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Jammen, was das Zeug hält: Für die Profis unter uns

Eine große Neuerung und eine unglaubliche Leistung der Entwickler ist der ,,Session-Modus". Hier könnt ihr mit einer fiktiven Band spielen. Ihr wählt euer Instrument aus (Lead-, Rhythmusgitarre oder Bass) und spielt einfach drauf los. Hier könnt ihr natürlich wieder alles Mögliche auswählen: Euren Sound (indem ihr verschiedene Verstärker zur Auswahl habt) und sogar den gewollten Notenschlüssel. Nun noch die Band auswählen - und hier gibt es eine unglaubliche Vielzahl an Instrumenten zur Wahl. Ob Schlagzeug, Gitarre, Keyboard, Synthesizer oder ganz andere Instrumente: Für euch sollte immer etwas dabei sein.

Nun das Kernstück: Wählt ihr als Begleiter eurer Jam-Band andere Instrumente, so passen sie sich automatisch eurem Spielen an und bleiben sogar in der richtigen Tonlage. Rocksmith zeigt euch auch an, ob ihr gerade die ,,richtigen" Töne trefft, in welchem Tempo ihr gerade spielt und empfehlt bestimmte Akkorde - daran gebunden seid ihr aber nicht. Und das Faszinierendste ist sowieso, wenn ihr zum ersten Mal langsam auf eurer Gitarre zu spielen anfangt und plötzlich steigt der Schlagzeuger mit ein. Ein unglaubliches Gefühl. Denn die anderen Instrumente passen sich sowohl eurem Tempo, als auch eurer Tonleiter und Lautstärke an.

Allerdings sollte klar sein: Der Session-Modus erfordert ein gewisses Können. Einfach ,,drauf los improvisieren" ist nicht für absolute Neulinge. Nichtsdestotrotz: Die Möglichkeiten im Session-Modus sind enorm. Ihr könnt z.B. bei allen Instrumenten Tempo, Lautstärke, Komplexität und mehr einstellen, ihr könnt ein Musikgenre einstellen, und und und...

Die einzige Schwäche des Session-Modus ist, dass das Reagieren der Band manchmal etwas verzögert daher kommt. Ihr könnt mit der KI-Band ja auch schlecht absprechen, dass JETZT der Song vorbei ist, oder es schlagartig zu einer Art Pause kommt. Ebenfalls schade: Das Gespielte lässt sich nicht aufnehmen.

Verbesserung von Guitarcade und Multiplayer

Zum Schluss muss man noch einen Blick auf die Guitarcade-Spiele werfen. Wie der Name es schon sagt und wie wir es aus dem Vorgängerspiel kennen, sind dies kleine Minispielchen in Form von Retro-Arcadespielen, die euch beim Erlernen verschiedener Techniken spielerisch helfen sollen. So könnt ihr z.B. Zombies mit Akkorden töten, durch Anpassung der Lautstärke eine Art Jump'n Run spielen oder ganz bestimmte Noten treffen um Enten abzuschießen. Allgemein kann man sagen, dass sich besonders optisch enorm viel hier getan hat. Die Minispiele sind somit viel lustiger, nicht mehr so eintönig und motivierender als sonst. Besonders die zu knackenden Highscores motivieren zum Weiterspielen und Üben!

Aber ebenfalls interessant und definitiv cool, wenn ihr Freunde habt, die am Instrumentespielen interessiert und versiert sind: Der Multiplayer. Ähnlich wie bereit zuvor könnt ihr jeden Song zu zweit oder sogar zu dritt (allerdings dann mit einem Mikrofon für den Gesang) spielen. Zwei Gitarren könnt ihr gleichzeitig anschließen (dazu benötigt ihr allerdings dann ein weiteres Klinke-USB-Kabel für Rocksmith) und jeder Spieler ist mit seinem eigenen Profil, seinem eigenen Schwierigkeitsgrad angeschlossen. So kann der eine Lead- und der andere Rhythmus-Gitarre oder Bass spielen - fast unabhängig voneinander. Cool ebenfalls: Der Session-Modus erlaubt ebenfalls zwei Spieler gleichzeitig - mit einem Freund und einer KI-Band jammen; das hat schon was! Minuspunkte gibt es hier für die Beschränkung auf "nur" zwei Gitarren (Meckern auf hohem Niveau) und der Tatsache, dass man das Spiel nur offline zusammen spielen kann. Über Xbox Live sind nur Bestenlisten verfügbar.

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Fazit

Rocksmith 2014 ist die konsequente Weiterentwicklung der Software, die wir bereits 2011 kennengelernt haben. Noch nie war Gitarrespielen lernen so einfach und hat so viel Spaß gemacht (und hat uns nebenbei auch noch Erfolge freigeschaltet!). Die Funktionsweise des Spiels hat sich natürlich nicht verändert und der Noten-Highway, wie man ihn auch aus Guitar Hero oder Rock Band kennt, ist eine gute Art und Weise für Anfänger, Songs zu lernen und zu spielen.

Die guten Verbesserungen machen aber aus Rocksmith ein unglaublich eingängiges Spiel. So sind die Ladezeiten enorm verkürzt worden, der Riff-Repetitor ist immer sofort zugänglich und erlaubt einem in einfacher Manier bestimmte Songabschnitte zu üben, alle Songs sind von Anfang an freigeschaltet, die Guitarcade-Minispiele haben eine optische und abwechslungsmäßige Auffrischung erfahren und nichts zu Letzt hat man einen ,,Session-Modus" integriert, in welchem ihr mit einer dynamischen KI-Band drauf los jammen könnt!

Wären jetzt die DLCs nicht so teuer und das Erkennen der eigenen Problemfelder (wie z.B. Hadern mit schnellen Saitenwechseln oder Akkordespielen) noch besser, so könnte man Rocksmith fast eine perfekte Bewertung geben. Das Spiel hat weiterhin seine kleinen Schwächen, die aber Stück für Stück ausgebügelt wurden und man muss einfach zugeben: Wirklich selten, ganz selten, macht es so viel Spaß, ein Instrument zu lernen.


Bewertung

Pro

  • Genialer Sessions-Modus zum Jammen mit KI-Band
  • Stark verbesserter und einfacher Riff-Repetitor
  • Praktisch keine Ladezeiten mehr
  • Gute Songauswahl - weiterhin klasse Gameplay

Contra

  • Teure DLC-Songs
  • Kinectsprachsteuerung eher hinderlich als hilfreich
  • Noch nicht perfektes Erkennen der "Mankos" des Spielers
  • Multiplayer auf 2 Gitarren und ein Gesang offline beschränkt

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 10 von 10
10/10
Gameplay 10 von 10
10/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

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