
Prügelei mit Storyelementen
Soulcalibur IV ist nicht nur eine reine Prügelei, bei denen man zwei Kämpfer auswählt und das war es dann. Das Spiel bietet eine Reihe von verschiedenen Modi und verpackt diese sehr gelungen auch in einer Geschichte. Im Arcade-Modus ist man noch Story-frei und durchläuft mit seinem Wahl-Schwertschwinger acht Runden, in denen im Best-of-Three Modus jeweils ein anderer Gegner zu besiegen ist. Hierfür sammelt man reichlich Punkte und staubt am Ende wieder Gold ab, um dieses dann beispielsweise in Ausrüstungsgegenstände einzulösen.
Im Geschichtsmodus sieht die Welt der stählernen Klingen aber schon deutlich anders aus. Zunächst einmal gibt es für jeden Kämpfer eine eigene Einleitung, die uns die Geschichte vorstellt. Es gibt zu verschiedenen Runden Videosequenzen zu sehen, die nicht nur im Hinblick auf Wind- oder Lichteffekte klasse aussehen, und man kämpft in einer Runde nicht immer nur gegen einen Gegner, sondern manchmal auch nacheinander gegen zum Beispiel drei. Die eigene Gesundheitsleiste wird bei einem neuen Kämpfer natürlich nicht zurückgesetzt, also ist der Schwierigkeitsgrad etwas höher. Dafür bekommt man je nach Runde und gewähltem Kämpfer aber auch schon mal einen Partner oder eine Partnerin an die Seite gestellt, die dann eingreifen kann, wenn man selber am Ende ist. Am Ende wird man wieder mit Gold, manchmal auch zusätzlich mit Bonuscharakteren, freigeschaltete Arenen oder Waffen belohnt.
Während man andere Gegner besiegt, steigt der eigene Stil-Level, der es dann auch ermöglicht, den Kämpfern weitere Fertigkeiten zuzuordnen. So kann man seinen Charakter aufleveln und stärken, was vor allem für den Modus Schicksalturm notwendig ist. Den Turm muss man zunächst aufwärts stürmen, kann später diesen aber auch abwärts kämpfen, wenn man genug Ebenen freigeschaltet hat. Je nach Ebene stehen einem weitere Kämpfer zur Seite und ihr werdet feststellen, der Schwierigkeitsgrad steigt schnell und stark an, so dass man sich an den oberen Ebenen des Turmes die Zähne ausbeißen und einige Stunden Spiellust oder auch Frust haben wird.
Endlich nicht mehr allein
Willkommen zur Premiere in der Soulcalibur-Reihe: Das Spiel kann online gespielt werden. Neben den bereits erwähnten Reizen durch permanent neue Gegner bietet es vor allem eines: Stundenlangen Spielspaß und immer wieder neue Motivation, den nächsten Kampf siegreich zu gestalten. In zwei unterschiedlichen Modi, die sich durch die Art der Ausrüstung unterscheiden, gibt es jeweils die von anderen Spielen bekannten Modi Rangliste oder Mitspieler-Suche. Selbstverständlich verrät auch ein Blick in die Bestenlisten, dass man noch viel lernen muss. Neben dem sehnlich erwünschten Online-Modus gibt es auch offline die Möglichkeit, mit dem besten Freund die Schwerter zu schwingen. Der Umfang des Spiels ist durch all seine Single- und Multiplayer-Möglichkeiten, sowie den vielen Kämpfern und Gegenständen sicher mit an der Spitze der Kampfspiele angesiedelt.
Soulcalibur IV versteht sich auch deutlich als Kampfspiel und nicht als Beat'em Up, denn mit wildem Button-Mashing kommt man nicht weit. Man besiegt damit vielleicht mal leichte Gegner, aber Extra-Punkte für den perfekten Sieg und Rekorde für die Erfolge sammelt man damit sicher nicht. Ihr werdet feststellen, dass mit jedem Kämpfer und gegen jeden Gegner andere Taktiken siegreich sein werden. Manchmal ist ein Rückzug mit Konterangriffen nötig, manchmal kann man sich in einen Infight einlassen und sein Gegenüber mit Wurfattacken auf den harten Boden der Kämpferrealität zurückholen.
Die Steuerung will gelernt sein, denn nur zu Beginn kommt man mit den Schlag-Buttons X und Y weit, danach sind Combos oder Würfe gefragt. In der Perfektion setzt man dann zum Beispiel um, dass man die Ausrüstung des Gegners zerlegt oder ihn durch einen optisch exzellent in Szene gesetzten, kritischen K.O. besiegt. Der linke Stick hilft euch dabei, die Richtung des Schlages oder auch die Position des Kämpfers anzugeben. Das nacheinander oder auch gleichzeitig Drücken von Buttons führt dann wiederum Spezial-Schläge oder Combos aus, die leider nicht ausreichend im Handbuch erklärt, dafür aber im umfangreichen Trainingsmodus erlernt werden können. Vorsicht übrigens beim Handbuch! Das Spiel hat leider auch zur Xbox 360 seine typischen Steuerungsmerkmale A,B,K,G übernommen, wobei A+B ärgerlicherweise unsere X+Y-Tasten sind. Im Handbuch hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen und es werden die A,B-Befehle mit den Symbolen von den Xbox 360 Buttons angezeigt. Das ist falsch, also lasst euch nicht irritieren...
Fazit
Das Spiel haut euch vom Hocker! Die Grafik in Soulcalibur IV ist brillant und zeigt das Beste, was ein Kampfspiel bisher geboten hat. Eine große Riege an vorhandenen, wählbaren Kämpfern wird durch weitere Gegner und die scheinbar unendliche Anzahl an Möglichkeiten zur Individualisierung eures Charakters nahezu perfektioniert. Dadurch lernt man im neuen Online-Modus die kuriosesten und vor allem oft neuen Gesichter kennen.
Die Steuerung muss erlernt werden, um in teilweise schwierigen Kämpfen im Schicksalturm oder auch online bestehen zu können. Einige Möglichkeiten wie der "Präzisions-Stoß" erscheinen allerdings so schwer, dass man geneigt ist, den Versuch aufzugeben, wenn da nicht der Erfolg wäre, der einen antreibt...
Das Spiel bietet an allen Ecken und Enden Motivation, hat eine wirklich gelungene Auswahl an ideenreichen Achievements und wird sicherlich nicht so schnell aus den Laufwerken der Xbox 360 auf der ganzen Welt wegzudenken sein. Danke Namco, Danke Ubisoft!
XBoxUser Special Award für unendlich viele & brillante Charaktere!
Bewertung
Pro
- Unendlicher Spielspaß offline & online
- Exzellente Atmosphäre
- Individualisierung des Charakters
- Riesiger Umfang
- Brillante Grafik
Contra
- Einige Moves schwierig
- Etwas zu wenig Sound-Samples


1 Kommentar
meteon Mi, 13.08.2008, 21:54 Uhr
Toll geschriebenes Review! Macht mich nur noch heißer auf das Spiel, ich hoffe ich kann es mir bald zulegen...