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Bekannte Spielmodis in neuem Gewand

Im Multiplayer können sich die Spieler insgesamt auf acht unterschiedlichen Spielmodis verteilen. Als Schlachtfeld dienen neun verschiedene Karten. Einige sind mittelgroß andere nähern sich der Battlefield bekannten Durchschnittsgröße. Unter den acht Spielmodis darf natürlich der Conquest-Modus nicht fehlen. Dieser gehört zu jedem Battlefield-Ableger wie der Käse auf der Pizza. Im Conquest muss man Flaggen einnehmen und wenn möglich halten. Auch der neue Überfall-Modus ist eigentlich nur ein "Rush" leicht verändertem Ziel. Dort muss das Verbrecherteam Geld aus dem Tresor entwenden und zu einem der zwei Abholpunkte bringen. Die Polizei muss dies bis zum Ablauf eines Timers unterbinden.

In Rettung muss das Team bestehend jeweils aus fünf Mann jeweils eine der zwei Geiseln retten oder das komplette gegnerische Team auslöschen. Diesen Modis kennen wir bereits aus Counter Strike. Der Modus Fadenkreuz ist nur ein leicht abgeänderter "VIP"-Modus den es bereits auf dem PC als Serveraddon für Battlefield 3 und 4 gab. Hier übernimmt ein Spieler den VIP-Platz und muss nur mit einer goldenen Desert Eagle bewaffnet es zu einem Exfiltrationspunkt schaffen. Das eine Team muss den VIP schützen das andere muss ihn ausschalten. Mit Hotwire kommt ein komplett neuer Spielmodus in den Multiplayermodus. Es ist ein Conquest Modus nur das die Flaggen diesmal diverse Fahrzeuge auf der Map sind. Das Team muss mit ihnen eine bestimmte Geschwindigkeit fahren, damit man das Fahrzeug übernimmt und Punkte für das Team sammelt.

Vor allem Hotwire macht eine Menge Spaß und jeder kommt auf seine Kosten. Schwächen weist jedoch der neue Modus Blood Money auf. In diesem Modus müssen beide Teams, die aus jeweils 32 Mann bestehen, Geld aus einem Lager stehlen. Das Diebesgut muss dann in den eigenen Tresor gebracht werden. Gleichzeitig kann aber auch das Geld aus dem gegnerischen Tresor entwendet werden. Das schadet dem Feind natürlich doppelt. Diese Spielregel verursacht natürlich ein heiden Chaos. Die jeweiligen Teams konzentrieren sich nämlich primär auf den Tresor des Gegners. Es entwickelt sich ein nervender Stellungskampf, wo man egal wie man spielt, sowieso immer stirbt. Dieser Modus ist zwar witzig gedacht aber in der Praxis sieht es aber anders aus.

Das Thema mit dem Balancing

Es ist ein allgegenwertiges Thema. Das Balancing auf dem Schlachtfeld. Seit Battlefield 3 müssen die Entwickler das Spiel fast 2 Jahre betreuen. Immer wieder werden innerhalb der Community kritische Stimmen laut und DICE nahm sie zur Kenntnis. Etwas später wurden dann die Verbesserungsvorschläge der Community angenommen und realisiert. So wurde die M16 zum Beispiel in Battlefield 3 beachtliche 5 Mal verändert. Einmal war sie einfach zu stark, dann war sie zu schwach. Visceral nutzte bei Hardline die Alpha und Betatests, um schon frühzeitig auf die Community einzugehen. Dies zeigt sich auch im finalen Spiel. Zwar haben wir noch nicht alle Waffen spielen können. Doch die wir spielen konnten bewegten sich auf einem ausgeglichenen Pfad. Doch ein weitaus schwerwiegendes Problem gibt es in Hardline. So lassen sich Anti-Panzer und -Helikopter-Waffen nicht direkt ausrüsten. Starke Raketenwerfer sind daher auf der Map verteilt und müssen erst aufgesammelt werden. Ist die Idee dahinter positiv anzurechnen, wurde sie aber nicht bis zu Ende überlegt. Schalten fortschrittlichere Piloten bereits Anti-Raketen-Maßnahmen für die Helis frei, können Spieler auf dem Boden mit den Stingern nicht mehr viel ausrichten. Dies verfrachtet den Helicopter auf die Spitze der Nahrungskette.

Was darfs denn sein?

Wirklich genial sticht der Waffenshop hervor. Dieser erspart uns allen das nervenaufreibende Freispielen der Lieblingswaffen. Im Gefecht erhalten wir für jede Aktion Geld. Damit können wir dann im Waffenshop unsere Gadgets oder Waffen kaufen. Bis auf die letzte Klassenspeziefische Waffe lassen sich somit direkt alle Waffen für das nötige Kleingeld freischalten. Nur die Visiere oder Aufsätze müssen durch eine bestimmte Anzahl an Kills mit der Waffe freischalten.

Technisch eher Evolution statt Revolution ... Netcode ein Grauen

Befeuert wird Hardline wie mittlerweile gewohnt mit der Frostbite Engine. Diese befindet sich mittlerweile bereits auf Version 3. Die Frostbite Engine liefert wie immer eine sehr gute Grafik. Leider zeigt sich auf Xbox One wieder einmal das aktuelle Hardwarelimit. Zwar ist die Grafik wirklich klasse. Die Grafikqualität ist es aber nicht. So leidet die Xbox One Version unter der rückschrittlichen Auflösung von 1280 Pixeln x 720 Pixeln (720p). Das Bild wirkt verschwommen und verpixelt. Des Weiteren gibt es im Multiplayer scheinbar keine Kantenglättung. Nichtmal eine Ressourcen sparende Post Process Anti Aliasing-Lösung zum Einsatz. Das ist natürlich für den heutigen Stand wirklich ernüchternd und das zeigt sich auch auf dem Bildschirm. Die Kanten bewegen sich wie rolltreppen durchs Bild.

Für eine Anisotropische Filterung scheint im ersten Blick vorhanden zu sein, wenn aber auch nur bedingt. Es gibt dazu ein wirklich aggresives Level of Detail. Schatten und Licht wird schon ab ca. 150m einfach nicht mehr berrechnet. Vor allem als Scharfschütze ist dies deutlich sichbtar. Dies lässt auch öfters mal Objekte direkt vor einem aufploppen. An Grafikfeatures hat Visceral aber überhaupt nicht gespart. So gibt es eine unglaublich umfangreiche Echtzeitspiegelung bei diversen Materialien. Zwar werden wir selbst nicht reflektiert aber andere Spieler werden korrekt gespiegelt. Dazu gesellt sich volumetrischer Rauch, der sich physikalisch korrekt verhält. Auch viele Texturen bieten eine wirklich hohe Auflösung. All das fliemmert mit einer Bildwiederholungsrate von 60 Bildern pro Sekunde über den Bildschirm. Vor allem Im Singleplayer kann auch diese Marke eisern gehalten werden. Nur wirklich selten knicken die FPS spürbar ein. Im Multiplayer passiert dies deutlich häufiger. Allgemein macht Hardline im Singleplayer ein deutlich besseres Bild.

Eine mittlerweile sehr fortgeschrittene Kinderkrankheit ist der Netcode innerhalb der Frostbite-Engine. Es zeigt sich langsam, dass die Engine wohl eigentlich nicht für Multiplayer-Spiele entwickelt wurde. Oder ist man einfach zu faul? In Hardline sind die Netcode-Probleme noch extremer als in Battlefield 4. Und das will was heißen. Vor allem die Kollisionsabfrage bei Fahrzeugen ist ein Grauen. Man buggt rum oder wird auf einmal beiseite gedrängt, obwohl sich seitlich überhaupt kein Fahrzeug befindet. Dieses Problem zieht sich durchs ganze Spiel. Hier war man eigentlich schon hinter der Deckung und stirbst trotzdem. Da hörte man gar kein Beschuss oder nur eine einzige Kugel und ist direkt tot. All das sind bekannten Probleme aus den letzten beiden Vorgängern und schleppen sich mittlerweile durch das ganze Franchise. Da will man gar nicht an Star Wars: Battlefront denken.

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Fazit

Battlefield Hardline bietet in der Einzelspielerkampagne eine relativ belanglose Story, die man Nichtmal ernst nehmen kann. Das eintönige Militär-Setting ist im Ego-Shooter Genre mittlerweile überstrapaziert und ausgelutscht. Der Mut etwas Neues zu machen war vorhanden. An der praktischen Realisierung hat es aber ein wenig gehakt.

Die Kampagne bringt seinen Spaß - keine Frage. Doch auch nur, wenn man sich mit den Gegebenheiten anfreundet. Leider ist man dann doch überrrascht, dass man nach 8 Stunden schon komplett durch ist. Die Inszenierung ist aber wirklich toll und auch die schauspielerische Leistung der Charaktere ist auf sehr hohem Niveau.

Der Multiplayer kann seine Herkunft aber nicht verbergen. So bekommen wir wieder gewohnte erbitterte Schlachten zwischen zwei Fraktionen geboten. Übernimmt man aber in Hardline eigentlich die Rollen von Polizisten und Verbrechern, bemerkt man dies eigentlich nur, wenn man die Fahrzeuge sieht und einen Blick in das Waffenarsenal wirft.

Die neuen Spielmodis bringen ein erfrischendes Spielgefühl. Zwar sind bis auf Hotwire und Bloodmoney eigentlich alle nur neu aufgelegt. Letzterer Modi sah auf Post-its auf der Wand bestimmt witzig aus. Im richtigen Spiel wird daraus aber ein heiden Chaos und man beendet die Runden relativ frustgeladen.

Technisch hat sich im Vergleich zu Battlefield 4 nicht viel verändert. Die Auflösung ist niedrig und die Treppchenbildung sowie das Level of Detail recht penetrant. Doch augenscheinlich packt die Xbox One einfach nicht mehr - Schade. Der Sound haut aber mal wieder von den Socken. Einfach authentisch, was ein Battlefield da in das Wohnzimmer zaubert.

Wurde Hardline vorher von vielen Spielern als überteuertes Battlefield 4-DLC angesehen, kann man es nach einigen Spielstunden überhaupt nicht bestätigen. Der Spielfluss wirkt viel schneller und auch die Multiplayer-Partien zusammen mit den Spielmodis wirken neu und unangetastet. Wer über kleine Einschränkungen im Gameplay und der Story hinwegsehen kann, wird mit Hardline seinen Spielspaß haben. Uns macht das Spiel jedenfalls trotzdem Spaß. 


Bewertung

Pro

  • Tolle Mehrspielerkarten
  • Umwerfende Soundkulisse
  • Spaßiger Multiplayer
  • Gute Inszenierung der Kampagne
  • Erfrischendes Setting ...

Contra

  • ... das aber wenig ausgeschöpft wurde
  • Belanglose Story
  • Strohdumme KI
  • Gameplay-Mechaniken greifen nicht ineinander

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 10 von 10
10/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

2 Kommentare

xboxbambino Do, 16.04.2015, 22:08 Uhr

naja fand Beta nicht so Pralle...

c0rtez Sa, 04.04.2015, 11:14 Uhr

Das Fazit des Tests ist mal sehr merkwürdig.

5 Blöcke lang wird kritisiert und mangelnde "echte" veränderung angeprangert und dann heißt es im letzten absatz das es eben kein BF4 DLC ist... irgendwie merkwürdig.

naja unabhängig vom test werde ich es mir wohl ohnehin nicht holen