
Keine Freiheiten
Die Missionsziele ändern sich stets und dem Spieler wird genügend Abwechslung geboten, actionreiche Verfolgungsjagden auf dem Quad fehlen genauso wenig, wie ruhigere Sniper-Angriffe auf gegnerische Stützpunkte, riesen Bombardements mit dem Panzer oder auch lautlose Anschleich-Aktionen mit dem Messer. Einzige Ausnahme sind leider Helikopter, denn während der Story gibt es keine Chance selbst an das Steuer eines Black Hawks oder Appache Helikopters zu kommen. Das Gameplay ist also immer noch recht Battlefield typisch, verlagert sich aber diesmal mehr über langgestreckte statt breite Karten. Der Open-World Faktor ist zum größten Teil verloren gegangen, selten hat man wirklich die freie Weg-Wahl, die man noch beim Vorgänger hatte. Schade! Zwischen den Missionen werden wieder Cut-Scenes eingeblendet, die die Kampagne vorantreiben oder einfach mal zum Schmunzeln einladen. Es kann aber passieren, das zwischen zwei Cut-Scenes nur ein kleiner Fußmarsch von wenigen Sekunden liegt, das ist etwas seltsam und hätte sicherlich besser gelöst werden können.
Als richtige ,,Spezialeinheit" hat der Bravo Squad natürlich auch seinen eigenen Helikopter inklusive Piloten, der die Jungs von A nach B bringt und manchmal aus der brenzligen Situation C herausholt. Doch die Taxidienste sind nicht das Einzige, was der pazifistische Pilot Flynn für die Jungs leistet. Damit auch immer genügend Munition und die passenden Waffen vorhanden sind, gibt es in jedem Level mehrere von Flynns Kisten, an denen ihr euch komplett neu ausstatten könnt. Der Singleplayer bietet insgesamt 30 verschiedene Waffen, die von der Panzerfaust M2-CG über das Scharfschützengewehr M95 bis hin zu verschiedenen Sturmgewehren mit Granatwerfer Aufsatz und Schrotflinten wie der SPAS-12 reichen. C4 und Handgranaten sind aber natürlich genauso mit von der Partie, wie der Feldstecher, der Ziele für die Luftunterstützung markiert. Zu Beginn der Kampagne stehen euch nur die nötigsten zur Verfügung, bis ihr sie einmal in den Level gefunden und freigeschaltet habt. Dann sind sie in jeder Waffenkiste zur Aufnahme bereit.
Da die Jungs diesmal auch komplett unter der Hand der US Army arbeiten, gibt es natürlich auch keine Goldbarren mehr, die eingesammelt werden können. Stattdessen haben die Entwickler von DICE sogenannte Satelliten-Uplinks in den Level verteilt. Habt ihr sie alle eingesammelt, seit ihr immerhin um 80 Gamerscore reicher. Apropos, Bad Company 2 verfügt über drei Schwierigkeitsgrade. Diese sind absolut ausbalanciert und bieten für Neueinsteiger sowie Vollprofis genügend Spielraum, wobei es immer noch schwieriger ginge... So ist es auch nicht all zu schwer, etwas mehr als die Hälfte der 1000 erhältlichen Punkte zu erreichen, den Rest gibt es dann online.
Destruction 2.0
Nun aber zu den Dingen mit BUMMS. Wie schon erwähnt, ist explosives Material keine Seltenheit in der Ausrüstung des Bravo Squads und das hat natürlich mehrere Gründe. Zum einen lieben sie es einfach, Gebäude oder Panzer in die Luft zu jagen und zum anderen hat DICE die Frostbite Engine überabreitet. Das hat zur Folge, dass fast die komplette Umgebung in Schutt und Asche gesprengt werden kann. Das dies starke Auswirkungen auf das Gameplay hat, müssen wir wohl nicht erwähnen, hier unterscheidet sich Battlefield klar von anderen Shootern. Bad Company 2 ist nichts für Stubenhocker, die sich, sobald der Bildschirm rot anläuft, in ein Haus verziehen und abwarten. Das hat nämlich katastrophale Folgen, zuerst für das Haus und zuletzt auch noch für den Spieler. Die Gegner wissen ganz genau, was alles kaputt gehen kann und nutzen dies auch gnadenlos aus. Allgemein ist der Squad aber gut darauf eingestellt und die KI verhält sich ziemlich gut. Es ist nicht so, das ihr das Frontschwein spielen müsst, könnt aber auch nicht immer nur hinterher laufen und den Jungs gut zureden. ,,Schlüsselgegner" wie z.B. gegnerische MG-Stellungen muss man weiterhin selbst erledigen, was mithilfe eines Raketenwerfers oder einem Flankenangriffs kein großes Problem ist, um fortfahren zu können. Das hat man sehr gut hinbekommen und auch die Gegner KI ist, ein paar blinde Russen ausgenommen, gut programmiert.
Beist ihr trotzdem mal ins Gras, geht es vom letzten Checkpoint weiter. Diese sind fair gesetzt und machen keine Probleme. Die hinnehmbaren Ladezeiten sind mit kleinen Tipps für den bevorstehenden Kampf versehen. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es diesmal wieder ein regeneratives Gesundheitssystem. Das heißt ihr müsst nicht den Life Injektor benutzen, um wieder völlig einsatzbereit zu sein, sondern einfach nur ein ruhiges Plätzchen finden, an dem ihr ein paar Sekunden das Kriegsgeschehen nur aus der Ferne mitbekommt.
Zurück zu den Explosionen, da hat das schwedische Entwicklerstudio wirklich tolle Arbeit geleistet und es macht noch mehr Spaß als beim ersten Teil, im Panzer die feindliche Basis aus der Distanz anzugreifen oder auch mit dem Granatwerfer die Holzhütte der Gegner in Flammen zu setzen. Sobald das passiert ist, steigt Rauch auf und zeichnet die Explosionsstelle mit edelsten Partikeleffekten, die Fahrzeuge schlagen Flammen aus ihrem Innern und lassen nur erahnen, wie heftig eine solche Detonation sein kann. Gleiches gilt für die Häuser, von denen zwar nicht alle komplett dem Erdboden gleich gemacht werden können, aber immerhin läuft dies nun, über bestimmte Soll-Löcher hinaus, perfekt ab. Damit bietet Bad Company 2, hinter Red Faction: Guerrilla, das beste Terrain-Deformations Setting, das bis jetzt auf Konsolen erschienen ist und hat die Nase gegenüber sämtlichen Konkurrenten weit vorne.
Fazit
Battlefield Bad Company ist ein würdiger Nachfolger des ersten Bad Company-Spiels. Humor und Witz sind bei der Story zwar nicht mehr so im Vordergrund, aber trotzdem nicht verloren gegangen und sorgen noch für den typischen Flair. Mit 8 Stunden bietet die Kampagne ein recht kurzes, aber ohnehin lineaeres und etwas unspektakuläreres Singleplayer-Erlebnis, anders als es die Konkurrenz bietet. Der Missionsverlauf wurde gegenüber seinem Vorgänger angepasst und große Sandbox-Passagen sind so gut wie nicht mehr vorhanden. Die Schauplätze sind toll gewählt und bieten mehrere abwechslungsreiche Szenarien in der Gegenwart.
Die überarbeitete Frostbite Engine lässt die Erde noch öfters beben und zeigt, wofür die tolle Grafik inklusiver edler Partikel- sowie Licht- und Schatteneffekte da ist. Der Sound ist das absolute Maß der Dinge und lässt fehlende Koop oder Helikopter-Parts in der Story verschmerzen.
DICE hat mit dem Online-Multiplayer absolute Spitzenarbeit abgeliefert. Neue Klassen, viele verschiedene Waffen und Features bieten großartige Individualisierungsmöglichkeiten, lassen aber das Battlefield-typische Gameplay nicht aus den Augen. Boote, Helikopter, Jeeps, Quads und Panzer ergänzen das Fußfolk und laden zum ungebremsten Kriegsspielen auf abwechslungsreichen Maps ein. Neue Squadfunktionen, Online Statistiken und der In-Game-Store runden ein perfektes Online-Erlebnis ab.
Bad Company und Modern Warfare 2 unterscheiden sich noch am meisten im Gameplay und so ist auch das Zielpublikum von Battlefield noch eher vom alten Eisen, was es für richtige Shooter-Fans wohl zum favorisierten Titel macht. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob Killstreaks und Embleme einem ausgeglichenen Online-Spiel überliegen oder nicht.
Wir vergeben einen XBU Special Award für ein ausgezeichnetes Multiplayer-Erlebnis mit verdammt viel Action ohne viele Frustmomente!
Bewertung
Pro
- Uncut auch bei uns
- Überzeugende Grafik, atembraubende Ausblicke
- Fahrzeuge, Boote und Helikopter
- Ultimativer Multiplayer
- Astreine Explosionen
- Dschungel, Wüsten, Stadt, Schnee - Setting
- Absoluter Top-Sound
Contra
- Die WOW!-Momente in der Story fehlen
- Der Open-World Charakter ist verloren gegangen
- Deutsche Synchro ist nicht Lippen-synchron
- Kurze Story im Singleplayer


82 Kommentare
Supernovak Di, 11.05.2010, 18:10 Uhr
Hab das Spiel jetzt seit nem Monat oder so und es ist einfach bombig. So ein Online-Shooter Erlebnis gibts bis jetzt kein 2. mal.
tagi xD So, 18.04.2010, 12:57 Uhr
So habs mir gestern nun endlich auch geholt. Obwohl mein Urlaub zu Ende ist :-?.
Die schwere Entscheidung war: BFBC2 oder Splinter Cell und ich denke mit BF hab ich die eindeutig bessere Wahl getroffen. SP ist leider etwas kurz da ich nur noch 2 Missionen zu spielen hab aber dafür rockt der gewaltig. Als ich das Achievement sah, 1000 Dinge zerstören dacht ich wieder, das wird so ein ewig Erfolg... aber nein eben grad war es soweit... überall explodiert was. :smt003
Der Sound kommt auch richtig mächtig rüber :smt023 Die Sprüche sind leider etwas weniger geworden aber dennoch gut (Schneemobile sind was für Mädchen) . :smt003
Der MP kracht natürlich auch, war aber klar denn der erste war ja auch schon richtig gut. :smt023
So wer nachher dann mal ne Runde daddeln will. Einfach adden und los gehts!
gruß tagi
XBU Böhser Onkel Mo, 12.04.2010, 08:57 Uhr
Also wenn du quittest oder rausfliegst verlierst du alle Medaillen die du in der Runde erspielt hast und natürlich auch die Punkte.
Wenn man zu oft rausgeht sinkt auch die Fertigkeitsstufe glaube ich.
Gent1eman So, 11.04.2010, 22:33 Uhr
Was passiert eigentlich wenn man ein Match frühzeitig verlässt? Garnichts oder?
Hatte gut abgeräumt, doch dann ist mein XBox Live abgekackt... wurden die Punkte und die Kills gespeichert?
XBU Böhser Onkel Sa, 10.04.2010, 18:22 Uhr
Als Verteidigen zählt bei Eroberung wenn du an einem Punkt stehst der deinem Team gehört und dort halt nen Gegner tötest.
Den Modus den du meinst ist Rush dort muss man entweder verteidigen oder eben angreifen.
Bei Eroberung gehts darum bestimmte Punkte auf der Map zu halten bis die Tickets des anderen Teams aufgebraucht sind.