
Das wohl auffälligste optische Merkmal von The Saboteur, ist jedoch nicht die Architektur der Stadt, sondern vielmehr der Grafikstil. Dieser präsentiert sich erstrangig in einem colorierten Schwarz-Weiß. Lediglich einzelnen Texturen hat man den Luxus von Farbpigmenten gegönnt. So erstrahlen beleuchtete Fensterfronten in einem warmen Gelbton und Flaggen und Armbinden der Nazis in einem auffälligen Rotton, wobei der Rest der Umgebung sich in einem Schwarz-Weiß mit leichtem Hang zum Sepia präsentiert. Ja, in der Tat erinnert das Gesamtbild ein wenig an die Aufmachung des Films Sin City. Das Spiel mit den Farben ist den Entwicklern auch hier sehr gut gelungen. Es ist nicht nur mal etwas anderes, sondern trägt deutlich zur Steigerung der Spielatmosphäre bei, und unterstreicht gleichzeitig ein wenig den Flair der 40er und 50er Jahre.
Statt die Gebiete, in denen sich Sean erfolgreich gegen die Nazis behaupten konnte, auf einer Karte als erledigte Ziele zu markieren, wird diesen Stadteilen einfach wieder ein wenig Farbe verliehen. Die ursprünglich in einem atmosphärischen, teils düsteren schwarz-weiß gehaltenen Abschnitte erstrahlen plötzlich in kunterbunten Farben und lassen die düstere Stimmung im Nu verschwinden.
Visuelle Schlammschlacht
Neben den Farben sind den Pandemic Studios aber leider auch die Texturen ausgegangen. Die Qualität der Präsentation erreicht insgesamt leider allenfalls das Mittelmaß. Auch wenn der quantitative Detailgrad recht hoch ist und der Kulisse zu einem lebhaften Gesamtbild verhilft, sind Gebäude, Fahrzeuge und sonstige Gegenstände aus der Nähe betrachtet tendenziell eher matschiger Pixelbrei. Die ungewöhnliche Optik vermag es zwar an einigen Stellen darüber hinwegzutäuschen, verleugnen lässt diese Tatsache sich jedoch nicht. Gleiches gilt für die Wiedergabe bei Sprachdialogen in Videosequenzen. Diese präsentieren sich zwar grundsätzlich ganz brauchbar und verknüpfen unterhaltsam die Story, die Synchronsprecher haben hier jedoch allenfalls auf ihre Textvorlage geschaut, nicht aber auf den Bildschirm. Synchron ist anders! Dafür stimmt die Qualität der Sprachausgabe, ebenso wie die der Soundkulisse. Die begleitet das Spiel mit zeitgemäßer Jazzmusik.
Tuff tuff tuff, wir fahren in den...
Ebenfalls schärfer als die Texturen ist so manche Location in "The Saboteur". Nicht selten trifft man sich zu einer geselligen Runde in dem Nachtclub Belle, oder einem der anderen freizügigen Etablissements. Spieler der ersten Stunde erhalten mit dem Spiel sogar noch einen Gutschein für blanke Haut in einem Club eurer Wahl. Diesen Code einmal eingelöst erhaltet ihr im wahrsten Sinne des Wortes einen frei(-zügig)en Zugang zu den Nachtclubs inklusive Labdance. Wer keinen Freicode mit seinem Spiel erhalten hat, muss wie im echten Leben für ein derartiges Vergnügen bezahlen. Oben ohne gibt´s ab sofort auch auf dem Marktplatz.
Fazit
Mit The Saboteur präsentiert uns Electronic Arts eine Stealth Action, die in einem 40er Jahre Paris versucht, die Brücke zwischen Sam Fisher und Ezio zu schließen. Das Paris in coloriertem schwarz-weiß präsentiert sich dabei sehr detailliert und lebhaft, ohne dabei in grafischen Belangen Einzug auf das Referenztreppchen verdient zu haben. Teils matschige Texturen, Pop-Ups, Tearing und eine ebenfalls nicht mehr ganz zeitgemäße Steuerungstechnik, verwehren dem Titel gar einen Platz auf dem Siegertreppechen.
Trotz dieser technischen Mängel ist das Farbenspiel durchaus gelungen und kann für optische Abwechslung auf der heimischen Mattscheibe sorgen. Wer jetzt nicht auf die perfekte Synchronität zwischen der guten deutschen Sprachausgabe und der Lippenbewegung der Charaktere achtet, erhält in Kombination mit tollem Jazz-Sound eine tolle Spielatmosphäre.
Die Atmosphäre, das Farbenspiel, die teils abwechslungsreichen Haupt- und Nebenmissionen oder auch die leicht bekleideten Damen in den Nachtclubs...all diese Dinge machen The Saboteur dann doch noch spielenswert. Technikvernarrte oder Grafikenthusiasten sollten aber dennoch die Finger von dem Titel lassen.
Bewertung
Pro
- Lebhaftes und detailliertes Paris
- Tolle Atmosphäre
- Gute deutsche Sprachausgabe und Soundkulisse
- Gelungenes Farbenspiel
Contra
- Teils matschige Texturen
- Pop-Ups und Tearing
- Gelegentlich hakelige Steuerung
- Technisch nicht Next-Gen

12 Kommentare
XBU H3tf1eld Do, 25.02.2010, 23:32 Uhr
Sprechen sie 100% deutsch oder größtenteils englisch, wie bei Wolfenstein?
Also im Moment hab ichs ja noch so :).
Ich hoffe der Spielstand ist nicht abhängig von der Fassung ^^
bloodhunter Do, 25.02.2010, 20:34 Uhr
nee die deutschen reden in der Englishen Fassung deutsch oder wie meinst das? ob die jetz deutsch reden und englishe untertitel bei sind kann ich dir jetz gerade nicht sagen. Habs schon lange nicht mehr gezoggt, das Game is sehr lang^^
XBU H3tf1eld Do, 25.02.2010, 19:35 Uhr
Ich hatte vor auf amazon.uk zu ordern.
Wenns die UK Version ist, sind HK's drin und reden die deutschen 100% mit englischem Untertitel? Das wäre ja geil, hab sowas noch nie gesehen (nicht mal Wolfenstein -.-).
Ich mein Ich hab nix gegen UK, da stimmt dann auch wenigstens die Synchro ^^
bloodhunter Do, 25.02.2010, 15:55 Uhr
1. Die Hk sind in der Pegi Version nicht drinne.
2. Die englishe Version besitz keine deutsche Synchro. Nur die Deutschen Reden deutsch.
3. Game würd ich auch nur in der Uk Fassung holen!Die HK machen ne menge der atmospähre aus finde ich
XBU H3tf1eld Do, 25.02.2010, 14:52 Uhr
Sind die HK's auch in der Pegi Version rausgeflogen, oder gibts die dort noch? Und habe ich in der englischen Version deutsche Synchro?
Überlege für 27€ auf Amazon zu bestellen, da das jetztige Game nicht mir gehört und ich es bei Zeiten wieder abgeben muss ;).