
Multiplayergefechte im grossen Stil
Der Multiplayerpart setzt konsequent die Größe und Zerstörungskraft der Einzelspielerkampagne fort, auch hier ist die Umgebung nahezu vollständig zerstörbar. Daher spielt sich fast jedes Multiplayergefecht anders. Hier hilft verstecken nicht sonderlich viel. Einzig die Sniper haben aufgrund der Kartengröße die Chance, sich strategisch außerhalb der eigentlichen Kampfzone zu platzieren und ihre Gegner aufs Korn zu nehmen. Aber aufpassen, denn ein Sniper hat keine Chance, wenn plötzlich ein Kampfhubschrauber über ihm kreist oder ein Panzer anrollt. Die acht Karten bieten unterschiedliches Terrain, mal offener und mal in Richtung Häuserkampf ausgelegt, aber alle haben eine Vielzahl an Fahrzeugen gemeinsam. Vom Humvee Jeep, über Panzer bis hin zum Kampfhubschrauber oder einem Schnellboot ist für jeden etwas dabei.
Bereits zu Beginn des Matches müsst ihr euch für eine Klasse, die ihr spielen wollt, entscheiden. Jede dieser Klassen hat ihre speziellen Fähigkeiten und nur der richtige Mix innerhalb eines Squads bzw. innerhalb eines Teams kann euch zum Erfolg bringen. So bemerkt man sehr schnell, wie taktisch sich Battlefield: Bad Company eigentlich trotz der Kampfhektik und der ständigen Bewegung spielt bzw. spielen lässt, denn der wirkliche Multiplayerspass wartet auf kleine sich ergänzende Teams, die mit Planung miteinander spielen. Wer ,,blind" in ein Gefecht hineinstürzt, wird das Potenzial des Spieles nicht ausschöpfen können. Denn was bringen euch Fahrzeuge, wenn ihr keinen Mechaniker habt, der mal eben das Gefährt wieder flott macht oder wie wäre es wohl komplett ohne Sanitäter?
Man muss sich auf den Multiplayerteil des neuen Battlefield: Bad Company einlassen. Es spielt sich im ersten Augenblick hektisch und manchmal auch nervtötend aufgrund der vielen Fahrzeuge, der riesigen Karten und der mangelnden Übersicht, wenn man die Karten noch nicht kennt. Aber wer sich zu einem schlagkräftigen Squad zusammenfindet, kann schnell die ersten Goldkisten im bisher einzigen Spielmodus Goldrausch erobern oder verteidigen. Leider ist der bereits zum Release angekündigte zweite Spielmodus Conquest noch nicht verfügbar. Laut den Entwicklern liegt man jedoch in den letzten Zügen und so muss man sich derzeit noch mit der Angriff & Verteidigung-Variante zufrieden geben. Dies gibt leider kleine Abzüge, denn nur ein Spielmodus ist einfach zu wenig - auch wenn er eine Menge Spass macht.
Gold - oder nicht?
Wie bereits zur Beta Version angekündigt, hatte sich der Publisher entschlossen, neben der normalen Version eine Gold Edition des Spieles anzubieten. Der geneigte Spieler wird sich daher natürlich fragen, wozu? Wie bereits andere Shooter hat auch Battlefield: Bad Company ein integriertes Rangsystem für den Multiplayer-Part. Je nach Dienstgrad, von denen es insgesamt 25 Stück gibt, schalten sich auch weitere Waffen und Goodies frei. Wer bereits im Vorfeld den Mehrpreis der Gold Edition zahlt, erhält diese jedoch alle bereits von Beginn an.
Persönlich gesehen verliert durch dieses ,,Tuning" das Rangsystem seinen Sinn und auch die Möglichkeiten zur Ausgewogenheit, aber diese Entscheidung muss letztendlich jeder für sich selbst treffen, denn zumindest die Multiplayer Erfolge für die entsprechenden Ränge müssen dennoch selbst erspielt werden.
Für Clan-Spieler und Statistik-Fans haben die Entwickler sich einige Ideen bei Bungie abgeguckt und bieten nun ebenso online einsehbare Statistiken auf der Battlefield Homepage an. Weitere Funktionen sollen in den nächsten Wochen folgen. Hier wird Xbox Live in voller Gänze ausgereizt - Daumen hoch!
Fazit
Battlefield: Bad Company bietet - überraschenderweise - eine erfrischende Einzelspielerkampagne, garniert mit einer wirklich guten, pfiffigen KI und einem absolut schwarzem Humor. Die Entwickler haben auf die Spieler gehört und im Vorfeld wirklich nicht zu viel versprochen. Das Spiel erfindet zwar in keiner Weise das Genre neu oder reichert es mit bisher nie da gewesenen Elementen an, aber der Mix wirkt wie aus einem Guss. Erstmals finden sich zudem eine Vielzahl von Elementen in einem Spiel wieder.
Die zerstörbare Umgebung sorgt für reichlich Abwechslung und macht die Multiplayerspiele zu einem einzigartigen Erlebnis. Vorbei sind die Zeiten, in denen sich Mapkenner in den hintersten Winkeln ewig verschanzen konnten. Darüberhinaus zeigt die USK 16 Freigabe, dass ein Shooter auch ohne Blutlachen auskommen kann und dennoch nicht weniger Spielspass oder Intensität bietet.
Bewertung
Pro
- zerstörbare Umgebung
- tolle Storyinszenierung
- Schwarzer Humor
Contra
- zu wenig Multiplayerspielmodi

13 Kommentare
XBU Razor Mi, 09.07.2008, 19:33 Uhr
Modern Combat hatte doch auch einen...
dyli21 Mi, 09.07.2008, 18:55 Uhr
Alter Battlefield Sack xD ; kennst dich ziemlich gut aus :O Respekt :smt023
Damokles Mi, 09.07.2008, 18:36 Uhr
Ich find den Singleplayer eigentlich auch recht gelungen. Ok, manchmal nervt es etwas das die gegner fast nur auf einen selbst feuern anstatt auch mal auf die Teamkameraden. Oder das sie aus jeder Entfernung immer sofort treffen. :roll:
Aber sein wir mal ehrlich. Die wahre Stärke eines jeden Battlefield Spiels liegt doch im Multiplayer. Der SP ist doch da eher nur als Bonus zu verstehen. Und im Vergleich zu allen anderen Battlefield spielen ist der Singleplayer bei Bad Company ja schon eine richtige Offenbarung. :smt003
Ausserdem mag ich spiele die eine Prise Humor mitbringen. :smt023
dyli21 Mi, 09.07.2008, 18:35 Uhr
Schließlich ist es auch der "erste" Singleplayer für BF also rumheulen kann man nicht -.- ..
XBU Razor Mi, 09.07.2008, 17:46 Uhr
Also so übel finde ich den SP nicht! Finde den sogar ziemlich gut.