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Vom Craften, Jagen und legendären Waffen

Ein wesentlicher Teil des Spiels ist die Jagderfahrung. Wer mal Assassin's Creed 3 gespielt hat, oder die letzten Far Cry-Teile, wird schnell einen bekannten Mechanismus wiedererkennen. Wenn man bessere Taschen haben will, muss man dementsprechende Tiere farmen. Man kann in den Missionen wie auch beim normalen Jagen dabei den Greifvogel einsetzen, der einem aus der Luft wertvolle Informationen liefert. Die Beute lässt sich dann markieren und verfolgen. Hat man genug von einer Tiersorte erlegt, kann man die dementsprechende Verbesserung bauen. Damit lässt sich eine wertigere Brustplatte für mehr Gesundheit craften, oder auch einen größeren Köcher für mehr Pfeile erschaffen.

Leider hat man sich hierbei nicht von aktuellen Titeln wie beispielsweise Horizon Zero Dawn inspirieren lassen. Die Protagonistin Aloy kann in dem Spiel wunderbar selber Pfeile erschaffen, während Bayek lustigerweise komplexe Rüstungsteile bauen kann, aber ansonsten immer noch zum nächsten Händler rennen muss, um sich neue Pfeile / neue Geschosse zu erschaffen. Das wirkt ein wenig albern.

Waffen kann sich Bayek selber auch nicht herstellen. Dafür aber kann er sie entweder finden oder kaufen. Diese Gegenstände lassen sich dann immer wieder upgraden. Wer also mit Level 1 schon einen tollen Lieblingsbogen hat, muss diesen nicht wegwerfen. Für einen dementsprechenden Obolus, kann man den Bogen auf das aktuelle Level heben und den Schaden dadurch verbessern. Das gilt auch für alle anderen Waffen.

Apropos Bogen: Die Entwickler waren anscheinend so begeistert davon, dass sie dem Spiel direkt mal vier verschiedene Bogenarten spendiert haben. Da wären der Jagdbogen, der Kriegsbogen, der Predatorbogen und der leichte Bogen. Alles klar soweit? Um dem Ganzen noch mehr Pepp zu verleihen, haben alle noch unterschiedliche Modifizierer. Manche Bögen lassen sich dadurch wie ein schnelles Repetiergewehr einsetzen, um Pfeile in schneller Schussfolge abzufeuern. Andere können den Schuss für mehr Schaden aufladen usw.

Eine Fähigkeit sticht jedoch hervor und muss per Skill freigeschaltet werden. Wer dann den Predatorbogen einsetzt, einen Pfeil abfeuert und dabei die Taste "RT" gedrückt hält, kann den Pfeil per Slo-Motion-Kamera bis zum Ziel steuern. Dadurch gelingen teils abgefahrene Distanzschüsse und man kann ein Lager komplett anders taktisch angehen.

Skillung und XP

Im Gegensatz zu den Vorgängern, möchte Assassin's Creed Origins so ein Stück weit Rollenspielelemente integrieren. Das bedeutet, dass man für jede erfolgreiche Aktion XP bekommt. Findet man einen neuen Ort, erhält man Erfahrungspunkte. Löst man ein Lager, erhält man Erfahrungspunkte usw. Man wird also fortlaufend damit belohnt. Diese Punkte lassen sich dann in einem Skillbaum einsetzen, um weitere Fähigkeiten freizuschalten oder um Bayek stärker werden zu lassen.

Hierbei hat man einige Freiheiten, die einem erlauben, den Protagonisten an die eigene Spielweise anzupassen. Hat man Bock auf den totalen Rambo, kann man dies genauso gut bewerkstelligen, wie den absoluten Stealth-Assassinen zu bauen.

Die Levelgrenze wirkt sich auch auf das Gameplay aus. Ist man zu schwach, oder hat nicht richtig geskillt, fehlt einem womöglich der Wumms bei der Attacke. Dies gilt leider auch für Stealth-Aktionen. Schießt man beispielsweise einen tollen Pfeil ab, landet einen Kopftreffer, erhält man zwar kritischen Schaden, aber nicht unbedingt den Tod der anvisierten Figur. Das ist natürlich beim lautlosen Vorgehen umso blöder.

Durch das Level- und das Questsystem wird man an einigen Stellen zum Grinden gezwungen. Das nimmt etwas den Wind aus den Segeln.

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Fazit

Assassin's Creed Origins macht einiges anders und vieles neu. Dabei gibt es gute und schlechte Seiten. Wirklich schön ist die große erkundbare Welt und die vielen grafischen Details, die eingepflegt wurden. Nicht so klasse ist hingegen die Flut an Nebenquests, zu denen man durch das Levelsystem gezwungen wird. Origins macht also einen schwierigen Spagat zwischen alter Welt und neuer Rollenspielmechanik, die aber nicht so gut funktioniert. Wenn man Stealth-Kills nicht einsetzen kann, weil das Level nicht passt, ist das in einem Stealth-Spiel schon doof.

Die Nebenquests sind teilweise sehr repetitiv und sind dadurch auch einfach stellenweise langweilig. Hier wären weniger aber dafür hochwertigere Quests deutlich besser gewesen. Trotz aller Kritik: Es handelt sich dabei um einen äußerst soliden Actiontitel mit beeindruckendem Umfang.

Die Hauptstory wird hingegen sehr schön packend erzählt und überzeugt mit einer tollen Präsentation. Wer viel Zeit mit sich bringt, sich nicht an den Mankos stört und Open World-Spiele liebt, kann zugreifen. Alle anderen spielen besser vorher Probe.


Bewertung

Pro

  • Tolle Präsentation
  • Schicke Grafik
  • Frei erkundbare Welt
  • Packende Hauptquest

Contra

  • Repetitive und langweilige Nebenquests
  • Crafting wirkt halbgar
  • Level-System zwingt zum Grinden
  • Stealth-Kills funktionieren nicht bei höheren Gegnern
  • Lager-Räumung ist zu identisch

Grafik / Atmosphäre 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Präsentation 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

10 Kommentare

XC ShadowClaw Fr, 17.11.2017, 17:23 Uhr

XBU Buttercup schrieb:
Geht bei mir definitiv nicht. Keine Ahnung. Sehe auch nicht wo man das umstellem kann. Naja, so isses halt.

Ich konnte ohne umstellen einfach mit den Pfeiltasten im Inventar und Menü mich bewegen.
ist ja merkwürdig bei dir!

XBU Buttercup Fr, 17.11.2017, 15:18 Uhr

Geht bei mir definitiv nicht. Keine Ahnung. Sehe auch nicht wo man das umstellem kann. Naja, so isses halt.

XC ShadowClaw Fr, 17.11.2017, 08:14 Uhr

XBU Buttercup schrieb:
Hm, neee. Im Menü oder beim Aufrüsten der Fähigkeiten hat man doch so eine Art Kreis um die Sachen auszuwählen.

Du musst mit dem Kreis dann hinnavigieren und kannst dann klicken. Find ich etwas nervig.

musst du nicht... kannst auch die Pfeiltasten benutzen :D

XBU Buttercup Do, 16.11.2017, 15:41 Uhr

Hm, neee. Im Menü oder beim Aufrüsten der Fähigkeiten hat man doch so eine Art Kreis um die Sachen auszuwählen.

Du musst mit dem Kreis dann hinnavigieren und kannst dann klicken. Find ich etwas nervig.

XBU ringdrossel Do, 16.11.2017, 15:21 Uhr

XBU Buttercup schrieb:
Ich hab jetzt auch schon etwas gespielt. Fühlt sich bisschen an wie ein schlechtes Witcher Spiel, finde es bisher aber trotzdem unterhaltsam.

Das ist auch so - The Witcher ist ein Quantensprung im Vergleich. Die Fülle vs Qualität der Quests habe ich daher auch angeprangert. Es fühlt sich bei vielen Nebenquests einfach total belanglos an und mittlerweile klicke ich die Dialoge einfach weg.

Dennoch macht es, wie du schon sagst, irgendwie Spaß :).

Ich bin jetzt nur nicht sicher was du mit "Mauszeiger" meinst? Meinst du den Falken zur Ziellokalisierung oder was meinst du genau?

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