von Gegnern und keine Blut- und Splatter-Effekte, die aber elementar für dieses Spiel sind.

So werden Käufer der USK-Version ganz schön blöd schauen, wenn die Charaktere im Spiel von Dingen sprechen, die man gar nicht sehen kann. Während in der Uncut-Version zum Spiel und zur Atmosphäre passend der ein oder andere entstellte Körper zu sehen ist, ist in der USK Version... NICHTS! Man geht durch einen Raum voller Käfige, die Charaktere sprechen von den schlimmen Dingen dort und man sieht absolut nichts in den Käfigen, denn das wurde für die Deutschen entfernt. Von dieser dann sinnlosen Gesprächen gibt es einige und man wundert sich, wieso sie sich eine leere Wand ansehen, wo nur irgendwelche Metall-Reste hängen. Wer die Uncut dann zum Vergleich vorliegen hat, weiß: Eigentlich hängt dort mehr als Metall an der Wand...

So geht natürlich eine ganze Menge an Atmosphäre verloren, was schade ist, denn ansonsten ist diese in Bulletstorm hervorragend gelungen und die Grafik kann sich wirklich sehen lassen. Die Entwickler haben viel Herzblut hineingesteckt und alles sieht prima aus. Nur ein paar Details und vielleicht die ein oder andere Gegner-Type mehr hätten dem Spiel noch gut getan. Ein Tisch muss nicht immer gleich aussehen und auch Kakteen wachsen in verschiedenen Größen und Formen, aber das ist schon Klagen auf hohem Niveau.

Diese Top-Niveau erreicht auch der Sound, denn die Umgebungsgeräusche und vor allem die Waffensounds lassen es richtig krachen. Besonders hervorzuheben ist allerdings die deutsche Synchronisation, die absolut positiv überrascht. Passende Stimmen, coole Sprüche und filmreife Dialoge sorgen für ein kurzweiliges Singleplayer-Erlebnis. Nur die Stimme des Generals Sarrano wirkt zu verrückt anstatt böse und mächtig, zudem ist die Lippensynchronität nicht immer komplett gegeben, aber durchaus noch ordentlich.

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Fazit

Mit Bulletstorm präsentieren uns EPIC Games, People can fly und EA vor allem eine hervorragende Singleplayer-Kampagne, die nie langweilig und sehr gut erzählt wird. Die verschiedenen Waffen sind ausgewogen und die Kombination mit der Umgebung zur Durchführung cooler Skill-Shots macht richtig Spaß.

Hat man die Kampagne mit guter Länge durchgespielt, geht es an die Highscore-Jagd, die durch die Einblendung der Ergebnisse von Freunden noch einmal zusätzlich motivieren wird. Lediglich das etwas zu "billige" Importieren vorhandener Level aus der Kampagne ist dem Entwicklerteam anzukreiden.

Der Online-Modus Anarchie kann hingegen nicht allzu lang fesseln und ist abhängig von guten Verbindungen sowie brauchbaren Mitstreitern, vor allem ein CoOp-Modus für die Kampagne wäre zusätzlich wünschenswert gewesen. Dafür ist der Sound auf Top-Niveau und auch die Grafik kann begeistern.

Heftige Abstriche müssen allerdings Käufer der USK-Version hinnehmen, denn die vorgenommenen Schnitte sind der Atmosphäre des Spiels überhaupt nicht dienlich, weswegen wir nur empfehlen können, unbedingt die AT Uncut-Version zu spielen und die USK-Version gänzlich liegen zu lassen. Die Verantwortlichen hätten zu früher getätigten Aussagen stehen und niemals eine extra-USK-Cut-Fassung veröffentlichen sollen.

Aufgrund der Heftigkeit der verlorenen Atmosphäre wird bei der hier bewerteten USK-Version 30% bei der Story-Wertung und 5% bei der Spielspaß-Wertung abgezogen, d.h. die Uncut-Version würde 90% Story, 90% Spielspaß und somit gesamt 88% von uns erhalten.


Bewertung

Pro

  • Sehr gute Synchronisation
  • Packende Waffensounds
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Seichter Gameplaystart für problemlose Steuerung
  • Kurzweilige Singleplayer-Kampagne

Contra

  • Geschnitte Fassung verliert zu viel Charme & Flair
  • Kein CoOp-Modus in der Kampagne
  • Online-Pass

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

39 Kommentare

Fl4m3rX Di, 11.04.2017, 08:39 Uhr

Liutasil schrieb:
Na ja so lange weiterhin dieser Remastered Schmu unterstützt und gekauft wird, da wird sich dann auch in Zukunft nichts dran ändern. Aber irgendwo muss man auch sagen, sorry aber selber Schuld. Man weiß ja vorher das man sich nur auf ein aufgehübschstes Spiel einlässt. Und das dann quasi zum zweiten mal zum Vollpreis kauft... ;)

Dann hast du was falsch verstanden. Ich habe per se nichts gegen Remaster. Wenn mir ein Spiel richtig gut gefallen hat und es dann in hübscher und flüssiger erscheint bin ich voll dabei. Gears of War Ultimate ist super. Und bei einem Gears 2 Remaster würde ich auch sofort zuschlagen. Dieses Spiel hat mein Zockerleben definiert.
Und ich finde die Remaster auch für die Leute gut, die aus diversen Gründen das Spiel damals ausgelassen haben, um all die guten Spiele zu spielen. Die können jetzt das Beste vom Besten in besser erleben. So wie ich, Bulletstorm war damals einfach nichts für mich. Zur Zeit möchte ich aber genau so einen abgedrehten Scheiß. Das kam perfekt. Ich wollte also genau das, was du gesagt hast - nur ein aufgehübschtes Spiel, das ich aber nicht ein zweites Mal zum Vollpreis kaufe, weil ich es nie besessen habe. Mein Problem hiermit ist jetzt aber, dass es eben kein aufgehübschtes Spiel ist. Ein Remaster sollte genau das sein, ja. Und nicht mehr habe ich erwartet. Aber das wurde nicht geliefert. Inwiefern bin ich daran selbst Schuld?

Liutasil Mo, 10.04.2017, 23:25 Uhr

Na ja so lange weiterhin dieser Remastered Schmu unterstützt und gekauft wird, da wird sich dann auch in Zukunft nichts dran ändern. Aber irgendwo muss man auch sagen, sorry aber selber Schuld. Man weiß ja vorher das man sich nur auf ein aufgehübschstes Spiel einlässt. Und das dann quasi zum zweiten mal zum Vollpreis kauft... ;)

dayX Mo, 10.04.2017, 19:50 Uhr

Und dann auch noch zum Vollpreis... :ugly01

die Badekappe Mo, 10.04.2017, 19:38 Uhr

Gearbox eben, die bauen in den letzten Jahren eh nur noch scheiße.

Jetzt frag ich mich nur wie die an Bulletstorm gekommen sind, das war doch von "People can Fly" und Epic Games.

XBU MrHyde Mo, 10.04.2017, 13:45 Uhr

Ich finde es ist ein Unding, wenn dann eine Remastered so dahin geschmissen wird. So etwas, wie bei den Erfolgen oder viele Slowdowns im Spiel, dürfen nicht sein. Dann sollen sie das alte Spiel nur kompatibel machen und fertig.

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