Review zu Battlefield: Bad Company 2

Grafisch gibt Battlefield: Bad Company 2 einiges her, sei es bei der atemberaubenden Fernsicht über den Dschungel und die Anden oder bei kleinen Details an den Waffen oder Fahrzeugen, überall haben sich die Entwickler wirklich Mühe gegeben, um alles so authentisch wie nur möglich rüber zu bringen. Vor allem die Partikeleffekte fallen da sehr positiv auf. Das gilt für alle Orte, die der Bravo Squad während der Kampagne besucht. Ob  im Schneesturm - in dem ihr euch von Haus (Feuer) zu Haus schlagen müsst, um nicht zu erfrieren - oder im mysteriös wirkenden Dschungel, überall sind es die feinen Licht und Schattenspiele, die Schneeflocken oder Sandkörner, die wirklich verdammt gut aussehen und sich nirgends verstecken müssen. Marlowe, Sweetwater, Haggard und Sarge sind alle individuell und passend zu ihrem Auftreten gestaltet. Die Uniform zeigt kleinste Details und auch die Gestik im Gesicht oder bei den Körperbewegungen ist absolut astrein.

Detail-schwächere Passagen gibt es ganz selten, dazu gehören z.B. normalerweise etwas belebtere und individuellere Gebiete mit Häusern oder gerade die extreme Nahansicht sämtlicher Bäume im Dschungel. Wie wichtig diese fehlenden Details sind, muss jeder selbst entscheiden. Uns wären sie kaum aufgefallen, wenn wir nicht gesucht hätten. Doch neben hervorragenden Licht und Schattenspielen fallen leider auch Pop-Ups auf. Besonders bei Jeep-Fahrten der rasanteren Art kommt der ein oder andere Gegner, Baum oder Stein etwas zu spät auf die Bildfläche. Dafür haben die Entwickler aber ganz spezielle Jeeps eingebaut, man kann sie nämlich ohne Hände fahren. Oder ist das etwa ein kleiner Fehler in der Darstellung? :) Das Nachzeichnen bestimmter Objekte fällt nicht sonderlich auf und wird durch das stets flüssig laufende Gameplay wieder gut gemacht.

BAM, BAM und noch mal BAM

Das kürzeste Kapitel des Battlefield: Bad Company 2 Reviews bekommt bei uns der Sound. Aber nicht weil er so grottenschlecht ist, dass es uns die Sprache verschlagen hat, sondern eher weil es nichts Neues ist, das Battlefield einen verdammt herzbeklemmenden Sound mit sich bringt. Das Spiel bietet verschiedene Sound-Settings, unter denen man zwischen Kopfhörer, Heimkino, TV, Hi-Fi und ,,Kriegsband" wählen kann. Sofern die entsprechende Hardware vorhanden ist, empfehlen wir unbedingt die ,,Kriegsband" Einstellung, das ist Wahnsinn! Die Waffen, Explosionen, Fahrzeuge und auch die Umgebung, wie z.B. der Donner oder Regen, klingen ausgereift, sauber und bringen ordentlich Power mit sich. Eine Musik-Unterlegung ist so gut wie nicht vorhanden, wird aber auch nicht benötigt. Nur das Hauptmenü lässt die geniale Komposition des Vorgängers missen. Die humorvollen Dialoge sind auf Deutsch nicht ganz so schön gesprochen und nicht wirklich synchron mit dem Lippen der Protagonisten. Hier empfiehlt es sich auf Englisch umzustellen, um absolut geniale Sprüche nicht zu verpassen, die den Konkurrenten MW2 ziemlich alt aussehen lassen.

DAS ist Battlefield

Battlefield stand schon immer für gigantische Online-Schlachten auf vielen verschiedenen Karten mit genialem Feeling und genau das bringt Battlefield: Bad Company 2 auch mit sich. Der Multiplayer ist, da es keine Koop oder Splitscreen Kampagne gibt, das Herzstück dieses Spiels und toppt das Spielerlebnis der Vorgängers um Weiten und dass der Konkurrenz um Längen. Electronic Arts hat die Wünsche von den Spielern, die den ersten Teil gespielt haben, wahrgenommen und berücksichtigt. Keine unmöglichen Online-Erfolge mehr, zusätzliche Spielmodi und noch mehr wirkliche Battlefield Action. Es gibt 4 verschiedene Spielmodi, die entweder im normalen Modus - oder im Hardcore-Modus mit bis zu 24 Spielern gespielt werden können.

Wie aus dem Vorgänger bekannt, kann man zwischen verschiedenen Klassen wählen und diese dann weiter individualisieren. Jede Klasse zeichnet sich durch bestimme auswählbare Features aus. Der Sanitäter kann z.B. gefallene Squadmitglieder mit dem Defibrilator reanimieren, der Pionier mit dem Werkzeug beschädigte Panzer oder Helikopter reparieren und der Aufklärer Mörserschläge anfordern. Diese Features muss man durch erfolgreiches Spielen mit einer Klasse erst Freischalten. Dazu gibt es noch Gadgets, die ihr für Fahrzeuge oder Waffen freischalten könnt. Dabei handelt es sich nicht um überladene Waffenaufsätze oder Sprintfähigkeiten für den Spieler, die das Gameplay extrem beeinflussen würden. Diese Gadgets machen es möglich, den eigenen Spieler aus mehreren hundert möglichen Individualisierungen entstehen zu lassen und bieten so eine große Vielfalt.

Leider wurde die Funktion, Bilder zu machen, wieder aus dem Multiplayer entfernt, von einer Videofunktion ganz zu schweigen, dafür gibt es aber andere auf dem Teamplay basierende Features. Die Back-Taste macht es z.B. möglich, Gegner zu markieren. Erledigt nun ein Squadmitglied den Gegner, enthält er Punkte für den Kill und der Markierer für die Mithilfe. Für die bessere Kommunikation zwischen den Squadmitglieder gibt es auch bestimmte ,,Befehle," die sich erteilen lassen. So fällt es dem Panzerfahrer öfters auf, dass er seinen Boardschützen vergessen hat und er wird nett darauf hingewiesen, doch bitte anzuhalten.

Der Online-Modus ist mehr Teambasiert, es benötigt meistens 2 aber am besten einen vollständigen Squad, um die Ziele zu erreichen, den Heli zu fliegen oder das gegnerische Team aus dem letzten Loch das Hauses heraus zu sprengen. Das alles läuft in typischer Battlefield-Manier ab, ohne extrem hektisch zu werden, aber immer mit dem Herzrasen beim Spieler. Überall könnte eine Rakete einschlagen, die Deckung wegsprengen oder eine falsche Bewegung die Position freigeben. Das Feeling ist einfach phänomenal und lässt auch komplette Neueinsteiger tolle Momente erleben. Hier geht es nicht darum, die Maps auswendig zu kennen und zu wissen, wie viele Granaten man direkt vom Spawn irgendwohin pfeffern muss, um einen Tripple-Kill zu bekommen, darum ging es bei Battlefield noch nie und das ist wohl auch das Beste daran!

Die acht enthaltenen Karten sind groß und abwechslungsreich, zwei Karten stehen zum Download bereit und weitere folgen in den nächsten Wochen. Dabei ist alles enthalten: Große Industriegebiete, Dschungel- oder Schnee-Maps, Waldgebiete und eine Nacht-Map. Die Waffenauswahl wurde noch mal verbessert und es fehlt an nichts. Bad Company 2 enthält im Multiplayer insgesamt 46 verschiedene Waffen und 15 verschiedene Fahrzeuge. C4, RPG Raketenwerfer und Mörserschläge machen jeden Panzer weich, stationäre Raketenwerfer verfolgen die Helis, Sniper können zwischen großkalibrigen Kammerverschlussgewehren und kleineren Ausführungen auswählen und auch an MGs & Sturmgewehren mangelt es nicht.

Wie bei EA üblich läuft der Multiplayer über die hauseigenen Server, die diesmal zumindest flüssiger laufen als beim Launch des Vorgängers, hier gibt es aber immer noch Potential nach oben. Zu guter letzt noch die Bestätigung: Das Spiel ist auch bei uns absolut Uncut ;)