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Die Karten sind gelegt

Als wäre das alles noch nicht genug, bietet Aliens: Fireteam Elite ein Kartensystem, mit dem wir unsere Missionen modifizieren können. Manchmal winken so doppelte Erfahrungspunkte oder mehr Währung, die wir in einem Itemshop für Waffen, Emotes oder Waffenaufkleber ausgeben können: Ganz recht, unsere Waffen können wir nicht nur farbig lackieren, auch Aufkleber können auf ihnen aufgebracht werden – die wir auch noch in Position, Ausrichtung und Größe verändern können! Etwas fummelig in der Bedienung mit dem Controller – wie eigentlich alle Menüs -, dafür aber sehr cool und individuell.

Zurück aber zu den Karten: Wer eine Belohnung haben möchte, muss in der Regel auch mit veränderten Spielregeln rechnen. So werden teilweise Gegner ausgetauscht, Waffen zufällig geblockt oder wir können uns nur mit unserer popeligen Notfallpistole durch das Level ballern.

Diese Karten sind es am Ende auch, die erneute Durchgänge spannender und unvorsehbarer machen. Denn: Jeder eurer Kumpel kann zu Beginn der Mission eine solche Karte ausspielen, beim Start des Levels wird dann zufällig eine ausgewählt, die dann für alle Alienjäger gilt.

Aufkleber bringen wir in Aliens: Fireteam Elite selbständig auf den Waffen auf

Gemeinsam statt einsam

Das Geballer steht und fällt, wir haben es schon angerissen, mit den richtigen Freunden. Habt ihr ein paar Freunde an der Hand, die auch Bock auf Non-Stop-Alien-Action haben, könnt ihr einige spaßige Stunden verbringen. Nur dann fällt auch auf, wie gut die einzelnen Klassen wirklich geworden sind, denn irgendwie vermisst man immer eine der Fähigkeiten, die eben in der gerade laufenden Runde nicht vorhanden ist – schließlich kann man maximal drei der mittlerweile sechs Klassen mit in die Mission nehmen.

Ärgerlich ist aber, wenn Freunde aus dem Spiel fliegen – denn nachträglich dem Spiel beitreten ist nicht möglich. So steht man dann vor der Wahl, ob man die Mission durchziehen möchte oder direkt von Vorne anfängt.

Öde wird es, wenn man allein spielen möchte. Die Bots, die einem an die Seite gestellt werden, sind zwar nicht die dümmsten Genossen, die wir gesehen haben, nutzen aber auch keine speziellen Waffen oder Fähigkeiten – und funktionieren eigentlich auch nur auf den ersten beiden der insgesamt fünf Schwierigkeitsgrade.

Bliebe noch die Option, mit fremden Mitspielern auf Xenomorph-Jagd zu gehen – das ist aber leichter gesagt als getan. Einen Serverbrowser gibt es nicht, ihr könnt nur auf andere Mitspieler treffen, wenn diese im selben Moment dieselbe Mission spielen wollen. Und da man dann auch nur eine Minute in der Lobby ist, ehe die Mission automatisch startet, haben wir es nur ein einziges Mal geschafft, mit einem Fremden zusammenzufinden.

Im Multiplayer können wir noch besser die Aussicht genießen

Ist das alles widerlich – und so schön

Wo Aliens: Fireteam Elite ganz klar punkten kann, ist die Atmosphäre, Optik und der Ton. Auch wenn die Grafikqualität insgesamt nicht auf AAA-Niveau ist, kann sie sich durchaus sehen lassen. Viel wichtiger ist aber der Artstyle – und der atmet einfach Alien. Uns erwarten fiese Außerirdische, klaustrophobische Raumschiffgänge und weitere Gebiete, die durch die ganze Alien-Reihe inspiriert wurden, inklusive Prometheus.

Die Waffen sehen nicht nur ihren Filmvorbildern ähnlich, sie klingen auch genauso. Wer das Franchise nicht kennt, wird den Sound der Pulse Rifle vermutlich als dünn empfinden, Fans der Reihe werden aber vor Freude in die Luft springen. Auch di Aliens klingen schön fies und können gut geortet werden. Einzig der Soundtrack ist etwas seltsam: Die Musikspuren könnten so auch zwar in den Filmen vorkommen, sind oftmals aber recht unpassend zu dem, was gerade auf dem Bildschirm passiert.

Am Ende wären da aber noch die vielen kleinen Details, die Liebe für die Vorlagen versprühen – und teilweise schon fast unnötig sind, aber so sehr zur Atmosphäre beitragen. Der Munitionszähler der Pulse Rifle läuft beispielweise an der Seite der Waffe mit, obwohl er in der Third-Person-Ansicht vom Spieler gar nicht zu sehen ist.

Leider gibt es aber einen großen Wehrmutstropfen: Auf der Xbox One X ruckelt das Spiel ganz schön, sobald mehrere Gegner unterwegs sind. Nur auf der Xbox Series X lief es auch in den hektischsten Momenten flüssig - mit Ausnahme einer Fähigkeit des Spähers, in der es regelmäßig zu kleineren Framerateeinbrüchen kam.

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Fazit

Aliens: Fireteam Elite ist sicher nicht perfekt. Die KI der Aliens ist nicht die Beste, eigentlich laufen sie stur auf uns zu. Und auch kleinere Bugs, die mittlerweile aber zum größten Teil ausgemerzt sein dürften, können vielleicht ein wenig stören.

Trotzdem macht das Spiel mir, als großer Alien-Fan, gerade auch wegen der ekelhaften Viecher, der ikonischen Waffen und der tollen Umgebungen eine Menge Spaß. Selbst wenn man die Filme nicht gesehen haben sollte, dürfte man hier aber trotzdem auf seine Kosten kommen.

Das Gameplay ist simpel, dafür direkt und ohne große Schnitzer, die Abwechslung ist gegeben und der Umfang passt – immerhin kostet der Titel auch nur rund 40 Euro. Habt ihr zwei weitere schießwütige Freunde, die keinen zu hohen Anspruch an Story oder Grafikqualität haben, lohnt sich definitiv ein Blick - zumindest auf der Xbox Series X. Seid ihr allein oder auf älteren Xbox-Konsolen unterwegs, können wir das Spiel jedoch nur für echte Hardcore-Fans der Alien-Reihe empfehlen.


Bewertung

Pro

  • Authentisches Aliengeballer
  • Viele Anpassungsmöglichkeiten
  • Verschiedene Gegnertypen
  • Abwechslungsreiche Umgebungen
  • Großartiges Koop-Multiplayer

Contra

  • Kleinere Bugs
  • Etwas unpassender Soundtrack
  • Öder Singleplayer
  • Nicht die Möglichkeit, in allen Missionen gleichzeitig nach Spielern zu suchen
  • Ruckler auf der Xbox One X

Atmosphäre 9 von 10
9/10
Abwechslung 7 von 10
7/10
Anpassungsmöglichkeiten 9 von 10
9/10
Grafik 8 von 10
8/10
Performance (Last-Gen) 5 von 10
5/10
Performance (Current-Gen) 8 von 10
8/10
Singplayer 6 von 10
6/10
Multiplayer & Co-Op 8 von 10
8/10
7

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