
Der Swing ist in letzter Zeit wieder in Mode gekommen, nicht zuletzt durch Roger Cicero und seine regierenden Frauen. Diesen Erfolgsschwung will auch der Publisher Capcom mitnehmen, allerdings nicht auf musikalischer Ebene, sondern mit Nathan Spencer und seinem bionischen Arm, mit dem er sich durch waghalsige Level schwingt. Wir haben uns in schwindelnde Höhen begeben, um euch ein Testergebnis präsentieren zu können.
Wir schreiben das Jahr 1988...
Einige von euch werden das Ende der 80er Jahre noch in Windeln verbracht haben oder waren noch gar nicht auf der Welt, als sich unser Protagonist Nathan "R.A.D." Spencer das erste Mal aufgemacht hat, die Videospielwelt zu erobern. Auf dem Nintendo Entertainment System erschien damals das Bionic Commando, welches ihr nun auch auf dem Xbox LIVE Marktplatz als Bionic Commando: Rearmed erwerben könnt. Heute wird zwar wieder mit Nathan reichlich hin-und-her geschwungen, aber natürlich auf einem ganz anderen Niveau.
Nathan Spencer ist der typische Kriegsheld, der erst gebraucht und danach weggesperrt wird. Weil der Major der Föderalen Staaten von Amerika die Befehle seines Vorgesetzten Joseph Gibson missachtet hat, wird er letztlich vor ein Kriegsgericht gestellt und wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Sein bionischer Arm wird weggesperrt und so sitzt er einarmig in der Todeszelle und wartet auf die Vollstreckung des Urteils.
Neue Ereignisse in Ascension City bringen Gibson, mittlerweile Direktor des Militärgeheimdienst T.A.S.C., dazu, unseren Helden Nathan Spencer vor die Wahl zu stellen, weiter auf seinen Tod zu warten oder sich wagemutig auf die Seite derer zu stellen, die seinen Tod beschlossen hatten. Um seinem Tod zu entgehen, entschließt er sich dazu, gegen die Befürworter der Bionik-Technologie zu kämpfen, die die Stadt mit ihren Mechs und Kampfeinheiten in Schutt und Asche gelegt haben. Ein Kampf gegen Leute wie ihn also, die ihre bionischen Körperteile nicht abgeben wollten...
Episch und Epic
Can you feel it, see it, hear it today? So beginnt die Textzeile des Songs "Epic" von Faith No More und wahrlich episch beginnt auch das Spiel. Das liegt an der Intro-Klaviermusik, die ein wenig an das Ende der Serienfolgen von Hulk erinnern, auch wenn sie sich anders anhören. Da kommt gleich eine Art Weltuntergangsstimmung auf, aber eine, in der es Helden gibt, die die Welt retten können, so wie Nathan Spencer.
Der Vergleich mit dem Song von Faith No More hat aber natürlich noch einen weiteren Grund, denn der ehemalige Sänger der Band, Mike Patton, spricht unseren Helden. Obwohl ich CDs der Band auch im Regal habe, so habe ich die Stimme nicht erkannt... aber das ist auch nicht der wichtige Punkt. Viel wichtiger ist: Patton macht seine Sache richtig, richtig gut und sorgt so für eine atmosphärische Stimmung. Die Deutschen Untertitel sorgen dafür, dass man mitlesen kann, wenn man der Englischen Sprache nicht ganz so mächtig ist.
Auch die weiteren Sounds im Spiel fallen gegen Intro und die Englische Vertonung nicht ab. Die Waffen hören sich so an, wie sie sollen, Gegner können bei Gesprächen prima belauscht werden oder schreien einen auch mal an und auch die restlichen Sounds sind gut. Einzig die Wiederholungsraten der Sprüche bei den einfachen Gegnern, den Grunts, und der Geräusche von Nathan sind etwas zu hoch.
Fazit
Bionic Commando hat schon 2008 auf der Games Convention in Leipzig gut ausgesehen und das tut es heute erstrecht. Die Präsentation ist durchweg als gelungen zu bezeichnen und exzellente Sprecher kombiniert mit epischen Sounds sorgen für eine packende Atmosphäre im Spiel.
Nicht ganz so gelungen ist die Entscheidung, relativ wenig Speicherpunkte zu setzen und auch die Kontrollpunkte nicht immer fair eingeteilt zu haben. So kommt es teilweise zu völlig unnötigen Frustmomenten. Ansonsten ist das Spiel aber durch drei Schwierigkeitsgrade für Einsteiger und Action-Hardcore-Profis gleichermaßen reizvoll.
Bionic Commando kann durch sein Gameplay und den Fortschritt in der Story an der Konsole fesseln, der Multiplayer kann dies zumindest für einige Stunden auflockern. Auch wenn es nicht verlockend klingen mag... es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit Nathan Spencer durch radioaktives Ruinengebiet zu schwingen.
Bewertung
Pro
- Abwechslungsreiche Aufgaben & Erfolge
- Atmosphärische Präsentation
- Exzellenter Sprecher & gutes Soundpaket
Contra
- Zu wenig Kontrollpunkte sorgen tlw. für Frustmomente
- Radioaktive Bereiche nicht immer eindeutig und zu schnell tödlich
- Multiplayer vorhanden, aber nicht auf Spielniveau

18 Kommentare
muRi Sa, 08.08.2009, 09:05 Uhr
Ich bin der von Sushi erwähnte Kollege und kann dem nur zustimmen. Hab bis zur der Stelle gezockt wo man von den Scharfschützen belagert wird und nachdem sie mich drei Mal abgeknallt hatten, habe ich das Spiel aus der Konsole verbannt.
XBU Böhser Onkel Fr, 07.08.2009, 10:20 Uhr
Und genau das war dein Fehler.
Wie ich auch schon geschrieben habe macht das Spiel am Anfang nicht so viel Spass.
Der Fun und die Herausforderung kommt eigentlich erst im weitern Spielverlauf wenn man auch neue Moves usw erlernt.
Also so nach den ersten 2 Stunden wurde ich sehr gut unterhalten mit Bionic Commando.
Sushi360 Do, 06.08.2009, 22:08 Uhr
Ich hatte das Spiel mal von nem Kollegen geliehen und mal "ausgiebig"(:roll:) getestet, eigentlich ist sowas ja genau mein Genre. Leider war ich von dem Spiel etwas sehr enttäuscht. Anfangs hat das Schwingen und "Tarzan" spielen schon spaß gemacht, wurde aber meines erachtens viel zu schnell eintönig.
Habe das Spiel dann auch schon nach ca. 1 Stunde Spielzeit aus meiner Konsole verbannt.:smt003:smt003
sNaiLs Di, 16.06.2009, 01:12 Uhr
Super Spiel !
Anfangs war es, wie schon erwähnt, etwas langweilig aber mit der Zeit, wenn man neue Sachen lernt macht das Spiel richtig Laune!
Besonders cool finde ich es, sich wie Spiderman durch die Levels zu schwingen, das hat einfach Style, auch wenn ich in dieser Beziehung im Moment etwas Prototype verwöhnt bin :D
XBU Böhser Onkel Mo, 08.06.2009, 15:33 Uhr
Hab das Spiel eben beendet und muss sagen es war ziemlich ql.
Anfangs kann man ja noch nicht soviel anstellen mit seinem Arm aber später im Spiel kann man Autos in die Luft werfen und kicken oder Gegner mit dem Arm herumschleudern.
Vom Tearing war auch nichts mehr zu sehen scheint wohl nur am Anfang in diesem Gebäude zu sein.
Die Bossfights sind auch teilweise nett gemacht.
Wer auf nette Action steht sollte mal nen Blick riskieren.