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Aber nun, auf in den Kampf!

Kommen wir nun zu dem klassischen Part des Spiels. Wobei auch hier Hades wirklich etwas ganz Besonderes bietet. Zum einen gibt es eine Iso-Perspektive mit einer Action, die Diablo auf Speed gleicht. Zum anderen sieht es auch visuell durch den schicken Art-Style auch noch echt cool aus.

Die Kämpfe selbst zeichnen sich durch eine ultra-präzise Steuerung aus, die ich so selbst in Vollpreistiteln nur äußerst selten vorgefunden habe. Hades spielt sich äußerst flüssig und rasant. Sodass, falls man mal ins Gras beißen sollte, wirklich selber Schuld ist und nicht das Spiel, welches äußerst genau reagiert.

Man startet mit dem Stygian Blade, also dem Schwert. Zur Wahl stehen dabei der schnelle Dash, der einem ermöglicht, durch Gegner durch zu hechten und dann mit einer besonders verheerenden Attacke in den Rücken zu schlagen. Das bringt nämlich nochmal fett Boni auf den Schaden. Aber auch Spezial-Angriffe, sowie diverse Blutstachel, können zum Einsatz gebracht werden. Man muss dabei sich durch verschiedene Räume arbeiten, deren Konstellation bei jedem Run neu ausgewürfelt wird. Jeder Run fühlt sich also anders an.

Am Ende einer Ebene steht dann natürlich ein Boss, den es zu besiegen gilt. Das erste heftige Hindernis stellt dann Megara dar, die nicht nur eine sexy Stimme hat, sondern auch eine äußerst verheerende Peitsche, die sie gerne an Zagreus ausprobiert. Hört sich jetzt nach einer anderen Szene an aber da gehen wir jetzt mal nicht näher drauf ein. Hey, das Spiel ist Jugendfrei!

Die Olympischen Götter helfen dem Jungen Zagreus, der durch ihre Segen nicht nur im Lauf immer mächtiger wird, sondern dadurch völlig neue Fähigkeiten bekommt. Wie wäre es mit einem Schild, der Verdammung bringt und eine gleichzeitige Unverwundbarkeit beim Dash? Kein Problem. So kann man sich quasi seinen perfekten Kämpfer zusammenbauen und ist jedoch gleichzeitig vom Zufall des Laufs abhängig, welche Segen man bekommt.

Untermalt wird die Action mit einem saftigen Beat, der seinesgleichen sucht.

Musikalisch virtuoser Soundtrack der Meisterklasse

Darren Korb, das ist der Komponist des Spiels, zieht alle Strippen und untermalt den Titel stets mit genialer Musik. Ob mal seicht und weich mit der verzaubernden Stimme der Eurydike oder Funky-Metal beim Kampf gegen die Schergen der Unterwelt. Die Musik ist stets ein spannender Begleiter und so manches mal habe ich mir auch einfach nur einen Song angehört, anstatt weiter zugehen. Besonders erwähnt sei hier das Solo der Eurydike.

Im Clip hört ihr den pumpenden Track im Kampf gegen die Hydra. Im übrigen hier mal mit einer völlig anderen Waffe, dem Schild, das sich Captain America-Style schmeißen lässt.

Daher auch hier die volle Punktzahl für den Sound und die musikalische Untermalung.

Wie umfangreich ist das Spiel und was kann ich im Endgame anstellen?

Nun, nach ca. 200 Spielstunden, findet man immer noch dann und wann neue Dialoge und das ein oder andere Rätsel um die Charaktere war noch nicht gelüftet. Die Hauptstory selber ist natürlich deutlich kürzer. Je nach Geschick des Spielers. Ich habe in etwa 20 Versuche gebraucht, um meinen ersten Clear zu erhalten. Aber ich wusste auch schon was ich Tat und habe schon die Switch-Version ausgiebig gespielt. Dort habe ich in etwa doppelt so lange gebraucht, um meinen ersten Ausbruch zu schaffen.

Die wahre Stärke des Spiels sind aber die verschiedenen Waffen, die es immer weiter ausbauen gilt. Der Kampfstil verändert sich massiv, ob ich jetzt einen Bogen, ein Schwert oder auch einen Schild einsetze. Zu klassisch? Wie wäre es dann einfach mal mit nem fetten MG mit Raketenwerfer? 

Aber es gibt nicht nur die Waffen freizuschalten. Selbst die Waffen an sich haben 4 Aspekte, die den Spielstil wiederum mit der Waffe verändern. Auch die gilt es mit Ressourcen freizuschalten, die ihr euch im Run verdienen müsst. In dem kurzen Clip seht ihr den Waffenraum und die Waffen, die ich zu dem Zeitpunkt schon freigeschaltet hatte.

Darüber hinaus gibt es noch den Mirror of Night (deutsch: Spiegel der Nacht). Dieser ist das wichtigste Ausbauzentrum im ganzen Spiel. Nyx war so freundlich und hat uns diesen ins Schlafzimmer gestellt. Hier können wir maßgeblich Zagreus Talente verbessern und seine Chancen auf einen Ausbruch erhöhen. Alleine diesen komplett freizuschalten, wird viele Spielstunden einnehmen. Und selbst danach gibt es noch die Prophezeiungen, die wiederum zu erfüllen sind und auch Stoy-Elemente freischalten.

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Fazit

Was für ein Spiel! Die vielen Jubelstürme sind in diesem Fall nicht nur Show. Hades überzeugt auf so vielen Ebenen, dass es sich dabei um ein seltenes Juwel auf dem Spielmarkt handelt. Ich könnte mir für die Contra-Argumente etwas aus den Fingern saugen, aber mir fällt ehrlich kein wirklich Sinnvolles ein. Hades ist verdammt nah an der Perfektion dran.

Dem Team von Supergiant gelingt mit Hades eine absolut ungewöhnliche Kombination aus verschiedenen Stilen, die es so vereint einfach sonst nicht gibt. Es ist coole Diablo-ähnliche Kampfaction mit präziser Steuerung, packenden Beats und vielen spannenden Stories, die einen in den Bann zieht. Man kann mit ihm mitfühlen und fühlt sich schon virtuell als Teil der Hades-Familie.

Das Endgame des Spiels überrascht durch eine massive Spieltiefe, dadurch, dass man die verschiedenen Segen der olympischen Götter kombinieren kann und diese den Spielstil jedes Mal verändern. Davon gibt es mehr als 100 Stück.

Wer Bock auf eines der besten Indie-Spiele hat und sich den Mächten der Hölle entgegenstellen will, sollte hier zugreifen. Hades, ein Spiel das seinesgleichen auf den Ebenen der Unterwelt sucht.

XBoxUser Special Award: Hades ist kurzum eins der besten Spiele, die ich je gespielt habe. Ich war vorher ein passionierter Roguelike/Roguelite-Gegner. Doch Hades schafft die einzigartige Kombination aus packender Action, genialem Storytelling und spannendem Aufbau, die einen immer wieder in den Sog der Motivationspirale zieht. Absolut genial!


Bewertung


Grafik / Stil 10 von 10
10/10
Sound 10 von 10
10/10
Gameplay / Spielfluss 10 von 10
10/10
Spielspaß / Atmosphäre 10 von 10
10/10
Umfang 10 von 10
10/10
Story und Abwechslung 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
10
XBU-Special-Award

7 Kommentare

XBU ringdrossel Mi, 25.08.2021, 09:54 Uhr

Hast du die Death Defiances schon ausgebaut? Das ermöglicht dir jeweils einem Tod auszuweichen.

Die dritte Ebene ist auch deutlich härter als die anderen davor.

Versuch mal einen Cast (Wurf) build. Alle Blutsplitter im Spiegel aktivieren und dann nimmst du Speer oder halt auch Schwert. Wichtiger als die Wahl der Waffe ist jedoch am Anfang welche Segen du kombinierst. Nimm Poseidon als Angriff und Zeus als Cast. Versuche dann die beiden Segen immer weiter auszubauen. Das ist nur eine von vielen Kombis aber sie ist recht stark, bevor du andere lernst. Zeus gibt dir bspw. Jolted (geschockt), was nochmal echt was ausmacht.

Du kannst Segen erzwingen wenn du deren Keepsakes vorher ausrüstest. Und die kriegst du wiederum, wenn du einem Gott eine orange Pulle spendierst. Machst du vor der Auswahl der Segen - glaube LT oder RT.

Dann würde ich dir am Anfang Athena zum Dashen empfehlen (Unverwundbarkeit beim Dash). Keepsake für die dritte Ebene Hourglass (gibt dir die Brunnenbenefits + 8 Räume, was echt viel ist).

3. Bossfight: Konzentriere dich auf den Bullen und lass den anderen in Ruhe, bis der Bulle platt ist. Ansonsten wird es schnell haarig. Schau auf das Fadenkreuz auf deinem Rücken und spring hinter eine dicke Säule wenn es erscheint. Wenn du einen Call hast (besser Zeus als Poseidon, noch besser Artemis), setz den ersten ab der zweiten Hälfte Leben von Theseus ein.

Ansonsten ist das Spiel auch nicht so gedacht, dass du es sofort durchkriegst. Je mehr du spielst, um so mehr lernst du die Patterns der Gegner kennen und umso weniger nimmst du Schaden. Ich sterbe bspw. beim 1. Bossfight gar nicht mehr.

XBU Philippe Di, 24.08.2021, 08:12 Uhr

Hab's jetzt gestern nochmal drei Stunden gespielt. Naja, ich find es immer noch frustrierend. Ich bin jetzt bis zum dritten Boss gekommen, aber ich sterbe regelmäßig noch sogar beim ersten. Ich finde keine gute Strategie. Ich weiß nicht genau, welche Waffe ich nehmen soll, ich weiß nicht genau, wie ich Schildtypen am besten ausschalte und welche Taktik bei Bossen am besten ist. Für mich ist es frustrierend XD

XBU Philippe Mo, 16.08.2021, 12:28 Uhr

Ja klar habe ich das alles schon entdeckt. Und versteh mich nicht falsch, das Spiel ist schon sehr gut gemacht und gefällt mir. Aber eben dieses Roguelike, dass man eigentlich alles ein einem Strang durchspielen muss, nervt mich ein wenig. :D Das ist eben das Genre.

XBU ringdrossel So, 15.08.2021, 20:10 Uhr

XBU Philippe schrieb:
Also, wie ich dir bereits geschrieben habe, habe ich jetzt circa 3 Stunden gespielt. Das Gameplay macht schon süchtig, aber es kam für mich auch gleichzeitig etwas frustrierend vor. Die haben ja praktisch aus einem Lootbox-System ein ganzes Spiel gemacht. Mich hat es zeitweise genervt, dass ein Run richtig gut war und ich so langsam den Dreh raus hatte, beim nächsten aber völlig andere Upgrades erhielt, andere Gegner traf und es deswegen deutlich schwieriger war. Das Zufallsprinzip ist ganz cool, kann aber nerven. Fand es auch schade, dass echt nie der Fortschritt, den man in einem Run gemacht hat, gesichert ist. Auch wenn man immer mehr levelt, so fängt man immer bei 0 an und man muss im Prinzip das Spiel einmal von 0 bis Ende ganz durchspielen, mit jedem Zwischenboss usw., ohne Checkpoints. Man baut zwar selbst auf, aber der Fortschritt beim "Entkommen" geht stets flöten.

Also, ja, es kann motivieren, es kann aber auch frustrieren :D Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht, werde definitiv noch ein wenig zocken, macht schon Spaß. Vielleicht wird's ja besser, wenn ich stärker werde :D

Der Gag ist ja, dass du es in einem Mal schaffst. Und du kannst nach jedem Raum ausschalten und wieder reingehen. Das wird gespeichert. Nur halt nicht, wenn du stirbst. Dafür ist es ja ein Roguelite.

Hast du die Upgrades entdeckt?

Du nimmst jedes Mal Darkness, Ambrosia und Schlüssel mit. Und Edelsteine. Alles Ressourcen, die dich stärker werden lassen. Darkness kannst du im Spiegel deines Schlafzimmers einsetzen. Schlüssel beim Spiegel oder um Waffen freizuschalten.

Du wirst also bei jedem Mal stärker. Selbst wenn du nicht so weit kommst. Das Reden mit den Charaktern und vor allem das Verschenken von Ambrosia gibt dir die Möglichkeit zu beeinflussen, wann du welche Segen bekommst.

XBU Philippe Sa, 14.08.2021, 21:58 Uhr

Also, wie ich dir bereits geschrieben habe, habe ich jetzt circa 3 Stunden gespielt. Das Gameplay macht schon süchtig, aber es kam für mich auch gleichzeitig etwas frustrierend vor. Die haben ja praktisch aus einem Lootbox-System ein ganzes Spiel gemacht. Mich hat es zeitweise genervt, dass ein Run richtig gut war und ich so langsam den Dreh raus hatte, beim nächsten aber völlig andere Upgrades erhielt, andere Gegner traf und es deswegen deutlich schwieriger war. Das Zufallsprinzip ist ganz cool, kann aber nerven. Fand es auch schade, dass echt nie der Fortschritt, den man in einem Run gemacht hat, gesichert ist. Auch wenn man immer mehr levelt, so fängt man immer bei 0 an und man muss im Prinzip das Spiel einmal von 0 bis Ende ganz durchspielen, mit jedem Zwischenboss usw., ohne Checkpoints. Man baut zwar selbst auf, aber der Fortschritt beim "Entkommen" geht stets flöten.

Also, ja, es kann motivieren, es kann aber auch frustrieren :D Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht, werde definitiv noch ein wenig zocken, macht schon Spaß. Vielleicht wird's ja besser, wenn ich stärker werde :D

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