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Spaßiges Level-Design

Am Ort unserer Mission angekommen, wird erst mal das Gebiet erspäht. Also klettern wir uns zunächst einmal auf eine erhöhte Positon, um uns einen Überblick zu verschaffen. Doch halt, was macht denn die Drohne dort?

Also mal kurz die Drohne gehackt und schwupps, wir haben jetzt den perfekten Spion, um die Gegend auszuspähen. Da gibt es natürlich wieder die üblichen Kameras, die einem nochmal andere Blickwinkel ermöglichen. Aber auch die bereits aus den vorigen Teilen bekannten Fallen. Man kann netterweise die Gegner auch zu den elektronischen Fallen hinlocken. Besonders viel Spaß macht es, wenn man es schafft, zwei oder mehr Gegner damit lahmzulegen. Und wenn es schief läuft? Dann kann man immer noch die Fäuste sprechen lassen.

Denn man kann zwar aus der Ferne viel bewegen aber es gibt dennoch einzelne Objekte wie Stromschalter, die von Hand bewegt werden müssen. Damit schafft Ubisoft eine geschickte Balance aus coolen Fernhacking, aber dennoch der Notwendigkteit, sich lautlos über das feindliche Gebiet zu bewegen.

Hat man dann den perfekten Hack geschafft, ohne entdeckt zu werden, hat man ein cooles Gefühl dabei. Obendrein winken wieder XP, die in diverse Gadgets investiert werden können.

Apropos Gadgets, jeder einzelne Rekrut verfügt über besondere Eigenschaften seiner "Klasse". Ein Bauarbeiter verfügt beispielsweise über eine Nagelpistole und eine Arbeitsdrohne, die Schwerstlasten heben kann. Man kann auch auf eine solche Drohne steigen und sich selbst per Hacking an den Zielort fliegen. Dadurch kommt man an Orte, die sonst nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind. Ein Hacker verfügt eher über subtilere Methoden wie beispielsweise über den Spiderbot. Dieses Spinnenähnliche Ding kommt problemlos an Orte, wo man sonst nicht hingelangen kann. Zudem kann das Teil erstaunlich hoch springen.

Nachdem wir den Auftrag erledigt haben, haben wir einen neuen Rekruten an unserer Seite, den wir ab sofort permanent einsetzen können. Diese kann man bequem über das Menü wechseln. Wie Werkzeuge. Und damit sind wir schon bei einem Problem.

Generische Kumpanen

Wo man sonst in Spielen wie Assassin's Creed oder dem ersten Watch Dogs-Teil zumindest eine gewisse Verbundenheit zu den Hauptakteuren hatte, sind einem hier die Figuren wirklich egal. Da keiner eine gewisse Backstory hat, die einem mitgeteilt wird, noch sonst irgendwelche emotionalen Eigenschaften, die einem das Gefühl geben einen Menschen zu spielen, juckt es überhaupt nicht, wenn einer davon abkratzt.

Sogar im Permadeath-Modus juckt es nicht. Warum? Weil man jederzeit überall quasi unendlichen Nachschub haben kann. Daher ist es wirklich egal, falls man ein Team-Mitglied verliert. Das fühlt sich in etwa so an wie in Fallout, wo man beliebige NPCs umnietet, weil einem die Klamotten gefallen.

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Fazit

Watch Dogs: Legion ist ein solides Stealth-Actionspiel mit einer interessanten Open World. Es gibt eine Menge an Nebenaktivitäten zu absolvieren und die Missionen lassen sich allesamt auf eine vielfältige Weise lösen. Die neuen Gadgets machen Spaß und gerade der Spiderbot ermöglicht neue Lösungsansätze.

Das Rekrutieren von weiteren Mitgliedern macht Spaß und bietet zudem die Option auf neue Fähigkeiten. Allerdings sind einige davon deutlich sinnvoller als andere. Ein Bauarbeiter bringt etwa gleich mal eine Schwerlastdrone mit, die durch ihre Fähigkeiten in der Nützlichkeit kaum zu toppen ist.

Ein gewisses Problem stellt aber das generische Team schon dar. Man hat keinerlei Verbindung zu den einzelnen Mitgliedern, da jeder quasi zufällig ausgewählt wurde und keiner eine gewisse Backstory oder Eigenleben mit sich bringt. Die Team-Mitglieder sind also nichts weiter als leicht ersetzbare Drohnen, deren Verlust ziemlich egal ist.

Wer sich daran nicht stört, erhält ein sehr spaßiges Open World-Spiel, dass mit einer Vielfalt an Aufgaben winkt und sich selbst nicht zu ernst nimmt.

Dem Multiplayer können wir an dieser Stelle noch nicht bewerten, da dieser erst im Dezember veröffentlicht wird.


Bewertung

Pro

  • Vielfältige Lösungswege für Missionen
  • Spaßige Gadgets
  • Coole Musik
  • Unterhaltsame Story
  • Sehr unterschieliche Rekruten
  • Umfangreiche Open World

Contra

  • Generische Team-Mitglieder
  • Teilweise zu einfach

Grafik (Xbox One X) 8 von 10
8/10
Grafik (Xbox One) 7 von 10
7/10
Sound / Musik 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß / Atmosphäre 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Story 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

XBU Philippe Mi, 11.11.2020, 10:36 Uhr

Also, ich finde es durchaus interessant, aber den Aspekt, den du nennst, was das eigene Team von ersetzbaren NPCs angeht, finde ich schade. Da geht natürlich viel an Emotion und potentieller interessanter Story verloren. Vielleicht hätte man das anders lösen können.