
Als wenn das nicht schon genug wäre, gibt es natürlich noch die Haupt- und Nebenmissionen. In den Hauptmissionen wird die zentrale Story erzählt, die zwar gut ist, aber zu viel erwarten sollte man nicht. Es soll nicht zu viel verraten werden, aber es winkt ein Gegenmittel gegen das Virus. Die Missionen sind abwechslungsreich gestaltet und steigern sich kontinuierlich in der Schwierigkeit als auch der Atmosphäre. Zwar sind sie auf Gruppen ausgelegt, aber auch für Solospieler zu schaffen. Im Team macht es deutlich mehr Spaß die Flanken zu sichern und dem anderen Teil so den Rücken frei zu halten, um die Boss Gegner zu besiegen. Diese sind dabei nicht pure Lebenspunktemonster, sondern verhalten sich unterschiedlich und benötigen daher spezielle Taktiken, um sie zu besiegen. Die Nebenmissionen erzählen Geschichten aus der Welt von D.C. und fallen klar kürzer aus. So ergibt sich ein stimmiges Bild der Welt nach der Dollar-Grippe.
In Deckung
Gespielt wird The Division 2 nach wie vor aus der Third-Person-Perspektive und einer klassischen Shooter-Steuerung, die sofort intuitiv funktioniert. Allerdings liegt der Fokus deutlich auf dem Deckungssystem, denn frei in der Gegend rumstehen und versuchen, sich den Gegnern zu stellen, führt schnell zum digitalen Ableben. So ist es nicht verwunderlich, dass überall Möglichkeiten zum Schutz bereit stehen. Das Wählen einer Deckung und der Wechsel zu einer anderen geht flüssig von der Hand. Einzig das Verlassen fühlt sich etwas träge und teilweise wie festgeklebt an. Neu ist der Rüstungsbalken, der zusätzlich zu unserem Lebensbalken angibt, wie viel wir einstecken können. Ist die Rüstung unten, heißt es, möglich wenig Treffer zu kassieren, denn sonst ist man schnell erledigt. Stattdessen sollte man sich zügig eine Deckung suchen und die Rüstung wiederherstellen, was einige Sekunden dauert.
Vorbei sind die Zeiten, in denen man in Sekundenbruchteilen seine Gesundheit auffüllen konnte. Brenzlig wird es dann, wenn die Gegner gerade versuchen, uns mit ihrer Überzahl zu überrennen und gleichzeitig flankieren. Das taktische Gameplay macht besonders viel Spaß, da jede Fraktion anders agiert. Sind die einen eher unorganisiert und chaotisch, handeln die anderen deutlich taktischer und ziehen sich auch mal zurück, um sich neu zu formieren. So entsteht ein Wechsel aus Vorrücken und Zurückziehen. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei eher hoch angesiedelt. Mehrere Versuche sind so keine Seltenheit, was aber motiviert, neue Wege zu gehen und die Freude, es dann geschafft zu haben, ist groß.
Rollenspieltypisch belohnt uns jede Aktivität mit Erfahrungspunkten, die in der Folge unser Level erhöht. Mit den Leveln schalten sich neue Fähigkeiten und wir sind in der Lage, bessere Ausrüstung zu nutzen. Bei den Fähigkeiten sind mit dem Impulsgeber und dem automatischen Geschütz wieder alte Bekannte dabei. Die Drohne gehört zu den neuen Fähigkeiten und bietet wie alle anderen Modis zum Angriff oder der Verteidigung. Eine konsequente Erweiterung aus dem ersten Teil sind die Marken-Sets. Dabei handelt es sich wie bei den Gear Sets um Ausrüstungsteile gleicher Marke, die, wenn kombiniert ausgerüstet, weitere Vorteile freischalten. Positiv zu erwähnen ist, dass es kontinuierlich Fortschritt gibt. Mit jeder Aktivität belohnt uns das Spiel mit Ausrüstung, die uns weiterbringt. Große Durststrecken gibt es nicht. Erst später im Spiel macht es Sinn, Ausrüstungsteile länger zu behalten, da sie besondere Talente aufweisen.
Fazit
The Division geht in die zweite Runde. Der Nachfolger des Rollenspiel-Shooters spielt sieben Monate nach dem Ausbruch der Dollar-Grippe. Schauplatz ist Washington DC, das mit seinen Parks und weitläufigeren Gebieten abwechslungsreicher ausfällt als noch der Schauplatz in New York. Doch The Division 2 ist nicht einfach der erste Teil in einem neuen Gewand. Die Entwickler haben die Erfahrungen des ersten Teils aufgenommen und umgesetzt. Die Welt ist deutlich lebendiger geworden. Zivilisten organisieren sich in Gemeinschaften und sind regelmäßig auf der Straße in Auseinandersetzungen mit den feindlichen Fraktionen verwickelt. Mit den unterschiedlichen Aktivitäten und Projekten helfen wir den Siedlungen zu wachsen und sich zu verbessern. In den Hauptmissionen wird die zentrale Story erzählt, die zwar gut ist, aber Shootertypisch eher flach ausfällt.
Die Rollenspielmechanik wurde annährend komplett aus dem ersten Teil übernommen und etwas aufgebohrt. Das ist nicht schlecht, denn diese Mechanik war schon damals gut. Neu sind einige weitere Fähigkeiten und die Ausrüstungs-Marken-Sets. Mehrere ausgerüstete Teile ein und der selben Marke gewähren so zusätzliche Boni. Sehr motivierend ist der kontinuierliche Fortschritt. Jede abgeschlossene Aktivität gewährt uns Erfahrungspunkte und Ausrüstung, die uns unmittelbar weiter bringt.
Grafisch und technisch macht The Division 2 eine tolle Figur. Die Welt ist detailreich gestaltet und die Lichteffekte können sich sehen lassen. Leider wird das getrübt von langsam ladenden Texturen, ab und an seltsamer Kollisionsabfrage und Fehlern, die dazu führen, dass Aktivitäten abseits der Hauptmissionen nicht abgeschlossen werden können. Trotz allem kann die Atmosphäre des verlassenen Washington überzeugen. Die Natur holt sich die Straßen zurück, Tiere tummeln sich dort und überall sind die Zeichen einer hektisch verlassenen Stadt zu sehen. Dazwischen bekämpfen sich Zivilisten und Fraktionen.
Mit allen Missionen, Aktivitäten und Entdeckungen, die auf die Agenten in Washington warten, lässt sich viel Zeit verbringen und wer befürchtet, das Endgame hat erneut kaum was zu bieten, der irrt. Mit dem Einzug einer schwereren Fraktion beginnt die Befreiung der Stadt erneut. Zwar werden die Missionsgebiete erneut herangezogen, aber der Ablauf ändert sich und so fühlt sich das Endgame erneut frisch an.
Bewertung
Pro
- Große abwechslungsreiche Spielwelt
- Atmosphäre
- Tolle Grafik und Technik
- Taktisch vorgehende KI
- Motivierendes Gameplay
- Koop Spiel überzeugt
Contra
- Ladeprobleme bei den Texturen
- Fehler die Aktivitätenabschluss verhindern
- Minimalistischer Charaktereditor
- Flache Story

4 Kommentare
XBU FloNÄ Do, 04.04.2019, 20:07 Uhr
Eigentlich hatte ich es nicht so auf dem Schirm. Aber es fesselt. Nicht unbedingt wegen der Story aber wegen der Welt. Ständig ist irgendwo was los. Laufend gerät man in Gefechte und überall findet man Ausrüstung die einen erstmal weiterbringt. Das hält auch die bei Laune die nicht so viel Zeit haben.
Ich spiel viel mit Randoms und habe hier fast durchgehend positive Erfahrungen gemacht. Die Spielersuche ist aktuell mega schnell. Sind halt auch viele Online.
Mit dem Plan der für Content Updates steht könnten viele Spieler lange dabei bleiben.
Morgen kommt erstmal der letzte Stützpunkt, mal sehen was der kann.
TheGreenChris Mi, 03.04.2019, 16:32 Uhr
Ich warte mit dem richtig Einsteigen in das Spiel tatsächlich aktuell noch auf einen Kollegen, aber die ~6 Stunden, die ich bisher gespielt habe machen Lust auf mehr und lassen das im Test zu lesenede vermuten.
Ich freu mich drauf. :)
XBU Buttercup Mi, 03.04.2019, 10:54 Uhr
Puh, eine 9 vergeben wir auch nicht oft. Sollte ich evtl. auch mal reinschauen.
Amani HT Mi, 03.04.2019, 08:02 Uhr
die Bewertung kann ich so unterschreiben. Ich finde The Division 2 um Längen besser als Teil 2. Mit einer Xbox One X und einer SSD-Festplatte sind die Ladezeiten auch sehr gut erträglich und das nachladen der Texturen fällt nicht weiter auf.
Nur einige unsichtbare Wände und in Treppen integrierte Decken, die ein gehen behindern, stören etwas, aber nicht so, dass es nicht trotzdem Spaß macht
klare Spielempfehlung auch von mir