Page

Außer Kontrolle

Während ihr mit euren Sprung-, Schwing- und Kampfeinlagen durch die Szenerie stapft, gibt es immer wieder Kontrollpunkte, zu denen ihr bei einem Verlust eures Lebens zurückkehrt. Kontrollpunkte sind allerdings keine Speicherpunkte, also aufpassen, wenn ihr Feierabend machen wollt. Ihr müsst dann schon den nächsten Abschnitt erreichen und links unten auf das Speichersymbol achten, sonst waren die letzten Kämpfe umsonst. Zum einen wären mehr Speicherpunkte nicht verkehrt gewesen, zum anderen ärgern aber besonders teilweise unfaire Kontrollpunkte, die einen richtig langen Weg immer und immer wieder spielen lassen. Dies musste ich nach einem Viertel des Spiels selber erfahren, als ich auf dem Weg zu einem abgestürzten Flugzeug war. Den Teil musste ich immer wieder weit von vorne starten, obwohl kurz am Ende erst gescheitert... mal falsch gesprungen, mal getötet. Das waren unnötige, vermeidbare Frustmomente.

Wenig Frust kommt aber beim sonstigen Gameplay an sich auf, denn die Abwechslung aus Spring- und Schwingeinlagen und Ballerei ist permanent gegeben. Euren bionischen Arm lernt ihr nach dem Intro zur Story in einem Tutorial kennen, welches zwar wie ein Bruch im Spiel wirkt, euch aber einen sinnvollen Einblick in die Möglichkeiten gewährt. Also auf die Zähne beißen und diese zehn Minuten in Kauf nehmen. Danach sollten die Aktionen mit voll belegten Buttons und Pads funktionieren und die Story ohne weitere Störeffekte zu genießen sein. Euren bionischen Arm nutzt ihr nicht nur zum Springen, sondern könnt auch eure Gegner damit festhaken und mittels Sprung erheblichen Schaden zufügen. Zudem könnt ihr Gegenstände damit schleudern und somit die Umgebung zu eurer Waffe machen.

Der rechte Arm ist aber natürlich auch von Bedeutung, denn er bedient die herkömmlichen Waffen im Spiel. Das Arsenal ist sehr übersichtlich und euer Superheld kann auch neben maximal drei Granaten und eurer Standardwaffe nur noch eine dritte Waffe tragen. Superhelden sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren... aber dafür sendet euch die Einsatzleitung Joseph Gibson immer wieder die passende Waffe per Raketenabschuss als Nachschub. Dabei handelt es sich dann im Wechsel zum Beispiel um ein Sniper-Gewehr für Abschnitte mit gegnerischen Snipern oder um einen Raketenwerfer für die großen Angriffe aus der Luft. Aber Vorsicht! Nie wild drauf los ballern, denn die Anzahl an Munition ist knapp, auch wenn es immer wieder bei Feinden etwas zu holen gibt. Oft reicht die Munition gerade so für einen Abschnitt aus oder es ist noch Handarbeit von Nathan Spencer nötig. Etwas negativ fällt allerdings die Treffergenauigkeit aus der Entfernung im Spiel auf, hier zähl mal ein Schuss als Treffer, mal nicht, obwohl sich das Ziel nicht bewegt hat und auch das Fadenkreuz an der Stelle klebt.

Superhelden im Achterpack

Es kann nur einen Superhelden geben? Falsch, denn via System-Link oder über Xbox Live können bis zu acht Spieler gegeneinander antreten. Dabei stehen euch die Standard-Multiplayer-Modi schlechthin zur Verfügung. Mit Deathmatch, Team-Deathmatch und Capture the Flag stehen aber ausreichend Möglichkeiten für ein Spiel wie Bionic Commando zur Auswahl. Natürlich könnt ihr zwischen privaten und öffentlichen Matches wählen, ein Zeit- und ein Frag-Limit einstellen.

Zwölf Maps sind für die Multiplayer aktuell vorhanden und bieten euch Bereiche wie eine zerlegte Autobahn, einen imposanten Bahnhof oder eine Trümmer-Insel. Technisch gingen unsere Probe-Matches problemlos vonstatten und es fanden sich immer recht schnell 6-8 Spieler für einzelne Runden ein, aber überfüllt sind die Server aktuell sicherlich (noch) nicht. Für einzelne Zehn-Minuten-Runden zwischendurch taugt es, aber das Hauptaugenmerk des Spiels ist auf die Singleplayer-Story zu legen.
Seite

 

Fazit

Bionic Commando hat schon 2008 auf der Games Convention in Leipzig gut ausgesehen und das tut es heute erstrecht. Die Präsentation ist durchweg als gelungen zu bezeichnen und exzellente Sprecher kombiniert mit epischen Sounds sorgen für eine packende Atmosphäre im Spiel.

Nicht ganz so gelungen ist die Entscheidung, relativ wenig Speicherpunkte zu setzen und auch die Kontrollpunkte nicht immer fair eingeteilt zu haben. So kommt es teilweise zu völlig unnötigen Frustmomenten. Ansonsten ist das Spiel aber durch drei Schwierigkeitsgrade für Einsteiger und Action-Hardcore-Profis gleichermaßen reizvoll.

Bionic Commando kann durch sein Gameplay und den Fortschritt in der Story an der Konsole fesseln, der Multiplayer kann dies zumindest für einige Stunden auflockern. Auch wenn es nicht verlockend klingen mag... es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit Nathan Spencer durch radioaktives Ruinengebiet zu schwingen.


Bewertung

Pro

  • Abwechslungsreiche Aufgaben & Erfolge
  • Atmosphärische Präsentation
  • Exzellenter Sprecher & gutes Soundpaket

Contra

  • Zu wenig Kontrollpunkte sorgen tlw. für Frustmomente
  • Radioaktive Bereiche nicht immer eindeutig und zu schnell tödlich
  • Multiplayer vorhanden, aber nicht auf Spielniveau

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

18 Kommentare

muRi Sa, 08.08.2009, 09:05 Uhr

Ich bin der von Sushi erwähnte Kollege und kann dem nur zustimmen. Hab bis zur der Stelle gezockt wo man von den Scharfschützen belagert wird und nachdem sie mich drei Mal abgeknallt hatten, habe ich das Spiel aus der Konsole verbannt.

XBU Böhser Onkel Fr, 07.08.2009, 10:20 Uhr

Und genau das war dein Fehler.
Wie ich auch schon geschrieben habe macht das Spiel am Anfang nicht so viel Spass.
Der Fun und die Herausforderung kommt eigentlich erst im weitern Spielverlauf wenn man auch neue Moves usw erlernt.
Also so nach den ersten 2 Stunden wurde ich sehr gut unterhalten mit Bionic Commando.

Sushi360 Do, 06.08.2009, 22:08 Uhr

Ich hatte das Spiel mal von nem Kollegen geliehen und mal "ausgiebig"(:roll:) getestet, eigentlich ist sowas ja genau mein Genre. Leider war ich von dem Spiel etwas sehr enttäuscht. Anfangs hat das Schwingen und "Tarzan" spielen schon spaß gemacht, wurde aber meines erachtens viel zu schnell eintönig.
Habe das Spiel dann auch schon nach ca. 1 Stunde Spielzeit aus meiner Konsole verbannt.:smt003:smt003

sNaiLs Di, 16.06.2009, 01:12 Uhr

Super Spiel !

Anfangs war es, wie schon erwähnt, etwas langweilig aber mit der Zeit, wenn man neue Sachen lernt macht das Spiel richtig Laune!
Besonders cool finde ich es, sich wie Spiderman durch die Levels zu schwingen, das hat einfach Style, auch wenn ich in dieser Beziehung im Moment etwas Prototype verwöhnt bin :D

XBU Böhser Onkel Mo, 08.06.2009, 15:33 Uhr

Hab das Spiel eben beendet und muss sagen es war ziemlich ql.
Anfangs kann man ja noch nicht soviel anstellen mit seinem Arm aber später im Spiel kann man Autos in die Luft werfen und kicken oder Gegner mit dem Arm herumschleudern.
Vom Tearing war auch nichts mehr zu sehen scheint wohl nur am Anfang in diesem Gebäude zu sein.
Die Bossfights sind auch teilweise nett gemacht.
Wer auf nette Action steht sollte mal nen Blick riskieren.

Alle Kommentare anzeigen