
Abwechslung bis zum Schluss
Bulletstorm kann den gesamten Singleplayer hindurch motivieren und begeistern, denn es ist stets für Abwechslung gesorgt. Auf der normalen Schwierigkeitsstufe werdet ihr nach etwa zehn Stunden die Schlusssequenzen sehen können und habt bis dahin verschiedene Arten von Gegnern eliminiert, unterschiedlich designte Level erobert und euch diverse Vehikel zu Nutze gemacht. Vor allem aber, habt ihr unterschiedliche Waffen freigeschaltet und immer wieder neue Skill-Shots erlernt.
Die Waffen und die Umgebung sind das A&O in dem Spiel, denn ihr wollt den Gegnern nicht nur einfach so das Lebenslicht auspusten, sondern ordentlich Skill-Punkte dafür einsacken. Da hilft es ungemein, wenn man nach und nach die kuriosesten Waffen erhält und diese auch noch mit speziellen Ladungen versehen kann. So gefällt es den Horden Wahnsinniger in den seltensten Fällen, wenn sie mit einer Ladung Säure zersetzt oder mit - im wahrsten Sinne des Wortes - Feuerkraft gleich Reihenweise in Brand gesteckt werden.
Aber all das wird noch interessanter, wenn man seine so genannte "Peitsche" einsetzt, die in der Zukunft natürlich ein wenig anders aussieht und mehr Power hat. Denn die futuristische DNA gekoppelte Waffe kann euch Gegner heranholen und kurz betäuben, so dass sie in der Luft schwebend ein schönes Ziel geben. Aber die Peitsche kann noch mehr, denn sie kann mit einer Ladung für eine mächtige Detonation sorgen, die mehrere Gegner in die Lüfte schwingt... dumm für die Angreifer, wenn die Luft nach oben hin an einer Betondecke enden sollte.
Nun gilt es, die Peitsche, die Waffen und ihre Ladungen mit der Umgebung zu kombinieren. Von Wänden und Decken angefangen werden euch noch Kakteen, spitze Metallgerüste, tiefe Abgründe oder auch fleischfressende Pflanzen gelegen kommen, wenn wieder einmal ein unfreundliches Wesen entsorgt werden muss. Das Kill with Skill-Prinzip macht richtig Laune und ist das Salz in der Bulletstorm-Suppe, denn nach dem Beenden der Singleplayer-Kampagne wird es euch weiter begleiten.
Töten ohne Drumherum
Habt ihr die sehr gut erzählte Story hinter euch gelassen, so könnt ihr diese natürlich in einem härteren Schwierigkeitsgrad erneut spielen oder einzelne Kapitel rauspicken, um zum Beispiel fehlende News-Bots oder Elektrofliegen-Schwärme zu eliminieren, wenn man Gamerscorejäger ist. Wollt ihr nur noch ein wenig eure Kill-Skills testen, dann kommt der Echo-Modus wie gerufen. Hier werden einzelne Abschnitte von bereits bekannten Leveln gespielt und es gilt, neue Highscores aufzustellen.
Die Bestenlisten vergleichen euch mit euren Freunden und der gesamten Welt so dass man einen guten Anreiz hat, den ein oder anderen Echo-Level noch einmal anzugehen. Da gibt es doch bestimmt den ein oder anderen Kaktus oder eine Hochspannungsleitung, die man noch nicht eingesetzt hat, um mehr Punkte zu ergattern... - Der Echo-Modus macht für Highscore-Jäger noch einmal richtig Laune, allerdings wären weitere und vor allem noch unbekannte Level wünschenswert, denn mit Abschnitten aus der Kampagne haben es sich die Entwickler ein Stück weit zu einfach gemacht.
Fazit
Mit Bulletstorm präsentieren uns EPIC Games, People can fly und EA vor allem eine hervorragende Singleplayer-Kampagne, die nie langweilig und sehr gut erzählt wird. Die verschiedenen Waffen sind ausgewogen und die Kombination mit der Umgebung zur Durchführung cooler Skill-Shots macht richtig Spaß.
Hat man die Kampagne mit guter Länge durchgespielt, geht es an die Highscore-Jagd, die durch die Einblendung der Ergebnisse von Freunden noch einmal zusätzlich motivieren wird. Lediglich das etwas zu "billige" Importieren vorhandener Level aus der Kampagne ist dem Entwicklerteam anzukreiden.
Der Online-Modus Anarchie kann hingegen nicht allzu lang fesseln und ist abhängig von guten Verbindungen sowie brauchbaren Mitstreitern, vor allem ein CoOp-Modus für die Kampagne wäre zusätzlich wünschenswert gewesen. Dafür ist der Sound auf Top-Niveau und auch die Grafik kann begeistern.
Heftige Abstriche müssen allerdings Käufer der USK-Version hinnehmen, denn die vorgenommenen Schnitte sind der Atmosphäre des Spiels überhaupt nicht dienlich, weswegen wir nur empfehlen können, unbedingt die AT Uncut-Version zu spielen und die USK-Version gänzlich liegen zu lassen. Die Verantwortlichen hätten zu früher getätigten Aussagen stehen und niemals eine extra-USK-Cut-Fassung veröffentlichen sollen.
Aufgrund der Heftigkeit der verlorenen Atmosphäre wird bei der hier bewerteten USK-Version 30% bei der Story-Wertung und 5% bei der Spielspaß-Wertung abgezogen, d.h. die Uncut-Version würde 90% Story, 90% Spielspaß und somit gesamt 88% von uns erhalten.
Bewertung
Pro
- Sehr gute Synchronisation
- Packende Waffensounds
- Abwechslungsreiches Gameplay
- Seichter Gameplaystart für problemlose Steuerung
- Kurzweilige Singleplayer-Kampagne
Contra
- Geschnitte Fassung verliert zu viel Charme & Flair
- Kein CoOp-Modus in der Kampagne
- Online-Pass

39 Kommentare
Fl4m3rX Di, 11.04.2017, 08:39 Uhr
Dann hast du was falsch verstanden. Ich habe per se nichts gegen Remaster. Wenn mir ein Spiel richtig gut gefallen hat und es dann in hübscher und flüssiger erscheint bin ich voll dabei. Gears of War Ultimate ist super. Und bei einem Gears 2 Remaster würde ich auch sofort zuschlagen. Dieses Spiel hat mein Zockerleben definiert.
Und ich finde die Remaster auch für die Leute gut, die aus diversen Gründen das Spiel damals ausgelassen haben, um all die guten Spiele zu spielen. Die können jetzt das Beste vom Besten in besser erleben. So wie ich, Bulletstorm war damals einfach nichts für mich. Zur Zeit möchte ich aber genau so einen abgedrehten Scheiß. Das kam perfekt. Ich wollte also genau das, was du gesagt hast - nur ein aufgehübschtes Spiel, das ich aber nicht ein zweites Mal zum Vollpreis kaufe, weil ich es nie besessen habe. Mein Problem hiermit ist jetzt aber, dass es eben kein aufgehübschtes Spiel ist. Ein Remaster sollte genau das sein, ja. Und nicht mehr habe ich erwartet. Aber das wurde nicht geliefert. Inwiefern bin ich daran selbst Schuld?
Liutasil Mo, 10.04.2017, 23:25 Uhr
Na ja so lange weiterhin dieser Remastered Schmu unterstützt und gekauft wird, da wird sich dann auch in Zukunft nichts dran ändern. Aber irgendwo muss man auch sagen, sorry aber selber Schuld. Man weiß ja vorher das man sich nur auf ein aufgehübschstes Spiel einlässt. Und das dann quasi zum zweiten mal zum Vollpreis kauft... ;)
dayX Mo, 10.04.2017, 19:50 Uhr
Und dann auch noch zum Vollpreis... :ugly01
die Badekappe Mo, 10.04.2017, 19:38 Uhr
Gearbox eben, die bauen in den letzten Jahren eh nur noch scheiße.
Jetzt frag ich mich nur wie die an Bulletstorm gekommen sind, das war doch von "People can Fly" und Epic Games.
XBU MrHyde Mo, 10.04.2017, 13:45 Uhr
Ich finde es ist ein Unding, wenn dann eine Remastered so dahin geschmissen wird. So etwas, wie bei den Erfolgen oder viele Slowdowns im Spiel, dürfen nicht sein. Dann sollen sie das alte Spiel nur kompatibel machen und fertig.