Review zu Too Human

Um eines der in Too Human enthaltenen RPG-Elemente aufzugreifen, beschäftigen wir uns mit der Entwicklung des Charakters. Ihr könnt eurem Charakter einen beliebigen Namen geben, er wird jedoch trotzdem im Spiel immer Baldur genannt. Hier endet der Designprozess für euch auch im Prinzip schon... Ihr habt nun die Wahl zwischen vorgefertigten Klassen, welche sich nicht sonderlich unterscheiden. Es sind eben vorhandene Attribute auf andere Schwerpunkte verteilt. Nach dem ersten Kapitel bekommt ihr zusätzlich die Wahl, ob ihr einen menschlichen Weg gehen wollt oder euren Körper durch fortschrittliche, neue Technik stärken möchtet.

Habt ihr euch entschieden, stehen euch bei jedem Level-Up zwei Stammbäume zur Verfügung, auf die ihr die Fertigkeitspunkte verteilen dürft. Ein Stammbaum hat normale Fertigkeiten, der andere hängt davon ab, ob ihr menschlich oder technisch gewählt habt. Ihr findet im Spiel Zauber, die aber eher als Attribut-Veränderungen gesehen werden können und Runen, die im Prinzip genau wie die Zauber sind, aber auf Waffen- und Rüstungssockel gesetzt werden.

Die Attribute wie Stärke und Energie können nicht selbst beeinflusst werden, sie werden bei jedem Level Up von alleine aufgestuft. Für echte RPG-Fans ist das eine Schande, denn so wird die Entwicklung der Figur stark beeinträchtigt. Zusätzlich könnt ihr auch selber Rüstungen und Waffen entwickeln, was aber nicht mehr ist als ein netter Bonus. Alles in Allem sind das zu wenige und insgesamt zu schwache RPG-Momente, um zu sagen, es seien 50% RPG in Too Human.

Alles unter Kontrolle

Ob es daran liegt, dass Too Human schon lange in Entwicklung war oder ob man absichtlich auf die aktuellen Trends in Videospielen verzichtet hat, können wir euch nicht sagen, doch in einigen Punkten kann man das Spiel gerne als Oldschool bezeichnen. Wo man bei anderen Games vergeblich nach einem HUD sucht, fällt es bei Too Human sofort ins Auge, dies jedoch in keinem störendem Ausmaß.

Was jedoch negativ auffällt, ist die Tatsache, dass man sich auch dem Trend der automatischen Engergie-Regenerierung verweigert hat. Oft wartet der Spieler aus Gewohnheit darauf, dass die Health-Anzeige sich wieder füllt, jedoch wird dies nicht passieren. Besonders bitter ist diese Tatsache, weil es keine Heiltränke gibt, sondern nur Heilkugeln, die beim aufsammeln sofort benutzt werden.

Die Steuerung selber geht aber einen neuen Weg. Es fängt standardmäßig mit den Triggern als Schußknöpfe an, der Nahkampf wird aber alleine über den rechten Stick gesteuert. So unterscheidet man z. B. zwischen langem und kurzen Tippen oder doppeltem Tippen. Diese Steuerung ist eine gute Idee, jedoch für Anfänger schwer zugänglich. Es lohnt sich aber, die Steuerung nicht nur wegen der Erfolge richtig zu lernen, sondern auch, weil das Spiel dann erst richtig Spaß macht.

Die Kamera im Spiel ist fest und ihr könnt nur den Abstand verstellen. Das ist manchmal etwas nervig, denn oft blickt die Kamera in die falsche Richtung und ihr könnt sie durch Knopfdruck nur in die Blickrichtung der Figur richten, jedoch nicht exakt justieren.