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Hub-Welt anstatt Open-World

Ein elementarer Teil von Action-RPGs ist das Erforschen verschiedener Gebiete. Meist gibt es dafür eine Oberwelt, auf welcher sich frei bewegt wird und so reist die Figur von einem Ende der Welt zum anderen Ende. Die Welt von Warhammer ist dafür zu groß, wir reisen hier von einer Welt zur anderen Welt, wir wechseln Galaxien und Planeten, daher gibt es auch keine Oberwelt. Viel mehr gibt es eine Hub-Welt, euer Mutterschiff sozusagen. Hier gibt es eine Truhe für Aufbewahrung, eine Rangliste, die Händlerin, Zugang zum Multiplayer und eben die Sternenkarte, über die Missionen ausgewählt werden. 

Es gibt einen roten Faden in der Geschichte und eine Hauptstory, welche verfolgt werden möchte, die Galaxien und Planeten, auf welchen es Hinweise für diese Geschichte gibt, werden auf der Karte markiert. Es gibt aber eben auch zahlreiche (zufallsgenerierte) Platen, die nur für Nebenmissionen und Loot da sind. Eure aktuelle Stärke wird in einer dreistelligen Zahl angegeben, genauso der Schwierigkeitsgrad der Planeten, so hat man als Spieler immer einen Überblick, wohin die Reise geht oder besser nicht gehen sollte.

Die Hub-Welt ist der großen Galaxie von Warhammer geschuldet, bringt aber leider auch Nachteile mit sich, namentlich viele Ladezeiten. Aus der Mission zurück zum Schiff bedeutet Laden, genauso bedeutet in eine Mission laden, dies sind beides die längsten Ladezeiten. Kurze Ladezeiten gibt es aber auch beim Wechsel in eine andere Galaxie auf der Sternenkarte. Insgesamt verbringt der Spieler für ein Spiel im Jahre 2018 mit relativ kleinen Karten zu viel Zeit im Ladebildschirm.

Die optimalen Welten haben optimale Bosse und alle Welten, egal ob Story oder Nebenquest bieten auch versteckte Truhen und andere Geheimnisse. Leider werden die Welten erst zum Ende komplexer, so ist das Spiel teilweise etwas zu geradlinig.

Multiplayer nur nettes Beiwerk

Es gibt einen Multiplayer in Warhammer 40.000 Inquisitor: Martyr, das ist schonmal positiv zu bewerten. Ebenso wird es zahlreichen kostenlosen Content geben. Es ist geplant das Spiel in Seasons aufzuteilen und immer neue Welten und Missionen für die einzelnen Seasons zu liefern. Das ist ein Teil, der für Mehrspieler interessant sein dürfte, denn die Kampagne kann nicht zu zweit gespielt werden. Eine Entscheidung, die immer öfter in modernen Spielen getroffen wird und bis heute nicht wirklich verständlich ist. Was bringt der Multiplayer also? Herausforderungen und Planeten abseits der Hauptstory können erforscht werden. Im Klartext heißt das Grinding, wie es in jedem Action-RPG irgendwann an der Tagesordnung steht, kann hier mit Freunden durchgeführt werden, leider eben aber auch nicht mehr. Dadurch ist der Multiplayer nur nettes Beiwerk, auch wenn es einen lokalen Coop Modus gibt.

Inhaltlich bietet Wahrammer 40.000 Inquisitor: Martyr bis zu 50 Stunden Spielzeit, die in kleinen und großen Sessions genossen werden kann, auch für Spieler, die nicht immer zwei Stunden Zeit für eine Mission haben, ist der Titel somit geeignet. Wenn die kostenlosen Inhalte wie versprochen noch erscheinen, bietet das Game somit eine wirklich gescheite Menge Umfang.

Auf der technischen Seite bewegen wir uns hier in einem typischen Action-RPG von kleineren Entwicklern. Die Grafik ist nett aber kein Hammer, gerade in der höchsten Zoom-Stufe wirkt alles schon nicht mehr so sauber, aber auf eine gute Distanz sieht alles schon OK aus. Abgesehen davon sind aber die Level schön unterschiedlich designt worden, es gibt Raumschiffe, Eisplanten oder bewachsene Planeten. Die Outfits an den Spielfiguren sehen cool aus und passen in das Setting, darüber hinaus sind die Gegner abgefahren, wenn auch wenig abwechslungsreich.

Eine deutsche Synchronisation hat der Titel nicht, dafür gibt es aber deutsche Bildschirmtexte. Die Musik passt zur Welt von Warhammer, wird aber nicht in der Hall of Fame für Videospielsoundtracks landen. Auf der technischen Seite merkt man dem Spiel sein Budget an, was nicht schlimm ist. Slow-Downs gibt es nicht, leider gab es aber selten komplette Freezes der Spielfigur, die glücklicherweise nach einer Minute meist wieder verschwanden.

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Fazit

Warhammer 40.000 Inquisitor: Martyr bietet nehmen einem langen Namen auch eine lange Spielzeit, was für ein RPG gut ist. Der starke Action-Einschlag inklusive Deckungssystem könnte Hardcore RPG-Fans verschrecken, dafür aber die Tür für nicht ganz so hart gesottenen Spieler öffnen. Die Story ist gut erzählt und passt schön in das Setting des Warhammer-Universum.

Technisch fühlt sich der Titel leider stellenweise nach Budget-Kost an und die KI zeigt oftmals, dass das I nicht für Intelligenz stehen kann.

Insgesamt kann der Titel aber auch mit Ecken und Kanten dank viel Loot und einer Mischung aus handgemachter Dungeons und zufallsgenerierter Welt für Spaß bei Fans des Genres und des Universums sorgen.


Bewertung

Pro

  • Warhammer Setting gut eingefangen
  • Gut ausbalanciertes Loot
  • Zukünftig kostenloser Content

Contra

  • KI oft sehr unbeholfen
  • Technisch nur mittelmäßig

Story 8 von 10
8/10
Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
Umfang 8 von 10
8/10
7

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