Review zu Brink

Klingt, wie durch Watte...

Brink lebt von Actiongeladenen Gefechten, welche durch einen guten und vor allem satten Sound untermalt werden sollten, aber leider klingt Brink insgesamt ein wenig ,,matt" und ernüchternd. Gerade die Explosionen von Granaten sind kaum hörbar und erinnern mehr an diese kleinen Feuerteufel, die 6-Jährige auf den Boden vor der Grundschule werfen. Warum ein sattes Soundsystem mitlaufen lassen, wenn das Spiel nicht den passenden Output liefert, um die Membranen in Schwingungen zu versetzen?

Abgesehen von den eher fragwürdigen Explosionen ist der Sound in Brink aber recht angenehm. Die modernen Waffen rattern ordentlich, auch wenn wir hier von Realismus nicht anfangen sollten zu sprechen. Als besonders nett empfinden wir den Team-Funk, welcher ,,angenehm" rau klingt. Hier kann man die 10 Ausrufezeichen hinter dem Befehl/Information richtig raushören. Abgesehen von der fehlenden Tiefe tritt immer mal wieder sporadisch eine Art ,,Sound-Lag" auf, der sich besonders bemerkbar macht, wenn man sich in einem Schusswechsel befindet. Ihr schießt und erst kommt kein Ton und dann kommt der Schusssound um ein Vielfaches beschleunigt. Auch hier fragen wir uns wieder einmal nach der guten alten ,,Qualitätssicherung"? Solche Fehler müssen auffallen!

Sauberer Übergang zwischen Story und Online Modus?

Bethesda hat uns einen ,,fließenden Übergang zwischen Kampagne und Online Modus" versprochen. Doch was genau meinte man damit überhaupt und kann man bei der aneinander Kettung von verschiedenen Missionen überhaupt von einer Story sprechen? Der Story Modus bzw. Kampagnen Modus unterscheidet sich vom Online Modus einzig durch das Ersetzen von nicht vorhandenen Spielern durch Bots mit fragwürdiger KI. Eigentlich müsste man Brink als ,,only Online Game" kennzeichnen, denn den ,,Alibi-Singleplayer" gegen die Bots kann man sich schenken. Das Spielen mit den Bots gegen andere Bots macht einfach keinen Spaß, weil aus Prinzip die Bot`s im eigenem Team dumm wie Stroh sind!

Kleine Kostprobe gefällig? Ihr schießt euch als Mechaniker den Weg zu einem Roboter frei, den ihr reparieren wollt. In eurem Team befinden sich 3 Sanitäter gespielt durch Bots - keiner kommt auf die Idee euch zu begleiten! Komischerweise sind die Bots im Gegnerteam hingegen erstaunlich gut organisiert und spielen sogar im Team. Darüber hinaus halte ich die Bezeichnung ,,Story" für einen eher schlechten Marketing-Witz, denn einzig die Intro-Videos erzählen euch ein wenig über die Hintergrundgeschichte eures Auftrags. Eine Möglichkeit, sich mit dem eigenen Charakter zu identifizieren oder Sympathien zu Teamkollegen aufzubauen, besteht nicht. Käufer von Brink, die nicht in Besitz einer Internetleitung und/oder Goldmitgliedschaft sind, werden sich hier ziemlich benachteiligt vorkommen - und das zu recht!

Technische Schwierigkeiten, die der Mechaniker nicht beheben kann...

Wie bereits erwähnt, ist der Mechaniker in der Lage Geräte zu reparieren - aber Brink selber kann er leider nicht reparieren. So häufen sich seit dem Release von Brink die Meldungen der Spieler, dass sich einfach mitten im Spiel die Konsole aufhängt und erst nach einem harten Reset wieder läuft. Auch wir konnten dies im Test bestätigen und mussten während unserer Tests bis zu acht Mal die Konsole neustarten.

Ziemlich enttäuschend für ein Spiel, welches massiv nach hinten geschoben wurde, weil es noch Entwicklungszeit brauchte. Das komplette Einfrieren der Konsole ist ein schwerwiegender Fehler und hätte bei den Tests auffallen müssen. Auch der versprochene zweite Patch konnte für keine Abhilfe sorgen. Abgesehen von dem Einfrieren kämpft Brink seit dem Release damit, dass die Online Spiele Massiv laggen und teilweise so stark ruckeln, dass überhaupt kein sauberes Spiel möglich ist. Manchmal sucht man 15 Minuten lang nach einer Lobby, die spielbar ist. Bei einem nahezu purem Online-Shooter ein Todesurteil.