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Erstklassige Grafik unterstützt die Atmosphäre

Die Splinter Cell Reihe galt schon immer als eine grafische Augenweide im Konsolenbereich. So schaffte es Ubisoft mit jedem neuen Teil der Splinter Cell Serie bereits immer mehr aus der ersten XBox herauszuholen und von Mal zu Mal neue Maßstäbe zu setzen. Die Rechen-Power der XBox 360 verhilft Sam Fisher in ganz neue grafische Dimensionen zu versinken. Während sich der gesamte Charakter Sam Fisher auf der XBox bei seiner Gestaltung mit 3.500 Polygonen zufrieden geben musste, steigt der Detailgrad auf der XBox 360 enorm. Hier werden alleine auf Sams Gesicht während einer Explosion die Reflexionen aus 4.000 Polygonen zusammengesetzt. Selbst für Sams Sonnenbrille haben die Entwickler 1.700 Polygone geopfert.

Dieser enorme Detailgrad ermöglicht es realitätsnah Schweißperlen auf Sams Gesicht herunterrollen zu sehen. Ebenso sind Adern unter seiner Haut genauso gut zu erkennen, wie Sams 3-Tage-Bart. Bei Splinter Cell: Double Agent ist aber schon auf den ersten Blick festzustellen, dass die Entwickler nicht nur besonderen Wert auf eine detaillierte Modellierung des Charakters Sam Fisher gelegt haben. Der Umgebung der jeweiligen Missionen wurde mindestens ebensoviel Aufmerksamkeit geschenkt. So wird man beim aufmerksamen Beobachten der Umgebung viele liebevoll gestaltete Details erkennen und entdecken können, die gekonnt zu einer erstklassigen Gesamtatmosphäre beitragen.

Erstmalig kommt Sam an die frische Luft

Splinter Cell: Double Agent beginnt so wie ,,Chaos Theory" geendet hat. Es ist sehr dunkel, es regnet und auch sonst sucht man verzweifelt nach Lichtquellen die einem die Umgebung etwas näher bringen. Nach diesem Start könnte man annehmen, dass auch der aktuelle Teil der Serie in einer gewohnt düsteren Umgebung stattfindet. Wer damit rechnet irrt sich jedoch gewaltig. Sam Fisher präsentiert sich in einer noch nie dagewesenen Vielfalt. Vom glatzköpfigen Knacki über Schneeanzüge mit weißer Tarnung bis hin zum legeren, coolen Sommeroutfit mit Sonnenbrille ... die abwechslungsreiche Garderobe von Sam ist ein echter Hingucker.

Genauso ungewöhnlich wie die wechselnden Outfits von Sam ist die Tatsache, dass Sam oftmals in Außenarealen seine Dienste verrichten muss, die in keinster Weise immer nachts stattfinden. Einige Missionen müssen bei gleißendem Tagelicht erfolgreich zu Ende gebracht werden. Die Tatsache, dass Sam in diesen Missionen nur wenige Möglichkeiten finden wird, sich in einer dunklen Ecke zu verstecken, fordert umso mehr die Aufmerksamkeit des Spielers. Habt ihr aber einmal eine sichere Position gefunden, könnt ihr die Zeit bis zum nächsten Vorrücken gerne mal dazu nutzen, einen weiteren Blick auf die Umgebung zu werfen...unglaublich was die Weitsicht alles an Tageslicht bringt.

Ein wenig Kinofeeling gefällig?

Durch die grafische Höchstleistung fesselt Splinter Cell: Double Agent den Spieler, ob er will oder nicht, ohnehin wie gebannt an den Bildschirm. Dieses wird aber noch durch die Vielzahl an aufwendigen Render- oder Ingame-Sequenzen übertroffen, durch die die einzelnen Leveabschnitte miteinander verbunden werden. Hat man es sich einmal bequem gemacht und genießt gerade die cineastische Aufmachung dieser Sequenzen, ist man plötzlich wieder mitten im Spiel, ohne dass man einen wirklichen Schnitt mitbekommen hat. ,,Directed Moments" heißt das Spielerlebnis der nächsten Generation. So springt Sam während einer Helikopter-Sequenz aus diesem heraus und alles sieht noch nach einer Zwischensequenz aus - wenn ihr jetzt aber nicht selbst aktiv werdet, wird Sam wohl unsanft dem Erdboden näher kommen. Im Verlauf des Spiels werdet ihr auf einige dieser so genannten ,,Directed Moments" stoßen, die sehr positiv zur Unterhaltung und dem Realismus des Spiels beitragen.

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Fazit

Sam Fisher zeigt die technischen Möglichkeiten der XBox 360 auf und setzt grafisch eindeutig gewohnte Maßstäbe. Für Kenner und Fans der Splinter Cell Serie ist Double Agent ein ,,Muss". Anhänger von Action- oder Taktikshootern sollten sich bewusst sein, dass Sam immer etwas ruhiger zur Sache geht.

Der Multiplayer-Modus kann überzeugen, aber ist auf Grund der begrenzten Teilnehmerzahl eher für teamorientierte Spieler empfehlenswert: Alleingänge werden selten verziehen. An der nicht optimal gelösten Speicherfunktion und den überdeutlichen PAL-Balken könnte für den nächsten Teil jedoch noch gearbeitet werden.

XBoxUser Special Award für exzellenten Augen- und Ohrenschmaus!


Bewertung

Pro

  • Guter Multiplayer
  • Toller Sound
  • Spitzen-Grafik

Contra

  • Keine gute Speicherfunktion

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award