
Wie es nicht anders zu erwarten war, gehört ein Tonsignal entsprechend dem Standard Dolby-Digital 5.1 zum Umfang von Splinter Cell: Double Agent. Es ist jedoch bemerkenswert, wie gut man die 6 Tonkanäle genutzt hat, um das gute Gesamtbild von ,,Double Agent" zu untermalen. So stellt man beim aufmerksamen Zuhören fest, dass jeder Terrorist eine eigene Stimme hat und auch die Waffen alle unterschiedlich klingen. Hierbei soll der Sound dem echten Original sehr nahe kommen. Zu guter letzt ist positiv zu bemerken, dass die Synchronisation von Sam Fisher auch diesmal wieder von Martin Kessler, der deutschen Stimme von Nicolas Cage durchgeführt wurde. Insgesamt verfügt ,,Double Agent" über ein Repertoire von rund 8.000 aufgenommenen Dialogen - viel Spaß beim Nachzählen.
Vielfältige Steuerung ist gut zu bedienen
Die Anzahl der Steuerungsoptionen hat im Vergleich zum Vorgänger ,,Chaos Theory" zugenommen, jedoch fällt dieses bei der Steuerung während des Spiels in keinster Weise negativ auf. Die Steuerung wirkt zu keinem Zeitpunkt überladen oder schlecht durchdacht. Jede Funktion ist schnell erreicht. Einzig und allein die Aktivierung und Deaktivierung von Nachtsicht-, Wärmebild- und Wellenbildkamera könnte etwas schneller reagieren. Die Steuerung zu Land und zu Wasser ist geringfügig voneinander abweichend, was jedoch den speziellen Anforderungen nur zu Gute kommt. Wer trotz allem nicht sofort mit der Steuerung zu Recht kommt, sollte die zwei Trainings-Tutorials durchspielen. Diese dienen nicht nur dem Kennen lernen der Steuerung, sondern schaltet darüber hinaus auch noch 2 der insgesamt 38 Achievements frei.
Multiplayer - Starte eine Karriere als Geheimagent
Der Multiplayer-Modus von Splinter Cell: Double Agent wurde vollständig neu durchdacht und hat ordentlich an Spielbarkeit zugelegt. Auf der XBox 360 ist ein 3 vs. 3 Modus umgesetzt worden. Die Spieler verbessern in diesem Modus ihre Fähigkeiten, erweitern ihr Inventar und verhelfen dem Team als Spion oder Mitglied der Upsilon-Streitkräfte zu einem besseren Rang. Infiltrieren und Abtauchen - als Spion müsst ihr lernen, ungesehen zu infiltrieren und zu flüchten. Dies erfordert zuweilen spektakuläre Bewegungen, die Sam Fisher während seiner Abwesenheit scheinbar sehr gut trainiert hat. Die Bewegungen, akrobatischen Einlagen und Kletterkünste erinnern ganz schnell an Spiderman, hinter dem sich der aktuelle Sam Fisher nicht zu verstecken braucht.
Schützen und Zerstören - Mit Hilfe gefährlicher Drohnen und entsprechender Waffengewalt werden die Upsilon-Streitkräfte zu tödlichen Gegnern, vor denen sich jeder Spion in Acht nehmen sollte. Ab sofort verfügen die Mercs auch über ein Warnsignal, welches in der Nähe befindliche Spione meldet. Je nach Entfernung oder Anzahl der Spione ertönt ein schneller oder ein langsamer Signalton.
Neben dem 3 vs. 3-Modus, der zwischen ,,Mitspielersuche" und einem ,,Ranglistenspiel" eingestellt werden kann, ist auch diesmal wieder ein Koop-Modus mit von der Partie. In diesen Koop-Missionen habt ihr die Möglichkeit, alleine oder mit einem Freund über System-Link oder XBox Live zu verschiedenen kleineren Missionen anzutreten und werdet mit der Zeit vor immer schwierigeren Aufgaben gestellt.
Als besonders einsteigerfreundlich erweist sich die Tatsache, dass zu Beginn der Multiplayer-Story einzelne Bereiche genau erklärt werden. Darüber hinaus werden, egal wo man mit seiner Umgebung interagieren kann, durchsichtige Spy-Ghosts angezeigt um dem Spieler die Möglichkeiten zu verdeutlichen. Diese Funktion besteht jedoch nur in den ersten Spielstunden und verschwindet danach.
Ganz ohne Kritik geht´s dann auch nicht
Neben den ganzen Lobeshymnen zu Splinter Cell: Double Agent gibt es aber auch ein paar kleinere Punkte zu kritisieren. Die Ladezeiten sind im Vergleich zu anderen Spielen sehr lang, werden aber mit kleineren Videosequenzen überbrückt. Viel störender dagegen ist jedoch die umständliche Speicherfunktion. Es wird zwar nach jeder Mission der Spielfortschritt automatisch gespeichert und auch ist es möglich, manuell zu jedem Zeitpunkt ein Spielstand zu sichern, jedoch muss man zum manuellen Speichern das aktuelle Spielgeschehen verlassen und einen neuen Spielstand anlegen bzw. einen vorhandenen überschreiben.
Dieser Vorgang dauert eindeutig zu lange und hätte durch eine Schnellspeicherfunktion gekonnt gelöst werden können.
Die Gesamtspielzeit wird mit durchschnittlich 15 Stunden angegeben. Eilige Spieler werden diese Zeit wohl unterschreiten können. Spieler, die ein Auge fürs Detail haben, können durchaus bis zu 30 Stunden Spielspaß im Single-Player Modus haben. Spieler die noch nicht ein TV-Gerät entsprechend dem Standard 16:9 ihr Eigen nennen dürfen müssen sich leider mit deutlichen schwarzen PAL-Balken abfinden.
Fazit
Sam Fisher zeigt die technischen Möglichkeiten der XBox 360 auf und setzt grafisch eindeutig gewohnte Maßstäbe. Für Kenner und Fans der Splinter Cell Serie ist Double Agent ein ,,Muss". Anhänger von Action- oder Taktikshootern sollten sich bewusst sein, dass Sam immer etwas ruhiger zur Sache geht.
Der Multiplayer-Modus kann überzeugen, aber ist auf Grund der begrenzten Teilnehmerzahl eher für teamorientierte Spieler empfehlenswert: Alleingänge werden selten verziehen. An der nicht optimal gelösten Speicherfunktion und den überdeutlichen PAL-Balken könnte für den nächsten Teil jedoch noch gearbeitet werden.
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Bewertung
Pro
- Guter Multiplayer
- Toller Sound
- Spitzen-Grafik
Contra
- Keine gute Speicherfunktion

