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Ubisoft hat jetzt nach einigen Jahren Entwicklung den neuesten Teil der Reihe mit Watch Dogs: Legion hervorgebracht. Doch kann das Spiel mit der Fähigkeit, quasi jeden einzelnen Menschen der virtuellen Welt für Dedsec zu rekrutieren, noch gut funktionieren? Wir haben die Hackerbrille für euch angezogen und stürzen uns in den Keyboard-Kampf, um herauszufinden, was das Spiel kann.

Big Bang

Also Eines muss man den Jungs von Ubisoft lassen: Das Präsentieren eines Spiels haben sie voll drauf. Man beginnt zu Anfang mit einer Stealth/Hack-Mission, die einen auch schon sogleich in die wesentlichen Mechaniken des Spiels einweiht. Ein eindeutiger Schwerpunkt liegt hier auf dem Stealth-Aspekt, der wirklich gut umgesetzt wurde. Während man im zweiten Teil der Serie selbst im Cover gerne hin und wieder von den fiesen Schergen erspäht wurde, funktioniert der Mechanismus hier hervorragend.

Zudem gibt es wieder allerhand Gadgets, die einem das Leben als schleichender Hacker vereinfachen. Da wäre zum Beispiel der neue Spiderbot. Man hat diesen entweder als direkte Fähigkeit oder kann mittels Kameras wieder das gesamte Gebiet erspähen.

Doch zurück auf Anfang. Bei dieser Mission geht alles Mögliche schief und Plötzlich wird Dedsec von den Medien als die böse Hackergrupper dargestellt. Warum das so ist, erfahrt ihr im Spiel. Es endet auf jeden Fall mit einem hübschen Feuerwerk. Als Setting wurde hier eine futuristische Version von London gewählt. Natürlich gibt es auch wieder eine ganze Menge zu entdecken. Da wäre als Nächstes das Recruiting.

Wir sind überall

Ein wesentlicher Aspekt im Spiel ist das Rekrutieren von weiteren Helfern. Hierzu können wir nahezu jeden Menschen im virtuellen London ansprechen. Also egal ob es jetzt die hübsche Gucci-Tussi, der beinharte Rocker, der nächste Business-Man oder eine Bauarbeiterin ist. Sogar Omas machen mit. Stellt sich die Frage wieviele Omas und Opas es gibt, die mal eben wissen, wie man eine Shell auf einem Terminal hackt, aber es ist schon irgendwie cool, dass das vorgesehen ist.

Wir schnappen uns eine Frau, die nach einer Lehrerin mitte 40 ausschaut und prüfen, was sie so im Hacking und Stealthing drauf hat. Bevor wir sie allerdings rekrutieren können, müssen wir ihr noch einen kleinen Gefallen tun. Scheinbar gibt es belastende Dokumente, die über sie existieren und natürlich verschwinden sollen.

Kein Problem für Dedsec! Also schnappen wir uns einfach das nächstbeste Gefährt und wir düsen los, um zum Zielort zu gelangen. Alleine das Fahrsystem und der Look der Open World machen auf der Xbox One X eine wirklich gute Figur. Da verloben sich gerade zwei Mensch am Straßenrand, während ein Polizist sich über die nervigen Aufgaben seines Alltages beklagt. Ach so und Pubs gibt es natürlich auch. Ein Schelm, wer hier während seiner Mission einen Abstecher macht und einfach so Alkohol konsumiert. Und ja, man kann so viel konsumieren, dass man umkippt oder völlig besoffen zur Arbeit fährt. Ganz wie im echten Leben.

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Fazit

Watch Dogs: Legion ist ein solides Stealth-Actionspiel mit einer interessanten Open World. Es gibt eine Menge an Nebenaktivitäten zu absolvieren und die Missionen lassen sich allesamt auf eine vielfältige Weise lösen. Die neuen Gadgets machen Spaß und gerade der Spiderbot ermöglicht neue Lösungsansätze.

Das Rekrutieren von weiteren Mitgliedern macht Spaß und bietet zudem die Option auf neue Fähigkeiten. Allerdings sind einige davon deutlich sinnvoller als andere. Ein Bauarbeiter bringt etwa gleich mal eine Schwerlastdrone mit, die durch ihre Fähigkeiten in der Nützlichkeit kaum zu toppen ist.

Ein gewisses Problem stellt aber das generische Team schon dar. Man hat keinerlei Verbindung zu den einzelnen Mitgliedern, da jeder quasi zufällig ausgewählt wurde und keiner eine gewisse Backstory oder Eigenleben mit sich bringt. Die Team-Mitglieder sind also nichts weiter als leicht ersetzbare Drohnen, deren Verlust ziemlich egal ist.

Wer sich daran nicht stört, erhält ein sehr spaßiges Open World-Spiel, dass mit einer Vielfalt an Aufgaben winkt und sich selbst nicht zu ernst nimmt.

Dem Multiplayer können wir an dieser Stelle noch nicht bewerten, da dieser erst im Dezember veröffentlicht wird.


Bewertung

Pro

  • Vielfältige Lösungswege für Missionen
  • Spaßige Gadgets
  • Coole Musik
  • Unterhaltsame Story
  • Sehr unterschieliche Rekruten
  • Umfangreiche Open World

Contra

  • Generische Team-Mitglieder
  • Teilweise zu einfach

Grafik (Xbox One X) 8 von 10
8/10
Grafik (Xbox One) 7 von 10
7/10
Sound / Musik 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Spielspaß / Atmosphäre 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Story 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

XBU Philippe Mi, 11.11.2020, 10:36 Uhr

Also, ich finde es durchaus interessant, aber den Aspekt, den du nennst, was das eigene Team von ersetzbaren NPCs angeht, finde ich schade. Da geht natürlich viel an Emotion und potentieller interessanter Story verloren. Vielleicht hätte man das anders lösen können.