Review zu The Darkness II

Fünf Jahre, nachdem die Finsternis zum ersten Mal auf der Xbox 360 erschien, kommt jetzt der Nachfolger. In The Darkness II schlüpft ihr wieder mal in die Haut von Jackie, welcher die Finsternis kontrolliert, und Gegner der Mafia aus brutalstmögliche Art den Garaus macht. Wir haben uns den First-Person-Shooter in der deutschen USK18-Version angeschaut und berichten euch in unserem Review über die Schauerlichkeiten, die ihr im Spiel durchleben müsst.

Zwei Jahre sind vergangen

Als Jackie Estacado steigt ihr zwei Jahre nach dem Ende von ,,The Darkness" wieder ins Spielgeschehen ein. Die Finsternis, die ihr zu beherrschen geglaubt hattet, meldet sich wieder und rettet euch in einem lebensbedrohlichen Anschlag auf euch und eure Kollegen. Schnell habt ihr fast wortwörtlich Blut geleckt und müsst weitermachen. Der Drang, die schwer zu kontrollierende Finsternis zu benützen, ist nicht zu stoppen. Bevor ihr euch verseht steuert ihr erneut das unbändige Monster und nehmt eure Gegner brutal auseinander.

Wir wollen nicht zu viel von der spannenden Story verraten, aber hier ein kleiner Ausblick: Ihr werdet mehr über die Finsternis erfahren, tief in das Unterbewusstsein von Jackie eintauchen und im späteren Spielverlauf nicht mehr zwischen Realität und Traum unterscheiden können. Die Story ist spannend erzählt, hat sehr interessante Wendungen und ist atmosphärisch dargestellt. Böser, übermächtiger Mafiaboss... oder Psychiatrieinsasse? The Darkness II fasziniert in der Einzelspielerkampagne durch die erwachsenen Themen, den intelligenten Umgang von Blutrünstigkeit, Reflexion, Moral und Coolness.

Allerdings, das muss man dazu sagen, wirken einige Storymomente etwas aufgesetzt. Es gibt viele Zwischensequenzen, zwischen den verschiedenen Missionen auch stets innere Reflexionen des Hauptcharakters und lange Gespräche mit den NPCs. Manchmal wirkt es so, als ob man dem Spiel eine Story ,,aufzudrücken" versucht, in dem man die Story nur durch die Rahmenhandlung erläutert. Im späteren Spielverlauf fügt sich aber Gameplay und Story nahtlos zusammen - The Darkness II hat nur Anlaufschwierigkeiten.

Ich, meine Waffen und die Finsternis

Das Gameplay von The Darkness II ist simpel, aber abwechslungsreich. Ihr könnt normal Waffen aufnehmen (Von Pistolen, Mini-Uzis im Dualformat über Schrotflinten bis hin zu Sturmgewehren) und diese klassisch abfeuern. Interessant wird es aber erst durch die ,,Finsternis". Die zwei Zusatzarme (siehe Screenshots) kontrolliert ihr mit LB und RB. Der linke Arm (LB) kann Gegenstände greifen und werfen, sowie Gegner greifen und zu euch ziehen. Der rechte Arm (RB) ist in Kombination mit dem rechten Analogstick für Angriffe/Hiebe zuständig. Doch die Fähigkeiten eurer Finsternis könnt ihr im Laufe des Spiels mithilfe von gesammelten (Erfahrungs-) Punkten verbessern. So könnt ihr gegriffene Gegner exekutieren und dadurch Gesundheit gewinnen (normalerweise müsst ihr bei Leichen die Herzen ,,fressen") oder sogar Munition sammeln.

Weitere Verbesserungen beinhalten einen dunklen ,,Schwarm" der viele Gegner betäubt, eine ,,Waffenkanalisierung", mit welcher kurzzeitig durch Dunkelheit verbesserte und unendlich Munition habt, schwarze Löcher, die ihr auf Gegnermengen werfen könnt (die werden dadurch verschlungen), usw... Die aus dem ersten Darkness-Teil bekannten Finsterlinge sind nun durch nur einen einzigen, ständig präsenten ersetzt worden. Dieser hilft euch aber stets (greift selbständig Gegner an), kann auch von euch auf Feinde geworfen werden und zeigt euch stets den Weg.

Das knifflige am Gameplay: Die Finsternis könnt ihr nur in der Dunkelheit benutzen. Ergo: Lichter müssen eliminiert werden! Am Anfang ist das noch kein Problem. Im späteren Spielverlauf wird das aber immer heikler, wenn eure Gegner das Licht taktisch einsetzen. So müsst ihr Stromgeneratoren ausschalten, auf Scheinwerfer, Blendgranaten und Taschenlampen achten. Denn ohne die Finsternis seid ihr auf eure Waffen beschränkt und merkt schnell, dass ihr genauso sterblich wie jeder andere Mensch seid. Das Gameplay ist somit abwechslungsreich und besticht durch die interessante Kombination von Finsternis und Waffeneinsatz. Hat man sich allerdings erst einmal nach ein paar Stunden Spielzeit daran gewöhnt, wirkt The Darkness II schnell wie ein Standardshooter. Zwar ist die Umsetzung eurer Spezialfähigkeiten mithilfe der beiden Zusatzarmen cool, aber ganz frisch ist die Idee ebenfalls nicht.