
Action aus der Luft
Mehr unvorhersehbare Action auf hohem Niveau bringt der Split/Second Helikopter ins Spiel. In einem anderen Spielmodus befindet man sich wieder allein auf der Strecke, aber der über der Strecke schwebende Helikopter ist nicht unbedingt der beste Freund und so muss man ein komplettes Rennen lang den Raketen des Helikopters ausweichen. Die Einschlagspunkte der Raketen werden zwar schon einige Sekunden, bevor es zur Detonation kommt, auf der Strecke angezeigt, aber bewegte Punkte mit Vollgas zu umfahren gehört nicht zur Grundausbildung eines Rennfahrers und kann ganz schön fordernd sein. Vor allem lässt das Spiel keine Pause zu und so trifft einen sofort die Lenkrakete, wenn man zu langsam auf der Strecke unterwegs ist. Drei Treffer hält ein Fahrzeug aus, dann ist es vorbei und nur die Punkte, die durch das erfolgreiche Durchfahren der Angriffe erreicht werden, gehen in die Statistik ein.
Der Kampfhubschrauber ist aber noch lange nicht die letzte verrückte Idee des Regisseurs und so gibt es einen weiteren explosiven Spielmodus. Überholen! Überholen klingt einfach und ist vielleicht aus Project Gotham Racing bekannt, aber da waren es sicher keine 80-Tonner, die mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit über die Piste brettern und dabei explosive Fässer verlieren. Im Überholen-Modus muss man also so viele Laster wie möglich in einer bestimmten Zeit überholen und so Punkte sammeln. Wird man von einem Fass getroffen, explodiert entweder das Auto und man verliert wertvolle Zeit. Ist die Zeit abgelaufen, hat man nur noch ein Leben und darf sich also auf keinen Fall treffen lassen, bevor nicht der Highscore des besten Fahrers geknackt wurde.
Jede der 12 Staffeln ist sehr abwechslungsreich gestaltet und die Spielmodi passen perfekt in das actionreiche Gameplay, welches später noch genauer unter die Lupe genommen wird. Kleine Wehrmutstropfen sind die komplett vorgescripteten Ereignisse in den Detonatorrennen, die dann beim zweiten Versuch doch zu vorhersehbar sind und etwas langweilen. Die anderen Rennen sind wirklich spannend gestaltet und fordern Anfänger wie auch Profis. Die einzelnen Staffeln sind so gestaltet, dass nicht immer ein erster Platz zwingend notwendig zum Weiterkommen ist. Zum Glück, denn die KI ist stärker als gewohnt und der Schwierigkeitsgrad lässt sich nicht beeinflussen. So erfordert es schon die ein oder andere Wiederholung, um auf einen Podestplatz zu kommen. Totale Anfänger haben es hier schwer, nach einiger Zeit sollte es da dann aber keine Probleme mehr geben.
Driften-Draften-Springen
Durch die Einbindung der Powerplays unterscheidet sich das Gameplay von Split/Second maßgeblich von anderen Arcade-Rennspielen. Die Powerplays dienen dazu, die auf der Strecke verteilten Ereignisse, wie Sprengsätze, Schockwellen oder Strecken-Veränderungen, auszulösen und so die Gegner zum Crash zu bringen. Anfangs ist es noch ungewohnt, die Powerplays zu benutzen. Besonders werden diese erst durch lange Drifts, Sprünge oder Fahrten im Windschatten freigeschaltet, doch spätestens in der zweiten Staffel möchte man die Powerplays nicht mehr missen. Ohne die ein oder andere fiese Explosion ist es nun mal unmöglich, den Gegner vor sich zu überholen, und so wird es unglaublich wichtig, die Powerbalken schnell füllen zu können, um damit das Rennen für sich entscheiden zu können. Egal ob im normalen Rennen oder Last Stand Modus, die Powerplays spielen eine große Rolle im Kampf um die ersten Positionen, und Spaß macht es dazu auch noch. Es sieht einfach atemberaubend aus, wenn auf einmal ein riesiger Passagierjet funkensprühend über die Strecke rauscht oder Fahrzeuge und Tankstellen am Streckenrand große Explosionen auslösen. Als Highlight kann man die ausgelösten Powerplays direkt in einer Wiederholung in der Zeitlupe noch einmal ansehen.
Die KI Gegner verhalten sich trotz so vieler Explosionen und Veränderungen im Streckenbild sehr schlau und versuchen immer, den Powerplays auszuweichen bzw. lösen sie selber aus. Denn wer vorne fährt, hat 7 andere Fahrer hinter sich, die heiß auf den ersten Platz sind. Leider haben die Jungs des Black Rock Studios hier den Gummiband-Effekt mit in das Spiel übernommen. Was in Need For Speed Carbon von EA schon zum Kopfzerbrechen vieler Fahrer gesorgt hat, wird hier also von Black Rock fortgeführt. Ihr werdet kein Rennen erleben, in dem ihr euch einen großen Abstand an erster Stelle erfahren habt. Egal wie viele Powerplays ihr ausgelöst habt, um die Gegner aufzuhalten, stets seht ihr sie im Rückspiegel. Das ist zwar nicht schlimm, solange alles gut geht, aber kleine Fahrfehler kosten so ganz schnell wieder den ersten Platz. Solltet ihr aber selbst hinten liegen und noch mehr Fehler machen, ist es schlichtweg aussichtslos aufzuholen. Hier ist daher noch ausreichend Luft für Verbesserungen!
Das Powerplaylastige Gameplay fordert neben dem gekonnten Einsetzen der Aktionen aber auch gute Streckenkenntnisse, um so die Veränderungen schnell realisieren zu können. Die Karriere macht wirklich Spaß, denn die Story und Rennen passen perfekt zusammen und bieten absolute Unterhaltung in einem riesigen Geschwindigkeitsrausch, den ich so noch nie hatte.
Fazit
Das Black Rock Entwicklerstudio hat mit Split/Second: Velocity ein absolut einwandfreies Action-Rennspiel für Jedermann geschaffen. Die Story mit einer TV-Serie im Hintergrund ist packend und absolut fordernd gestaltet. Neben dem Standard Rennmodus gibt es noch drei weitere Spielmodi, die sehr abwechslungs- und actionreich sind. Das Powerplaylastige Gameplay ist im Singleplayer perfekt untergebracht und es ist toll anzusehen, wie die Rennstrecken in Flammen aufgehen oder sich total verändern.
Grafisch ist Split/Second fast nahezu einwandfrei. Kleinere Grafikfehler und nachladende Grafiken fallen bei der Action, die auf den 12 verschiedenen Strecken immer los ist, nicht großartig auf. Rauch, Explosionen und Lens-Flare Effekte werden toll dargestellt. Ein solider Soundtrack und klare Soundeffekte runden das Spiel fast perfekt ab.
Im Multiplayer geht das Konzept der Powerplays aber nicht einwandfrei auf und 8 Spieler auf der Rennstrecke sind inzwischen etwas mager für actionlastige Rennspiele. Wer nicht auf der Suche nach einer neuen Rennsimulation ist, sondern ein richtigen Action-Titel möchte, ist mit Split/Second: Velocity dennoch gut bedient und wird jede Menge Spaß haben.
Bewertung
Pro
- Motivierende Story
- Tolle Grafik
- Bombastische Effekte
- Viele verschiedene Streckenvarianten durch Powerplays
- Atemberaubende Action in den Rennen
Contra
- Nur zwei Kameraperspektiven
- Konzept im Multiplayer geht nicht ganz auf
- Nur 8 Wagen auf den Strecken
- Keine Wetterverhältnisse

5 Kommentare
CosmoConnor Mo, 31.05.2010, 20:31 Uhr
Mir ist schon klar das hier verschiedene Tester am Werk waren, und beide haben ihre Sache ja auch gut gemacht! Aber da ihr im selben Team seid hätte ich Gedacht ihr sprecht euch hier untereinander zumindest ein Stück weit ab!?
Was mich etwas verwundert ist das Lob für die "Story". Gerade in dem Punkt hätte man bei beiden Titel sicherlich mehr herrausholen können! Das Konzept der TV Show von S/S wird hier auch nicht völlig zuende Gedacht! Das man in einer TV Show fährt merkt man leider nur zwischen den Staffeln. Nicht mal ein Replay gibt es hier (bei Blur leider auch nicht). Cool wäre hier gewesen wenn die Fahrer untereinander per Funk Kontakt hätten, ähnlich wie bei Dirt 2. Dadurch hätten die Konkurrenten etwas per Persönlichkeit bekommen! Auch bei Blur hätte dieses Feature gut funktioniert!
Aber gut, beide Spiele sind so wie sie sind und machen jede Menge Spaß :smt023 Ich hoffe das beide per DLC´s noch lange erweitert und aktiv gespielt werden!
XBU Valle0204 Mo, 31.05.2010, 17:34 Uhr
Naja die Gesamtwertung der beiden Games miteinander zu vergleichen ist schwierig. Da das Gesamtpaket beider Spiele Schwächen und Stärken hat. Ich habe Blur auch auf der gamescom und in der Beta gespielt, kenne es also auch ein wenig.
Natürlich kommt es auf den Tester an, aber in den einzelnen Wertungsbereichen ist, unabhängig davon, auch recht eindeutig zu erkennen wo die Spiele ihre Punkte holen.
Split/Second ist im Gegensatz zu Blur im Multiplayer weit hinten. Dafür sind Story und Grafik um ein vielfaches interessanter als bei Blur.
Letztendlich kommt es, wie gesagt, auf den Gamer und seine eigenen Interessen an. Genügend Spaß bringen beide Spiele, ohne Zweifel;)
:smt039
XBU MrHyde Mo, 31.05.2010, 17:24 Uhr
Zunächst einmal waren hier ja zwei unterschiedliche Reviewer am Werk, so dass man das auch nicht 1:1 in Relation setzen kann. Hinzu kommt, dass du natürlich deine eigene Meinung hast und gerne das andere Spiel vorne sehen kannst ;) - ich mache mir selber demnächst mit Split/Second auch noch selbst ein Bild - aber die Meinung der Presse tendiert doch eher leicht zu Split/Second, im Schnitt auf einer Reviewsammelseite, wo bisher 10 bzw. 17 Reviews eingetragen waren, lag S/S:V 5% vor.
IGN hat sogar ganz krass Blur nur 70% gegeben und Split/Second gar 87%, da sind satte 17% dazwischen, die 70% für blur halte ich aber keinesfalls für gerechtfertigt.
Generell... so objektiv man auch sein möchte... ist eine Wertung immer zum Teil auch subjektiv, weil sie von einem Menschen kommt ;) Man hat sicher Gradmesser und Richtwerte, aber wie jeder Gamer unter uns... der eine findet technische Macken grauenvoll, der andere steht nur auf den Multiplayer usw.
Ich denke, beide Wertungen sind fair zum Spiel und verdient, gewisse Nuancen nach oben und unten sind dann bei unterschiedlichen Spielern auch immer drin :)
CosmoConnor Mo, 31.05.2010, 17:10 Uhr
Also zunächst mal vorneweg, ich besitzte sowohl Split/Second als auch Blur und sie machen mir wirklich beiden Spaß. Ich bin also kein Fanboy eines der beiden Spiele :smt003
Der Test ist wirklich gut geschrieben und ich kann ihn so auch bestätigen. Was mir jedoch etwas sauer aufschlägt ist das S/S 2 Prozentpunkte mehr als Blur bekommt! Aufgrund seines größeren Umfangs und vor allem des wesentlich durchdachteren Multiplayers müsste hier eigentlich Blur vorne liegen! S/S sieht sehr geil aus und spielt sich wunderbar, aber Blur bietet einfach mehr von allem! Damit meine ich jetzt nicht nur Anzahl der Strecken oder Fahrzeuge!
Was ich bei S/S sehr schade finde ist das es "nur" 12 Strecken gibt. Dazu kommt das sich viele Elemente der Strecken wiederholen, wie jetzt zb. explodierende Tankstellen oder über der Strecke schwebende Hubschrauber mit explosiven Fäßern! Das die Fahrzeuge für den Multiplayer nicht in Klassen eingeteilt sind ist für mich ebenso unverständlich, selbst wenn man alle Fahrzeuge freigeschaltet hat muß man in der Lobby immer darauf achten welche Fahrzeuge die Mitspieler verwenden um nicht versehentlich zu schwach an den Start zu gehen!
Wie gesagt, beide Spiele sind wirklich gut, aber eine Wertung sollte sich auch an anderen Spielen orientieren um in einer vernünftigen Relation zu stehen!
Ich persönlich würde für S/S 81% vergeben:smt023
XBU Böhser Onkel Mo, 31.05.2010, 14:50 Uhr
Gutes Review nur das mit dem "Gummiband Effekt" kann ich so nicht bestätigen ich hab oft genug Rennen mit 6-8 Sekunden Vorsprung gewonnen.
Dafür muss man halt nach Abkürzungen schauen und die Strecken gut kennen dann macht auch ein kleiner Crash nicht viel aus.
Das einzige was mich im MP anfangs etwas genervt hat ist die Tatsache dass man sich alle guten Autos auf dem Marktplatz kaufen konnte so ist man am Anfang wenn man noch nicht die besten Autos im Sp erspielt hat fast chancenlos online gegen Spieler die sich die Karren gekauft haben.