
Auf eurem Weg zum Ziel, muss bzw. sollte B.J. nicht nur einen Wolf nach dem anderen erledigen, sondern erhält über das Achievement-System auch noch ein paar nebensächliche Aufgaben mit auf den Weg. Die Sammelleidenschaft kommt auch bei Wolfenstein nicht zu kurz. Seit ihr aufmerksam und haltet Ausschau nach dem ein oder anderen Sack Gold, welche ihr im Spielverlauf findet, macht dies noch Sinn. Gesammeltes Gold könnt ihr beispielsweise für Waffenupgrades auf dem Schwarzmarkt wieder loswerden. Ob ihr aber zeitraubend jeden Pixel umdreht, um so diverse Bücher und Dokumente zu finden, müsst ihr dann für euch selbst entscheiden. Sammelwütige Gamer werden für diese Arbeit bestenfalls mit ein paar Gamescore-Punkte belohnt.
Soundtechnisch darf Wolfenstein zumindest in Sachen Waffensounds und Detonationsgeräuschen die Latte ein klein wenig höherlegen. So klingen alle Waffen satt und zeitgemäß realistisch. Wer die Membrane der heimischen Anlage mal wieder ein wenig zittern sehen möchte, ist auf die Gefahr hin, dass die Nachbarn denken, bei einem zu Hause sei der Krieg ausgebrochen, gut bedient. Dieser Realismus bekommt aber umgehend einen fetten Dämpfer, sobald sich einer der Charaktere dazu entschließt, euch etwas mitteilen zu wollen.
Die Sprachdialoge klingen sehr dünn und sind durchweg monoton. Der IQ der Charaktere hat offensichtlich nur für eine handvoll Vokabeln gereicht. Wenn euch beispielsweise einer eurer Kollegen bei einer Shopping-Tour auf dem Schwarzmarkt bereits nach kurzer Zeit zum X-ten Mal darüber informiert, dass ihr noch andere Aufgaben vor euch habt, dann kommen einem schon die verschiedensten Gedanken in den Kopf, was man als nächstes mit den erworbenen Upgrades tun möchte.
Das Wolfsrudel
Habt ihr die stupide KI satt, dürft ihr euch getrost an den Multiplayer heranwagen und hoffen, dass eure realen Mitspieler ein wenig mehr auf der Pfanne haben. Mit bis zu 12 Spielern könnt ihr euch auf insgesamt 8 Karten mit gerade mal 3 Spielmodi duellieren. Neben Team Deathmatch ist es bei "Ziel" eure Aufgabe, dem Widerstand dabei zu helfen, Ziele zu erfüllen, um die Wölfe zu besiegen. Alternativ helft ihr den Wölfen dabei, ihre Forschung und Experimente zu verteidigen.
"Stoppuhr" ist ein zeitbasierter Modus, bei dem die Teams sich beim Erfüllen von Zielen abwechseln. Das Team mit der besten Zeit gewinnt hierbei die Runde. Je nach persönlicher Vorliebe schlüpft ihr hierbei in die Rolle eines Soldaten, Technikers oder Sanitäters. Insgesamt lässt der Umfang, sowie die Präsentation des Multiplayers einige Wünsche offen. Wie schon der Single-Player ist auch der Multiplayer meilenweit davon entfernt, als aktueller Next-Gen Titel Maßstäbe zu setzen.
Fazit
Mit Wolfenstein setzt Activision die bereits im Jahre 1981 ins Leben gerufene Wolfenstein Serie fort. Leider konnte Wolfenstein mit den vorangegangen Diskussionen um verfassungswidrige Symbole für mehr Diskussionsstoff sorgen, als es die finale Spielversion wert ist. Technisch erreicht Wolfenstein allemal ein Mittelmaß auf einer Wertungsskala von 1-10, und auch die Präsentation lässt für einen aktuellen Next-Gen Titel doch noch zu wünschen übrig.
Zwar können die satten Waffensounds überzeugen, bei der Sprachausgabe ist das IQ-Defizit der Charaktere hingegen deutlich spürbar. Ein wenig Pepp, Sci-Fi Atmosphäre und somit die nötige Abwechslung bekommt das Spiel dann durch die besonderen Fähigkeiten eures Protagonisten, welche euch durch ein geheimnisvolles Medaillon verliehen werden. Zusätzliche Waffenupgrades, welche ihr auf dem Schwarzmarkt erwerben könnt, lassen die Wölfe ganz schnell alt aussehen. Insgesamt dauert eure Kampfansage an die Wölf, je nachdem wie akribisch ihr eurer Sammelleidenschaft nachgeht, ca. 10 Stunden.
Shooter haben meist ohnehin keine Story, die für eine Bestseller geeignet ist...Wolfensteins Grundstory reicht jedoch allemale für einen Groschenroman. Wer jedoch ohne große Überlegungen einfach mal wieder Hand an die virtuelle Waffe legen möchte, für den könnte Wolfenstein die Durststrecke bis zum nächsten Titel ein wenig verkürzen.
Bewertung
Pro
- Zerstörbare Umgebung
- Die besonderen Fähigkeiten des Protagonisten sorgen für Abwechslung
- Tolle Waffensounds mit Wumms
Contra
- Mittelmäßige Präsentation
- Montone Dialoge der Charaktere
- Stupide KI
21 Kommentare
ixbert Mi, 30.09.2009, 23:52 Uhr
Ok, man hat da grafisch nicht gerade einen Maßstab gesetzt, aber schlecht finde ich sieht das Spiel optisch auch nicht aus. Storymäßig finde ich es auch nicht so schlecht, auch wenn es dabei hauptsächlich darum geht den Spieler durch die Levels zu treiben ;) Von der der Action her gefällt es mir auch. Ich würde es mit 78% bewerten.
XBU Philippe So, 27.09.2009, 19:03 Uhr
Und das was du wiederum schreibst, steht nicht im Bezug auf das, was Dirty geschrieben hat... -_-" Er sagt, man solle sich nicht auf eine Zahlen-Wertung festfahren, sondern allgemein die Kritiken am Spiel diskutieren. Die "Zahlen" sagen nicht viel aus, darüber soll man nicht streiten. Aber über alle anderen Punkte im Review lässt sich natürlich gerne diskutieren. ;) Man darf halt nie in die Extreme verfallen, und da tust du in letzter Zeit oft, Three Sixty, wie ich finde. Mal einen Gang zurückschalten...
Three Sixty So, 27.09.2009, 18:24 Uhr
wofür ist der thread denn sonst gedacht ? das ich stupide abnicke und beglückwünsche was ihr geschrieben hat, hier kann man doch seine eigene meinung loswerden, so wie man selbst das sieht...ggf. dem reviewer einige verbesserungsvorschläge machen...aber für sowas ist der thread gedacht nicht um ohne verstand alles abzunicken
Exciter So, 27.09.2009, 17:43 Uhr
so hat jedes game seine vor und nachteile was solls :-k
XBU Böhser Onkel So, 27.09.2009, 16:28 Uhr
Also ich hab ein paar Nebenmissonen gemacht und dann halt die Hauptmissionen und nach 5 1/2 Stunden war ich beim Endgegner.
Evtl braucht man seine 10 Stunden wenn man das ganze Gold suchen möchte usw.