Page

Das bereits preisgekrönte Indie-Spiel Hades schafft den Sprung auf die Xbox-Konsolen. Damit stellt sich natürlich für uns die Frage, ob der Trubel um das Spiel gerechtfertigt ist und wie es sich denn tatsächlich auf der Microsoft-Konsole spielt. Wir schnallen uns das Schwert auf den Rücken und legen los.

Und wenn man Roguelikes nicht mag?

Dann sollte man zumindest doch mal einen Blick auf Hades werfen. Warum? Weil ich selbst mich zu den Roguelike-Hassern gezählt habe. Technisch gesehen, ist Hades eher ein Roguelite, aber die mochte ich auch nicht. So. Jetzt wisst ihr es. Wo liegt eigentlich der Unterschied? Ein Roguelike lässt einen immer wieder von vorne beginnen und man nimmt rein gar nichts aus dem vorigen Lauf mit. Frühes Beispiel dafür war Dragon's Lair in den 90ern oder ein Spiel wie Spelunky, um mal einen frischeren Titel zu nennen. Hades zählt sich zu den Roguelites. Dort nimmt man immer wieder Verbesserungen mit, um dann mit diesen und seinem hoffentlich verbesserten Skill, die Hürden zu knacken und damit weiterzukommen.

Allerdings hat mich Hades überzeugt. Ohne Wenn und Aber. Wie es dazu kam, lest ihr in den weiteren Zeilen.

Es war einmal...

... ein Prinz im Reich der Unterwelt. Es handelt sich dabei um den jungen und rebllischen Zagreus, der einfach mal die Nase voll von Tod und Hölle hat. Zagreus hat sich dazu entschlossen, seinem Vater aka Hades zu trotzen und sich auf den Weg in die Oberwelt zu begeben.

Hades indes, sieht dies natürlich gar nicht gerne und stellt seinem Sprössling alles an Gefahren und Hindernissen in den Weg, damit dieser von Tartarus über Asphodel bis zu den Styx keine Chance hat, seiner Macht zu entkommen.

Ob der Junge Prinz es schafft, dieser zu trotzen und welche Geheimnisse er dabei über sich und seine Familie der griechischen Götter und Titanen aufdeckt, das erfahrt ihr in seiner ganz persönlichen Geschichte.

Alter, warum so viel Story? Ist das nicht einfach ein Roguelike?

Ja, und nein. Es hat noch kein Roguelike so viel an Story erzählt und so geniale Charaktere so spannend porträtiert wie Hades. Und das ist gleichzeitig eine der wichtigen Säulen der Motivation, die einen im Gegensatz zu anderen Titeln dieses Genes am Spielen hält.

Während man beim Ableben in normalen Roguelikes einfach sofort von vorne beginnt. Kommt man in Hades nach dem Tod im Kampf, der Part im Palast der Unterwelt, indem sich Hades frei bewegen und Allianzen schmieden und Romanzen erleben wird. Man kann nämlich mit allen wesentlichen Figuren reden und erfährt mehr über die Geschichte. Das ist allerdings nicht nur sinnloses Geschwafel, sondern es bringt auch Gameplay-Vorteile sich zu befreunden, oder auch eine Beziehung einzugehen.

Und genau das ist der besondere Clou: Man beißt deutlich weniger frustriert in den Controller, da es selbst nach einem gescheiterten Ausbruch weitergeht. Dann kann man sich unterhalten, kosmetische Verbesserungen am Palast vornehmen oder auch die Unterwelt zu seinem Vorteil ausbauen. Übrigens sind alle Dialogzeilen voll vertont! Das bedeutet man hat knapp an die 20.000 Zeilen vertonten Content. Das entspricht ungefähr der Menge von Skyrim! Sterben gehört somit zum Spiel dazu und bringt einen sogar in gewisser Weise weiter. Zudem gibt sich Hades Mühe, einen nicht zu bestrafen, sondern zu motivieren.

Seite

 

Fazit

Was für ein Spiel! Die vielen Jubelstürme sind in diesem Fall nicht nur Show. Hades überzeugt auf so vielen Ebenen, dass es sich dabei um ein seltenes Juwel auf dem Spielmarkt handelt. Ich könnte mir für die Contra-Argumente etwas aus den Fingern saugen, aber mir fällt ehrlich kein wirklich Sinnvolles ein. Hades ist verdammt nah an der Perfektion dran.

Dem Team von Supergiant gelingt mit Hades eine absolut ungewöhnliche Kombination aus verschiedenen Stilen, die es so vereint einfach sonst nicht gibt. Es ist coole Diablo-ähnliche Kampfaction mit präziser Steuerung, packenden Beats und vielen spannenden Stories, die einen in den Bann zieht. Man kann mit ihm mitfühlen und fühlt sich schon virtuell als Teil der Hades-Familie.

Das Endgame des Spiels überrascht durch eine massive Spieltiefe, dadurch, dass man die verschiedenen Segen der olympischen Götter kombinieren kann und diese den Spielstil jedes Mal verändern. Davon gibt es mehr als 100 Stück.

Wer Bock auf eines der besten Indie-Spiele hat und sich den Mächten der Hölle entgegenstellen will, sollte hier zugreifen. Hades, ein Spiel das seinesgleichen auf den Ebenen der Unterwelt sucht.

XBoxUser Special Award: Hades ist kurzum eins der besten Spiele, die ich je gespielt habe. Ich war vorher ein passionierter Roguelike/Roguelite-Gegner. Doch Hades schafft die einzigartige Kombination aus packender Action, genialem Storytelling und spannendem Aufbau, die einen immer wieder in den Sog der Motivationspirale zieht. Absolut genial!


Bewertung


Grafik / Stil 10 von 10
10/10
Sound 10 von 10
10/10
Gameplay / Spielfluss 10 von 10
10/10
Spielspaß / Atmosphäre 10 von 10
10/10
Umfang 10 von 10
10/10
Story und Abwechslung 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
10
XBU-Special-Award

7 Kommentare

XBU ringdrossel Mi, 25.08.2021, 09:54 Uhr

Hast du die Death Defiances schon ausgebaut? Das ermöglicht dir jeweils einem Tod auszuweichen.

Die dritte Ebene ist auch deutlich härter als die anderen davor.

Versuch mal einen Cast (Wurf) build. Alle Blutsplitter im Spiegel aktivieren und dann nimmst du Speer oder halt auch Schwert. Wichtiger als die Wahl der Waffe ist jedoch am Anfang welche Segen du kombinierst. Nimm Poseidon als Angriff und Zeus als Cast. Versuche dann die beiden Segen immer weiter auszubauen. Das ist nur eine von vielen Kombis aber sie ist recht stark, bevor du andere lernst. Zeus gibt dir bspw. Jolted (geschockt), was nochmal echt was ausmacht.

Du kannst Segen erzwingen wenn du deren Keepsakes vorher ausrüstest. Und die kriegst du wiederum, wenn du einem Gott eine orange Pulle spendierst. Machst du vor der Auswahl der Segen - glaube LT oder RT.

Dann würde ich dir am Anfang Athena zum Dashen empfehlen (Unverwundbarkeit beim Dash). Keepsake für die dritte Ebene Hourglass (gibt dir die Brunnenbenefits + 8 Räume, was echt viel ist).

3. Bossfight: Konzentriere dich auf den Bullen und lass den anderen in Ruhe, bis der Bulle platt ist. Ansonsten wird es schnell haarig. Schau auf das Fadenkreuz auf deinem Rücken und spring hinter eine dicke Säule wenn es erscheint. Wenn du einen Call hast (besser Zeus als Poseidon, noch besser Artemis), setz den ersten ab der zweiten Hälfte Leben von Theseus ein.

Ansonsten ist das Spiel auch nicht so gedacht, dass du es sofort durchkriegst. Je mehr du spielst, um so mehr lernst du die Patterns der Gegner kennen und umso weniger nimmst du Schaden. Ich sterbe bspw. beim 1. Bossfight gar nicht mehr.

XBU Philippe Di, 24.08.2021, 08:12 Uhr

Hab's jetzt gestern nochmal drei Stunden gespielt. Naja, ich find es immer noch frustrierend. Ich bin jetzt bis zum dritten Boss gekommen, aber ich sterbe regelmäßig noch sogar beim ersten. Ich finde keine gute Strategie. Ich weiß nicht genau, welche Waffe ich nehmen soll, ich weiß nicht genau, wie ich Schildtypen am besten ausschalte und welche Taktik bei Bossen am besten ist. Für mich ist es frustrierend XD

XBU Philippe Mo, 16.08.2021, 12:28 Uhr

Ja klar habe ich das alles schon entdeckt. Und versteh mich nicht falsch, das Spiel ist schon sehr gut gemacht und gefällt mir. Aber eben dieses Roguelike, dass man eigentlich alles ein einem Strang durchspielen muss, nervt mich ein wenig. :D Das ist eben das Genre.

XBU ringdrossel So, 15.08.2021, 20:10 Uhr

XBU Philippe schrieb:
Also, wie ich dir bereits geschrieben habe, habe ich jetzt circa 3 Stunden gespielt. Das Gameplay macht schon süchtig, aber es kam für mich auch gleichzeitig etwas frustrierend vor. Die haben ja praktisch aus einem Lootbox-System ein ganzes Spiel gemacht. Mich hat es zeitweise genervt, dass ein Run richtig gut war und ich so langsam den Dreh raus hatte, beim nächsten aber völlig andere Upgrades erhielt, andere Gegner traf und es deswegen deutlich schwieriger war. Das Zufallsprinzip ist ganz cool, kann aber nerven. Fand es auch schade, dass echt nie der Fortschritt, den man in einem Run gemacht hat, gesichert ist. Auch wenn man immer mehr levelt, so fängt man immer bei 0 an und man muss im Prinzip das Spiel einmal von 0 bis Ende ganz durchspielen, mit jedem Zwischenboss usw., ohne Checkpoints. Man baut zwar selbst auf, aber der Fortschritt beim "Entkommen" geht stets flöten.

Also, ja, es kann motivieren, es kann aber auch frustrieren :D Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht, werde definitiv noch ein wenig zocken, macht schon Spaß. Vielleicht wird's ja besser, wenn ich stärker werde :D

Der Gag ist ja, dass du es in einem Mal schaffst. Und du kannst nach jedem Raum ausschalten und wieder reingehen. Das wird gespeichert. Nur halt nicht, wenn du stirbst. Dafür ist es ja ein Roguelite.

Hast du die Upgrades entdeckt?

Du nimmst jedes Mal Darkness, Ambrosia und Schlüssel mit. Und Edelsteine. Alles Ressourcen, die dich stärker werden lassen. Darkness kannst du im Spiegel deines Schlafzimmers einsetzen. Schlüssel beim Spiegel oder um Waffen freizuschalten.

Du wirst also bei jedem Mal stärker. Selbst wenn du nicht so weit kommst. Das Reden mit den Charaktern und vor allem das Verschenken von Ambrosia gibt dir die Möglichkeit zu beeinflussen, wann du welche Segen bekommst.

XBU Philippe Sa, 14.08.2021, 21:58 Uhr

Also, wie ich dir bereits geschrieben habe, habe ich jetzt circa 3 Stunden gespielt. Das Gameplay macht schon süchtig, aber es kam für mich auch gleichzeitig etwas frustrierend vor. Die haben ja praktisch aus einem Lootbox-System ein ganzes Spiel gemacht. Mich hat es zeitweise genervt, dass ein Run richtig gut war und ich so langsam den Dreh raus hatte, beim nächsten aber völlig andere Upgrades erhielt, andere Gegner traf und es deswegen deutlich schwieriger war. Das Zufallsprinzip ist ganz cool, kann aber nerven. Fand es auch schade, dass echt nie der Fortschritt, den man in einem Run gemacht hat, gesichert ist. Auch wenn man immer mehr levelt, so fängt man immer bei 0 an und man muss im Prinzip das Spiel einmal von 0 bis Ende ganz durchspielen, mit jedem Zwischenboss usw., ohne Checkpoints. Man baut zwar selbst auf, aber der Fortschritt beim "Entkommen" geht stets flöten.

Also, ja, es kann motivieren, es kann aber auch frustrieren :D Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht, werde definitiv noch ein wenig zocken, macht schon Spaß. Vielleicht wird's ja besser, wenn ich stärker werde :D

Alle Kommentare anzeigen